Meine Erfahrungen:
- Der Colormunki liefert grundsätzlich ziemlich gute Profile. Also für den geringen Zeitaufwand und den geringen Preis sind die echt gut. Die letzten paar Promille und das perfekte Ergebnis erreichst du nur mit erheblich mehr Aufwand, z.B. mit ArgyllCMS und viel viel mehr Farbfeldern, oder auch mit einem teureren Gerät und teurer Software (Profibereich).
- Vergiss die Gamut-Warnung. Bringt bei vielen Fotos nichts. Kann es sein, dass dein Beispielbild schon sehr stark bearbeitet wurde? (Tiefen sehr hochgezogen?) Durch so eine Bearbeitung entstehen u.U. tatsächlich Farben, die nicht im Gamut sind, aber meistens sorgt der Rendering-Intent "perzeptiv" dafür, dass das gar nicht auffällt. Trotzdem sind stark gesättigte Farben oder dunkle Bereiche IMMER ein Problem für Drucker! Das liegt einfach am Medium (Farbstoff auf Papier).
- Ich drucke zur Zeit mit einem alten Epson R1900 und Fremdtinte (Pigment!) von Farbenwerk, z.B. auf dem billigsten Glossy Photo Paper von Epson. Mit dem Profil vom Colormunki klappt das ausgezeichnet, ich mache meist gar keinen Softproof mehr und schon gar keine Gamut-Warning

Ein befreundeter Galerist findet die Fotos trotzdem völlig in Ordnung

- "Mein Print ist zu dunkel" ist ein absolut normales Ding, das alle Anfänger sagen! Der Print leuchtet nun mal nicht selbst (wie ein Bildschirm), und es kommt total auf die Lichtquelle an. Wenn du es wirklich wissen willst, dann musst du dir wenigstens eine Art "Tageslicht"-Lampe ohne heftigen Farbstich und mit einer sinnvollen Beleuchtungsstärke kaufen und den Print darunter beurteilen. Und selbst da wird IMMER ein Unterschied zum Bild auf dem Monitor zu sehen sein. Ob also "Print zu dunkel" wirklich am Profil oder am Farbmanagement oder an noch anderen Sachen liegt, ist nicht per Ferndiagnose zu ermitteln.
- Eine wichtige Frage beim selbst Ausdrucken ist die: Wie bearbeite ich mein Foto, damit es nachher optimal für den Drucker aufbereitet ist? Anwort: Der Kontrastumfang sollte ausgenutzt und optimiert werden. Was das für jedes einzelne Foto heißt, lässt sich nicht in wenigen Sätzen sagen. Dafür ist auch viel Erfahrung nötig. Es gibt Fotos, die sind überraschend einfach zu drucken, und es gibt welche, da kriegst du ums Verrecken keine schöne Farbwiedergabe hin. An der Hardware liegt es meistens nur dann, wenn es wirklich ganz offensichtliche Farbstiche oder Tonwertabrisse in Farbverläufen gibt.
Ansonsten gilt leider:
It's a process - und zwar ein sehr langer Prozess, wenn man sich drauf einlässt. Es gibt keine Abkürzungen. (Nur die: das Fotolabor machen lassen und damit leben, was dabei rauskommt.)