Das passiert wenn der IR-Anteil im Licht zu hoch ist, also entweder weil der IR-Filter vorm Sensor zu schwach ausgelegt ist, oder weil einfach mehr IR da ist, als gut wäre.
Das Problem ist das Absorptionsverhalten der Bayermaske.
Wenn die 3 Farbkanäle im richtigen Verhältnis stehen würden, würden keinerlei Farbverschiebungen
bei fernem Rot+IR bzw. bei fernen Violett+UV auftreten.
Allerdings würde fernem Rot+IR, IR, fernem Violett+UV und UV zu hell dargestellt werden.
Mischungen aus Orange und IR würden zu rot aussehen, Mischungen aus Blau und UV zu violett.
Erst mal zum optimalen Farbsensor, der zumindest bei Tag etwa so sieht wie wir:
Die Form für Rot, Grün (eigentlich Helligkeit) und Blau müssen entweder denen in der Grafik entsprechen oder
durch eine Liko in diese umwandelbar sein. Da die Empfindlichkeiten immer >= 0 sind, sind diese 3 Kurven optimal,
am besten dann noch mit einer Quanteneffizienz von 100% bei 445 nm (blau), 555 nm (grün) und 599 nm (rot).
Mehr geht bei optimaler Farbwiedergabe nicht.
Die weiße Linie ist BTW das, was man maximal mit dichroitischen Strahlteilern erreichen kann.
Die drei Kurven in ihrer absoluten Höhe sind die dazugehörigen Quanteneffizienzen bei maximalem SNR:
445 nm=85% (blau), 555 nm=76% (grün) und 599 nm=38% (rot).
Legt man dagegen "nur" Wert darauf, daß monochromatische Strahlung in der richtigen
Farbe dargestellt wird, geht auch so was für eine Bayermaske:
Theoretisch könnte man die Empfindlichkeiten für IR und UV auch "oben" stehen lassen (in diesem Beispiel fallen
sie bei <443 nm und >600 nm ab), für monochromatische Strahlung würde das keine Farbverschiebungen bewirken.
BTW kann man durch einen geeigneten IR+UV+Türkis-Sperrfilter diesen Sensor wieder auf den ersten Fall
zurückführen, hätte aber ca. 1 Blende Empfindlichkeitsverlust.
Zu Foveon sage ich jetzt nichts.
Ist aber auch ein Problem, das CCD und CMOS gleichermaßen betrifft ...
Das ist völlig egal.
- Eindringtiefe in die detektierenden Siliciumschichten + Bayermaske + IR/UV/Tü-Sperrfilter oder
- Eindringtiefe in die detektierenden Siliciumschichten + Dichroitscher Strahlteiler + IR/UV/Tü-Sperrfilter
ergeben die primäre Farbwiedergabe. Wenn man die perfekt macht, dann stimmen zumindest
die aufgenommen Farben ohne weitere Nacharbeiten. Nacharbeiten sind dann Manipulationen der aufgenommenen Farben.
Man schiebt die Farben ein bißchen rum, in der Hoffnung Gesichter im Portraitmodus und Grün im Landschaftsmodus besser zu treffen.