Vielleicht kann uns der TO ja mal erläutern, was er unter "illustrativer Wirkung" versteht.
Wenn ich ein Auto in Szene setzen will, so gelten prinzipiell die gleichen Gestaltungsregeln wie bei einem Porträt: Der Charakter des Wagens soll maximal zur Wirkung kommen, der Hintergrund sollte sich dem unterordnen und nicht von der Inszenierung des Wagens als Hauptmotiv ablenken.
Wenn wir schon von illustrativer Wirkung reden, so sollten wir mal schauen, wie das die großen Maler machen: Das Hauptmotiv wird mit Licht und Konturierung (und Farben) in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt, der Hintergrund ist oft nur angedeutet, stilisiert oder bildet ein Szene, welche die Freistellung des Hauptmotivs farblich oder vom Licht her unterstützt.
Wenn der Wagen aber teilweise absäuft und selbst sich von dem wesentlich vielfältigeren Hintergrund nicht deutlich abhebt außer durch die Schwärze, so wirkt es eben gerade nicht illustrativ und herausgehoben.
Illustrativ in dem Sinne heißt ja eigentlich übertrieben, plakativ oder generalisiert. Das Illustrative lebt von den erhöhten lokalen Kontrasten, welche über das Licht die Wirkung von Plastizität oder 3-Dimensionalität (und damit Freistellung) erzeugen. Es lebt von gut modulierbaren Mitteltönen, bei denen die Verstärkung der lokalen Kontraste und die malerische Übersteigerung ansetzen kann. Ist diese erst einmal vorhanden, kann man ein illustrativ wirkendes Sujet auch in einen dunkleren Kontext einbetten.
Umgekehrt dagegen funktioniert das nicht: In der Nähe des Schwarzpunktes leidet nicht nur die Freistellung des nunmehr flächig erscheinenden Hauptmotivs und die Möglichkeit für seine Konturierung - es geht auch der illustrative Gestaltungsspielraum für das Hauptmotiv verloren.
Merke: Je grafischer und plastischer ein Motiv erscheinen soll, umso wichtiger wird das Licht und der Kontrast als Charakteristikum für die Gestaltung und Überhöhung von Oberflächen (durch grafische Effekte - Licht, Schatten, Reflexe, Konturen, Spiegelungen)
Die Regionen 4...6 % vor dem Schwarz- oder Weißpunkt sind Gift für jede illustrative Gestaltung, weil wir Menschen in diesen Bereichen des Lichtspektrums Unterschiede nur noch sehr schwer wahrnehmen können.
LG Steffen