So, ich hab seit 3 Wochen auch eine EOS-M mit 18-55 Standardzoom als Ergänzung zu meiner 5D. Das Teil bekam ich nach Nachverhandlung beim örtlichen S****-Markt fürn Appel und n Ei - 239 Euro (Einzelstück als Vorführgerät)! Bei dem Preis konnte ich nicht nein sagen.
Gründe:
Meine 5D mit Batteriegriff ist schon ein echter Klopper, so ein Trum mit großer Objektivtasche mag ich nicht immer mit mir rumschleifen. Also kleine Kamera mit leichtem Standardzoom als Immer-Dabei (habe in der Arbeit immer eine Tasche bei mir). Dazu die Möglichkeit, meinen relativ großen Fundus an guten EF- und M42-Objektiven zu nutzen.
Da ich nicht auf M-Objektive angewiesen sein wollte, habe ich mir gleich einen EF-Adapter (nicht Original, sondern von Meike) für ca. 35 Euro angeschafft, eine sehr gute Entscheidung, wie sich noch zeigen sollte.
Ich nutze die Kamera, wenn es ganz kompakt sein soll, mit dem erstaunlich guten Standardzoom. Das ist zwar nicht sonderlich lichtstark und stellt natürlich nicht gut frei (im Vergleich zu meiner 5D), aber macht wirklich gute Bilder.
Ansonsten nutze ich sie inzwischen vermehrt auch mit meinen anderen Objektiven: Das Tamron 28-75/2.8 macht eine Superfigur an der Kamera, selbst bei Offenblende praktisch keine Vignettierung und Randunschärfe. Das kenne ich vom Vollformat her nicht. Die Bilder werden richtig knackig scharf und stehen den 5D-Bildern kaum nach. Mein externer Blitz passt auch bestens und funktioniert genauso wie an der 5D.
Durch die ISO-Automatik, die ich bei dieser Kamera außerhalb des Kompaktkamera-Segments zum ersten Mal habe, wird auch das Optimum bezüglich ISO herausgeholt. Während ich früher immer lieber ein wenig höhere ISO eingestellt hatte, damit die Belichtungszeit nicht zu lange wird, brauche ich darauf praktisch nicht mehr zu achten. Bis 3200 ISO habe ich die Automatik eingestellt, in den allermeisten Fällen eine gute Wahl. Bei ISO 3200 macht die 5D (wie gesagt, die alte mkI) schlechtere Bilder als die EOS-M! Davor verhält es sich anders, aber das Rauschverhalten ist schon ziemlich gut!
Bildqualität ist APS-C-Format typisch, d.h. nix zu meckern. Meine Gläser (allesamt Vollformat) schlagen sich an der Cam ganz gut, natürlich mit entsprechendem Cropfaktor. Wenn ich überhaupt noch ein Objektiv dazu kaufe, dann das 11-20er.
Das sind die Nachteile, die mich wirklich stören:
- Autofokus eine Katastrophe... Schnell mal anschalten und ein Foto machen is nich... Teilweise wirklich inakzeptabel - z.B. kann der Autofokus am Horizont fast nie scharfstellen, ich muss immer irgendwelche anderen Objektve fokussieren. Bei Gegenlicht natürlich noch schlimmer. Gut, das hatte ich auch nicht anders erwartet.
- Haptik - Kleiner Body, großes Objektiv. Da muss man sich wirklich dran gewöhnen, wenn man Vollformatobjektive an das zierliche Dingens dranschraubt. Da starren dich wirklich alle an, was du denn da an der Cam für ein Monster dran hast. Das hält sich auch nicht wirklich gut in der Hand, ich halte die Kamera dann nur noch am Objektiv...
- Bildschirm im hellen Licht sehr dunkel
Vorteile:
- Richtig gescheites Full-HD-Video! Ich schalte allerdings auch hier Autofokus immer aus (vorher scharf stellen), denn sonst ruckelt der AF rum wie ein blöder und sucht bei nicht optimalen Lichtverhältnissen ständig den Scharfpunkt. Ton ist absolut okay.
- Endlich Liveview! Manuelles Scharfstellen mit Lupe wirklich gut machbar!
Bin im Grunde ziemlich zufrieden! Ich habe im Grunde eine 650D im Kleinformat als Ergänzung zu meiner 5D. Als alleinige Kamera für den DSLR-Ersatz wäre sie mir definitiv zu wenig (Vollformat und deren größere Freistellmöglichkeiten und eine sehr schnelle Fokussierung sind mir doch zu wichtig), aber als Ergänzung ideal.
Wegen des geringen Invests ist mir im Grunde auch egal, ob es einen Nachfolger gibt oder nicht - Wenn nicht, bleibe ich auf der DSLR-Schiene, wenn doch, kaufe ich sie höchstwahrscheinlich sowieso nicht, da mir diese hier vollkommen reicht und ich nicht bereit wäre, den dann doch zu erwartenden Preis in Höhe von wahrscheinlich 800-1000 Euro zu investieren.