@hotshotz hh
Ich finde deinen Ausführungen zu den Profifotografen interessant und nachvollziehbar. [...] Unberücksichtigt lässt du die Nachfrage aus dem Bereich der "Wildlife" Fotografie, um genau zu sein, derer die Vögel fotografieren.
Tatsächlich habe ich von der Wildlife-Fotografie absolut keine Ahnung. Und ich kann nicht abschätzen, wie groß die Marktanteile für Canon dort sind. Im High-End Bereich allerdings gehen wohl einige Profis zur Leica S2, was ich so höre. Dass die technischen Anforderungen sich hins. Geschwindigkeit und langen, lichtstarken Brennweiten mit denen der Sportberichterstattung überschneiden, finde ich aber sehr logisch.
Auch würde ich vermuten, dass - und hier bitte ich, mich nicht falsch zu verstehen - der Markt der Wildlife-Shooter zwar sehr gerne mitgenommen wird, aber der Fokus der Entwicklung beim Sport liegt. Ich begründe diese Vermutung damit, dass einfach mehr Material verkauft wird an Sportfotografen als an Naturfotografen (ich beziehe mich hier ausdrücklich auf den Profibereich). Und was im Sport funktioniert, geht halt auch im Wildlife-Segment.
Wenn ich dich richtig verstehe, gehst in dem Bereich aber eher von einer stagnierenden Nachfrage aus.
Nein, eigentlich nicht. Und ich hoffe nicht, dass ich das geschrieben habe.
Immer mehr Amateure und Semi-Profis geben immer bereitwilliger immer mehr Geld aus, um an immer bessere Gerätschaften zu kommen. Ich erlebe es ständig, dass sich um mich herum Amateure einfinden, die meine Ausrüstung (s.u.) locker schnupfen könnten. Senioren mit Hasselblad-Kameras machen Pferdeportraits ("ich hab halt ein teures Hobby"), Auszubildende stehen mit 600ern an 5D Mark III neben mir und schießen Sportserien ("ich hab halt kein Auto - was soll ich sonst kaufen"). Da kann man schon graue Haare bekommen.
Oder guck Dich mal im Tierpark um, oder an touristischen Hotspots. Die Leute glauben dem Marketing, kaufen wie verrückt die teuren Bodys und die L-Linsen. Das macht bestimmt einigen Umsatz aus.
Die Profis aber müssen kalkulieren, die Ausrüstung dient zum Broterwerb und wird spitz kalkuliert. Linsen halten dabei ein halbes Leben, die sind weniger problematisch. Aber die Bodys tauscht man halt relativ oft. Und deshalb wird dort genau geguckt, wann was gekauft wird.
Ich sehe eine Lücke, besser ein riesiges Loch zwischen der aktuellen 7D und der 1D-X. Und ich bin nicht überzeugt, dass die zigtausenden Sportfotografen dauerhaft darauf verzichten können und wollen, eine Kamera angeboten zu bekommen, die deutlich oberhalb der 7D positioniert ist, aber einen Cropsensor hat und preislich die € 5.000,-, besser € 4.000,- unterschreitet.
Hier wurde mehrfach beschrieben, dass Canon sich den Druck von unten selbst bereitet. Das ist logisch, denn jeder Nachfolger muss ja besser sein als sein Vorgänger, beliebig viele neue Einsteigerklassen kann man auch nicht nachlegen (wegen Marketingkosten). Der Effekt geht durch bis nach oben (Canon ist bestimmt nicht glücklich, wenn Sportprofis "nur" € 1.300,- für eine 7D ausgeben und damit als Zweit- oder Drittbody zufrieden sind) und gipfelt in der aktuellen Situation. Die Preise erreichen kritische Größen, der Markt verlagert sich also um eine Stufe nach unten, wo die Features durchaus ausreichen.
Kommt nun also die 7D Mark II, muss sie besser sein als die 7D. Zumindest eine logische Evolution, ein Update. Gleichzeitig bekommt sie Druck von einem Nachfolger der 60D (genannt 70D?). Und sie darf nicht zu nahe an der 6D oder gar der 5D Mark III wildern, muss von der Auslegung her "anders" sein.
Also bleibt zunächst nur ein APS-C (oder vielleicht doch ein APS-H) Sensor. Und weil von unten die 70D nachdrückt und nach oben so viel Luft zur 1D-X ist, sehe ich 2 Alternativen: die 7D Mark II wird ein legitimer Anwärter auf die Position der 1D Mark IV. Oder es kommt ein zusätzliches, neues Gehäuse auf die 1D IV Position, und die 7D II hält einen Respektabstand nach oben und unten, wird sich bei € 2.500,- bis € 3.000,- einpendeln.
... muss jetzt mal ganz dringend Sidolin für meine Glaskugel kaufen! Das ganze reibstarren macht das Glas ganz stumpf