Ok, also erst einmal vielen Dank für die vielen Rückmeldungen.
Auch wenn sich der ein oder andere schon beschwert aber Diskussionen (auch wenn Sie emotional geführt werden) finde ich immer gut und hilfreich. Das hier viele im Forum für Ihr System leben und mit Herzblut dabei sind finde ich gerade toll und lobenswert.
Es geht hier aber um eine Investition einer größeren Geldsumme. Und da sind Emotionen nicht immer angebracht. Zumindest aus meiner Sicht.
Was ich allerdings schwierig finde sind die theoretischen Vergleich von Systemen ohne eigene Erfahrungen. Die wenigsten dürften beide Kameras ihr eigen nennen und mir geht es in erster Linie um eure Praxiserfahrungen im Alltag. Wo liegen die Stärken der Kamera, wo habt ihr euch auch schon über Schwächen geärgert und neidvoll zur Konkurenz geschaut? Oder ist das in diesem Preissegment selten?
Einen theoretischen Vergleich bieten die "Fachzeitschriften a' la Colorfoto. Man kann das aber nicht immer als passend ansehen, weil das Ganze, wie alle Tests, immer nach Schema F abläuft. Zudem spielen auch noch andere Faktoren wie Anzeigenumsatz bei solchen Tests eine Rolle.
Wie schon geschrieben Reisefotografie. Vielleicht mache ich es ein wenig detaillierter: Ich bin mit meinen Studenten in nächster Zeit für ein Programm viel unterwegs (Südostasien, Südafrika, USA, Ozeanien) z.B. ab März für 4 Wochen in Indien.
Und für diese Reisen benötige ich eine professionelle Kamera (möchte die Fotos und Videos in meine Vorträge, Vorlesungen und Symposien mit einbauen). Außerdem plane ich über jede Reise eine Ausstellung in der Uni.
Die Motive sind wahrscheinlich so vielfältig wie die Länder, aber in erster Linie sind es Menschen in Ihrem alltäglichem Leben. Aber auch Landschaften, Architektur, Tiere und Makroaufnahmen werden dabei sein.
Das würde ich im weitesten Sinne unter "Street" einordnen. Also Bilder von Menschen, die irgendwie irgendwas tun. Mit einer dazu passenden Ausrüstung lassen sich 90% der anderen Bereicht auch noch abdecken.
Ich persönlich frage mich, ob da nicht eine kleinere Kamera sinniger wäre. Mit einer Fuji X kriegt man nach meiner Erfahrung durchaus auch ausstellungsreife Bilder hin, wenn man das will. Es stellt sich nur die Frage, ob 200mm als längste Brennweite ausreichend sind, um Tierfotos damit zu machen.
Wichtig dabei ist noch zu erwähnen, ich liebe die SW-Fotografie und arbeite in LR sehr oft und gerne mit Silver Efex. Dementsprechend werden ca. 30-40% der Bilder in schwarz-weiß entwickelt. Spielt das eventuell bei der Kamerawahl eine Rolle?
Eigentlich nicht. Auch geplante SW-Aufnahmen sollte man in Farbe aufnehmen und später wandeln, weil das einige Filter spart, was wiederum etwas weniger Gepäck ist.
Ich komm eigentlich aus dem Canon-Bereich, hatte lange Zeit die 500D. Objektive und Kamera wurden aber Ende 2014 verkauft, so dass ich was das System angeht keine Altlasten mit mir herumtrage. Vollformat konnte ich auch kurze Zeit mein eigen nennen, hier hatte ich eine Leica für 3-4 Monate, die für mich im Alltag aber ungeeignet war, da komplett ohne AF.
Mein dicker Bauch sagt eigentlich, dass es ihm bei Canon vs. Nikon nach einer Nikon gelüstet. Aber du hattest schon mal Canon und gewisse Erfahrungen damit.
Leica: Die muss man "können" und vor allem "abkönnen". Ich habe auch eine und keine Probleme damit. Wenn man sie richtig bedient, ist sie schneller als macher Autofokus; zumindest, wenn man keine Serien damit schießen will. Auch beim Fokussieren auf der Straße.
Fassen wir das mal so zusammen: Bisher war keine der Antworten hier zielführend. Inklusive meiner eigenen übrigens. Das liegt daran, dass man mit so einer Frage immer wieder Diskussionen lostritt, die die Frage nach der "besten Kamera" beantworten sollen und das am Ende doch nicht tun, weil es die beste Kamera nicht gibt. Ebensowenig wie es den besten Motor für ein Auto gibt. Das ist alles weitgehend Geschmackssache, denn beide haben beides(Auto: Jeder Hersteller hat den besten Motor, Kameras: Jeder hat den besten Sensor/AF oder whatever. We stick in the middle...).
Daher folgender Ansatz: Wenn du keine Bekannten hast, die mit sowas herummachen, würde ich diesen Weg gehen: Du bist in einer etwas größeren Stadt, der mit einiger Sicherheit auch einen ordentlichen Fotoladen hat. Dort würde ich beide Kameras mal über ein Wochenende ausleihen und antesten. Wenn der Laden bei Kauf auch noch den Mietpreis erstattet oder die Dinger gegen Kaution rausgibt, ist das eigentlich die beste Lösung.
Gruss aus Peine
wutscherl