Bei Architektur, insbesondere enge Städtchen, und Landschaft läuft ohne ein UWW fast nichts.
Es gibt nur wenige Motive für ein UWW mit Blende 2,8, nämlich bei bewegten Motiven. Ansonsten blendet man in der Regel ein UWW recht stark ab, da Landschaft und Architektur eine größere Schärfentiefe erfordern und mit Blende 2,8 kommt viel Matsch und wenig Scharfes heraus. Es ist sehr selten, dass man mit einem UWW sinnvoll freistellen kann. Bei schnell bewegten Motiven ist eine Blende 2,8 auch kontraproduktiv, weil das Motiv bei einer kleinen Schärfentiefe nur schwierig zu fokussieren ist. Sinnvoll ist eine große Offenblende, wenn man nicht Blitzen darf, z.B. in Museen, Schlössern usw., aber da darf man oft ohnehin nicht im Inneren fotografieren.
Für ein UWW ist ein Stativ sinnvoll, z.B. bei zu geringer Beleuchtung, bei greller Mittagssonne, für Panoramaaufnahmen und Belichtungsserien. Ein Bildstabilisator ist bei einem UWW nicht unbedingt erforderlich, aber neuere UWW bieten diesen an und dann sollte man diesen Vorteil auch wahrnehmen.
Was ist bei einem UWW besonders wichtig? Eine möglichst kleine Brennweite kann man nur durch eine noch kleinere Brennweite toppen. Jeder mm unten ist eine Welt für sich.
Ein UWW eignet sich aber weniger zum darauf losknipsen. Durch die besondere Perspektive sollte man einige Regeln beachten, sonst sehen UWW-Aufnahmen oft mies aus, z.B.:
1. Bildgestaltung immer mit Vorder-, Mittel- und Hintergrund. Das führt zu "räumlichen" Aufnahmen - daher ist starkes Abblenden sinnvoll, sonst werden Vorder- und Hintergrund nicht gleichzeitig scharf.
2. Optimal ist, wenn sich die Linse in der halben Höhe des Motives befindet. Dann ist die Bildverzerrung minimal. Ansonsten kann man die stürzenden Linien mit Photoshop und anderen Programmen leicht auf ein verträgliches Maß verringern.
Ergänzung:
Ein Polfilter ist an einem UWW nicht sinnvoll, da der Bildwinkel einfach zu groß ist. Man braucht also kaum mal ein Gewinde für einen Filter. Will man in der grellen Mittagssonne keinen überbelichteten (ausgebrannten) Himmel haben, sollte man daher mit einem UWW eine Belichtungserie machen und daraus ein überall richtig belichtetes Foto synthetisieren - deshalb das Stativ. Es gibt diverse Verfahren dazu, z.B. HDR, DRI und weitere und mit etwas Geschick sieht das synthetisierte Bild nicht so unnatürlich aus wie ein überkompensiertes HDR-Bild.
Auch bei Gebirgslandschaften sind Belichtungsserien oft sinnvoll, da die Täler oft im dunklen Schatten liegen und der Himmel viel heller ist, d.h. man kann solche Bilder oft nicht richtig in einem Schuß belichten, weil der Dynamikumfang der Bildsensoren zu klein ist.