Doch die Ergebnisse sind echt sehr schlecht, teilweise ist das so vermatscht als würde ich iso >6400 auf meiner digitalen APS-C Kamera haben.
Irgendwie denke ich nicht dass dieses normal ist. Oder habe ich zuviel erwartet?
Die Ergebnisse der Drogeriemärkte in Verbindung mit dem BW400CN finde ich relativ schlecht. Der Film scheint gar nicht so einfach zu verarbeiten zu sein, wie einem suggeriert wird.
Ich entwickle meine SW-Filme im SW-Prozess seit 20 Jahren selbst. Gelegentlich ziehe ich einen Analogfilm durch und habe mehrere Male versucht, mich mit dem BW400CN (den ich mangels C-41 Prozess nicht selbst entwickeln kann) anzufreunden. Es wäre schon bequem, nicht immer selbst entwickeln zu müssen.
Doch leider waren die Ergebnisse nie wirklich gut - die Abzüge haben stets einen fürchterlichen uneinheitlichen Farbstich, mal war ein Teil der Abzüge leicht Sepia-farben (was ja bei dem Film erwünscht ist), während ein Teil der Abzüge einen Blaustich hatte. Einmal war beim gesamten Auftrag die linke Bildhälfte aller Abzüge grünstichig, während die rechte Bildhälfte violettstichig war. Hinweise auf der Bestelltüte, dass die Abzüge neutralgrau sein sollen, bringen nichts, denn der Film wird im C-41 Standardprozess automatisch in Großlaboren verarbeitet.
Ich gab den BW400CN mal bei einem besseren Labor ab (
www.farbglanz.de ), hier waren die Abzüge deutlich besser und teurer als Rossmann & Co, allerdings stört mich dabei stets die nicht-abstellbare Bildoptimierung/Schärfung/Kontrastkorrektur zu sehr, als dass das ein gangbarer Workflow für mich sein könnte.
Ok, falls man nur die reine Filmentwicklung braucht, könnte man den Film beim Großlabor entwickeln lassen und die günstigsten Abzüge als eine Art Vorschau nutzen. Doch auch beim anschließenden Digitalisieren der Negative komme ich mit "normalen" Schwarzweiss-Filmen deutlich besser zurecht, als mit dem BW400CN. Da war der XP2 (ebenfalls C41-Prozess) von Ilford nach meiner Erfahrung etwas besser.
Mein Rat ist immer noch ein reiner Schwarzweiss-Film, dieser lässt sich gut und günstig zu Hause verarbeiten. Ein Labor kann mit (echtem) Schwarzweissfilm auch wenig falsch machen.
Was die Kreuze auf der Bestelltüte angeht; ich habe mal kurz in einem Fuji Minilab gearbeitet und dabei gelernt, dass es egal ist, was auf den Bestelltüten angekreuzt wird. Die Filme und der dazu notwendige Prozess werden automatisch an der Entwicklungsmaschine an dem DX-Code der Filmpatrone erkannt. Falls mal etwas falsch zugeordnet ist, wird spätestens an der Maschine der Fehler erkannt und der Film dem richtigen Prozess zugeführt. Ein Großlabor* wird niemals einen reinen Schwarzweissfilm Film in einem C-41 Prozess baden, weil sie sich damit die Chemie versauen. Der BW400CN und XP2 sind da die Ausnahme, weil sie ausdrücklich für C-41 gedacht sind.
*Speziallabore, wo noch viel manuell gemacht wird, sind natürlich die Ausnahme. Die pushen dir auch gerne einen HP5 auf 1.600 ASA oder entwickeln auch einen Farbnegativfilm im E-6 Prozess (was auch immer dabei herauskommen mag), wenn Du ausdrücklich danach fragst. ;-)
Gruß, Aleks