Damit würde sich auch das Problem des langsamen Autofokusmoduls erledigen.
Man muss, wenn man die Geschwindigkeit des Autofokussystems diskutiert, den Phasensensor, den Controller und die verwendeten Algorithmen sowie die Objektive einzeln betrachten, denn das Problem ist m.E. nicht, dass der Sensor nicht geeignet sei, es sind auch nicht die Objektive, sondern die Art und Weise, wie der AF gesteuert und berechnet wird.
Ganz grundsätzlich will man schon für einen schnellen und präzisen Autofokus einen Phasenvergleich vornehmen, denn, das ist das tolle an diesem Vorgehen,
eigentlich muss, um zu fokussieren, genau eine Messung vorgenommen werden, wenn sich das Motiv nicht bewegt. Es wird nämlich beim Phasen-AF nicht die Schärfe gemessen, sondern immer über die gesamte Sensorfläche des AF-Sensors die Phase, also der jeweilige zeitliche Versatz der Amplitude eines einfallenden Signals, gemessen, immer mit der Gewichtung des Messwertes eines (manuell oder automatisch) ausgewählten Einzelsensors auf diesem ganzen AF-Sensor. Die Gewichtung geschieht dann über Faltung, was ich an dieser Stelle nicht erklären möchte, das würde den Rahmen doch sehr sprengen. Worauf ich hinaus will, ist, dass man für einen statischen Fall eine Messung braucht und die Präzision des Phasen-AF dadurch, das es egal ist, ob bereits fokussiert wurde oder nicht und damit die Diffusion des eintretenden Lichts keine Rolle spielt, schonmal nicht Inhaltsbasiert ist.
Tatsächlich sind aber die allerwenigsten Situationen wirklich statisch, weswegen beim Fokussieren immer mehrfach gemessen und nachkorrigiert wird. Wie oft das geschieht hängt auch zusammen mit der Größe der Messfelder (=Einzelsensoren). Je kleiner die Sensoren und je mehr von ihnen man hat, desto präziser
kann der Autofokus im Endeffekt sein, wenn man denn den Algorithmus anpasst. Je mehr Daten der einzelnen Messfelder man hat, desto präziser kann man den Abgleich berechnen, man benötigt dafür aber auch mehr Rechenleistung.
Und genau da sehe ich das Problem bei Pentax: Der Microcontroller, der für diese Arbeit zuständig ist, ist entweder zu langsam, um gerade bei AF.C eine Abtastrate zu bieten, die hoch genug ist, um den Fokus zu halten. Hinzu kommt, dass der Sensor sehr wohl dazu geeignet ist, die Bewegungsrichtung (auf einer Achse) zu bestimmen, aber natürlich nicht weiß, wie das Objekt, auf das scharfgestellt werden soll, aussieht, wie schnell es ist und wie es sich verhält. Zwangsläufig wird die jeweilige Änderung des Phasenversatzes mit Gewichtung eines Messbereiches auch noch über Näherungsverfahren berechnet, die, so ist die Natur der Numerik leider, auch nur eine endliche Genaugkeit haben und eine Genauigkeit innerhalb eines Messintervalls liefern müssen.
Sprich: Messfelder wurden wegen Kunden, die mit der Größe der AF-Felder nicht zu frieden waren, dann irgendwann aus reiner Kundenfreundlichkeit verkleinert, die Anzahl der Messfelder ist dabei nicht nennenswert gewachsen, das wird durch verstärkte Interpolation kompensiert, die wiederum benötigt mehr Rechenleistung, der Prozessor, der das verarbeitet, ist aber zu schwach. Hinzu kommen Objektive, die nicht schnell genug fokussieren können, weil die Übersetzung des Stangenantriebs intern zu lang ist oder das Drehmoment der SD-Motoren nicht ausreicht. Das 55-300 PLM fokussiert super schnell, daran liegt es nicht.
Beim Kontrast-AF funktioniert das ganze Inhaltsbasiert und auf dem gemittelten Kontrast zwischen mehreren Pixeln (vgl. kleinste Fehlerquadrate, ist der gleiche Ansatz), damit das schnell genug funktioniert muss auch Rechenleistung her, aber auch schnelle AF-Motoren und geeignete Filterverfahren für das Bildrauschen in dunklen Bereichen, denn der Bildprozessor sieht auch nur, was der Sensor bei ISO schießmichtot übermittelt. Das funktioniert bei Sony, Fuji und Olympus auch nur so gut, weil sie die Algorithmen entsprechend angepasst haben UND auch schon seit geraumer Zeit Bildprozessoren verwenden, die zumindest für einfache Aufgaben massiv parallelisieren können, was auch nötig ist, denn AF.C funktioniert hier nicht über den Phasenversatz, sondern über geschicktes Mitteln und intelligente Vorhersagen über die Änderung des Bildinhaltes.
Würde man mit dieser Rechenleistung einen Phasen-AF auslesen und steuern, wäre dieser aber immer noch schneller und bei hinreichend großer Auflösung auch nicht ungenauer, als Kontrast-Autofokus. Oder mit anderen Worten: inhaltsbasierter Autofokus ist nicht die Antwort auf ein Verfahren mit gänzlich anderer Funktionsweise. So ein Bildsensor kann zB auch gar keine Phasen erkennen.Dazu muss man einzelne Pixel dafür "abrichten", die in ihrer Größe aber auch so klein sind, dass sie eher ungeeignet sind, die Phase eines Signals zu detektieren. Deswegen funktioniert das ganze auch nur als Hybrid-AF.
So, jetzt habe ich schon wieder viel, viel mehr geschrieben, als ich wollte. Und schon sind wir wieder bei Grundsatzdiskussionen zum Unterschied AF DSLR/MLC