Ich denke es ist nur eine Zeitfrage, bis eine spiegellose KB-Kamera von Canon kommt und das eher direkt mit EF-Bajonett und ohne krampfhafte Verschlankung, dafür mit guter Ergonomie und dem gewaltigen EF-Objektivangebot ohne Adapter-Frickelei. Also genau das, was Sony nicht bietet.
So könnte Canon auch seine Stärke des EF-Objektivangebots voll ausspielen.
Wer es kompakter und leichter haben will, der wird ja bereits mit EF-M bedient. Von daher glaube ich nicht an ein neues Bajonett für eine KB-Spiegellose.
Das ist ja alles schön und gut, ergibt aber trotzdem eigentlich keinen Sinn, weil damit nur formell aber nicht real eine Spiegellose angeboten wird, d.h. verschiedene potentielle Vorteile einer Spiegellose werden nicht mitgenommen. Das finde ich für ein Produkt des Marktführers nicht tolerabel.
Erstens verstehe ich absolut nicht, warum man denn überhaupt auf den Spiegelkasten verzichten sollte, wenn dafür doch eh genug Platz vorhanden ist.

Vielleicht als Billiglösung, klar, aber doch nicht generell.
Und zweitens, ob ein Adapter von Canon selbst dazwischengeschaltet ist oder nicht macht doch überhaupt gar keinen Unterschied bei der schlußendlichen Performanz, die Canon mit EF Objektiven bei einer Spiegellosen ohne Spiegelkasten und SLR-AF erreichen kann. Diese Performanz hängt nur davon ab, wie gut Canon genau dieses Problem bewältigen kann. Und ohne Adapter macht sich Canon komplett davon abhängig, wie gut sie genau dieses Problem bewältigen können.
Und drittens, aber bei anderen Firmen werden für Spiegellose Motoren eingesetzt, die für Spiegelreflex nicht üblich sind, wie z.B. Linearmotoren. Die schnellsten Autofokus-Objektive bei Fujifilm etwa benutzen alle Linearmotoren. Spezielle Objektive für Spiegellose könnten also wohl weiterhin auch Performanzvorteile bei Autofokus bringen. Warum sollte Canon auf diese Möglichkeit verzichten ?
Der weitere Vorteil liegt offensichtlich im Weitwinkel. Abhängig davon, wie gut Canon es versteht, schräge Einfallswinkel des Lichtes zu kompensieren, könnte man hier bei verkürzten Auflagemaß einfachere Optikkonstruktionen zum Einsatz bringen, die kompakter und weniger aufwendig herzustellen und ergo auch günstiger sind und tendenziell bessere optische Ergebnisse bringen als Retrofokus-Objektive. Also Biogon statt Distagon, um Zeiss-Namen für Objektivkonstrukte zu verwenden.
Die im beantworteten Posting genannte Lösung würde für mich eher Sinn manchen, wenn man statt einer Spiegellosen eben eine DSLR herausbringt, die man auf Lifeview schalten kann und die dann einen EVF bietet.
Wenn man dann auch noch Objektive herausbringt, die Lifeview permanent voraussetzen, da sie näher vor dem Sensor enden und der Spiegel nicht mehr heruntergeklappt werden kann, hätte man sogar eigentlich best of both worlds erreicht.