...wenn solche Bilder mit Reportagehintergrund aus einen Kriegsgebiet kommen...
Da würde mich ein inhaltliches Argument von dir interessieren.
Aber dadrüber muss man hier nun nicht diskutieren...
Mal davon abgesehen, dass du die Diskussion dazu eröffnet hast - muss man nicht, sollte man aus meiner Sicht schon.
Wir sehen hier ein Bild mit einer konkreten und abstrakten, im weiteren Sinne politischen Aussage. Sollte man Bilder im Allgemeinen und dieses Bild im Konkreten nur hinsichtlich technischer Merkmale diskutieren?
Konkret sehe ich hier eine Puppe mit abgerissenen Beinen und einem abgerissenem Arm. Die Puppe ist auch ohne abstrakte Deutung Ausdruck einer Gewalthandlung.
Abstrakt steht die Puppe Symbolhaft für den unschuldigen, schwachen und verletzlichen Menschen, für ein Kind. Die Metallstäbe und Gitterstrukturen lassen das Opfer gefangen in der Gewalt zurück.
Das Bild schafft es also mit einfachen Mitteln und tatsächlich ohne Aufmerksamkeit erheischende Schockeffekte einen grundlegenden und sehr schmerzhaften gesellschaftlichen Konflikt darzustellen:
Gewalt gegen Kinder.
Die Projektion des Titels "Bombenopfer?", zudem mit Fragezeichen versehen, ist eine Interpretation dieses Konfliktes.
Reflektiere ich weiter, komme ich auf den Gedanken, dass dieses "Kriegsgebiet" sich nicht nur in einem weit entfernten Land befindet, was mich ja verstört aber doch "irgendwie beruhigt" zurück lassen würde. Es würde mir wohl leichter fallen "einfach weiter zu gehen". Es sind "die Anderen", die diesen Konflikt und seine Folgen zu verantworten haben. Was hat unsere zivilisierte Gesellschaft damit zu tun? Schließlich ist die Herstellung von "Antipersonenminen" in Deutschland seit 1998 sogar verboten.
Nein, brutale alltägliche Gewalt, deren Opfer Kinder sind, findet auch hier mitten unter uns statt.
Kein Grund für die Vorstellung einer überlegenen Gesellschaft, die uns beruhigt weiter gehen ließe.
Kein schönes Bild.
Nein, viel mehr als das! Ein wertvolles Bild. Ein Bild, dass mich zum Nachdenken zwingt.
Greets
/bd/