Warum rechnen sie (Anm.: in Bezug auf Abhängigkeit von der Sensorgröße, darum ging es in der Diskussion) falsch?
Auch wenn ich die allgemeine Konvention des zulässigen Zerstreungskreises von 1/1500 der Bilddiagonale (= 1/1500 der Sensordiagonale) auf 1/3000 oder irgendeinen anderen individuellen Bruchteil ändere, bleibt doch die Abhängigkeit von der Sensorgröße bestehen?
Ja ganz genau, es gibt eine mathematische Abhängigkeit. Du kannst die Hyperfokaldistanz nicht berechnen, wenn du nicht irgendeinen Zerstreuungskreisdurchmesser einsetzst. Den kann man als 1/xxxx der Bilddiagonale definieren, womit die Abhägigkeit von der Bildgröße da ist.
Aber wie ist das in der Praxis?
Schau noch einmal das Beispiel an, wo du mir unterstellt hast, dass ich den Strahlensatz nicht kenne.
Ich habe an der D800 nur das Bildfeld von FX auf DX umgestellt, alle anderen Parameter gleich gelassen. Die Ergebnisse punkto Tiefenschärfe sind völlig ident, das sieht man sehr schön. Aber rechnerisch bekomme ich verschiedene Ergebnisse, weil sich die Bildgröße ändert.
Daher bin ich überzeugt, dass die Formeln, die wahrscheinlich 150 Jahre alt sind, nicht 1:1 auf die digitale Fotografie übertragbar sind.
Und zwar weil die Sensorgröße nicht mehr der alleinige Faktor für die Vergrößerbarkeit von Bildern verantwortlich ist, wie das beim Film sehr wohl der Fall war.
Es kommt nämlich die Pixelanzahl dazu. Es gibt nämlich große Sensoren mit wenig Pixeln und kleine mit viel Pixeln und umgekehrt und damit ist die Linearität beim Teufel.
Jetzt wissen wir aber, das sich Bilder mit vielen Pixeln zwar leichter vergrößern lassen, das aber noch nichts über die Qualität des Bildes aussagt, weil man sich mit einer hohen Pixeldichte andere Nachteile einhandelt.
Will man also in Zukunft weiter rechnen, wird man müssen, den erlaubten Zerstreuungskreis an die Pixeldichte koppeln und nicht an die Bildgröße.
Das sieht man auch sehr schön am Beispiel der D800. Verwendet man an der D800 Objektive, die nach einem "toleranteren" Zerstreuungskreis gerechnet sind, erhältst du an der D300, die eine geringere Pixeldichte und einen kleineren Sensor hat bessere Ergebnisse als auf der FX D800, obwohl es eigentlich umgekehrt sein müsste. (natürlich auf Pixelebene betrachtet!)
Gut Licht nach Hamburg!