An die Naturwissenschaften zu "glauben" ist auch nicht besser, als an den Kreationismus zu "glauben".
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Ich bin der erste, der dann ggf. gern an die Naturwissenschaften "glaubt"
Die Methodik von Induktion und Deduktion ist Dir aber bekannt?
Natürlich steckt auch im naturwissenschaftlichen Weltbild ein Glauben - z. B. an die Wiederholbarkeit von Experimenten und an die universelle Geltung bestimmter Zusammenhänge ("Gesetze", "Konstanten"). Solche Grundüberzeugungen erscheinen mir wenigstens einleuchtender und schöner als manch andere.
Ich unterstelle aus Deinen Bemerkungen, daß Du in dieser Hinsicht zu den "Gläubigen" gehörst - sonst dürftest Du ja aus Deinen eigenen Versuch auch nicht schließen, daß es beim nächsten Mal sich noch genauso verhält, wenn dann Weihnachten auf einen Donnerstag fällt oder der Jupiter in Konjunktion zum großen Wagen steht.
Nun kann ich ganz praktisch nicht alles selbst experimentell ausprobieren - also muß ich auch den Aussagen anderer vertrauen. Umso mehr, je besser und häufiger sie experimentell abgesichert sind. Der Mechanismus der Beugung ist ein sehr grundlegender und kaum anzuzweifeln. - Der prognostizierte Durchmesser des Universums hingegen..... (aber der ändert sich ja auch alle Jahre wieder)
Wenn ich an die Theorie der Beugung "glaube" (weil viele viel vor mir damit immer richtige Ergebnisse erzeilt haben), kann ich rein per Deduktion eine belastbare Vorhersage über die mögliche Auflösung bei einer gegebenen Blendenzahl machen. Diese wird, da ich experimentelle Fehler vermeide, vielleicht sogar besser sein als eine per Induktion aus einer experimentellen Messung ermittelte. Im konkreten Fall ist es allerdings nur eine Abschätzung, welche Auflösung maximal erreichbar ist.
Nachvollziehbar ist das leicht:
Größe des Beugungsscheibchens, mit lambda = 550 nm (Grün, Mitte des sichtbaren Spektrums) und f/D=10 ergibt sich ein Durchmesser bis zur Nullstelle von 2*1,22*550 nm*10=13,4µm, die für die Auflösung erforderliche Halbwertsbreite ist ungefähr halb so groß (wer's genauer wissen will, muß die Besselfunktion genauer anschauen, das spare ich mir), also 6,5-7 µm. Die
Pixelgröße der D3000 beträgt ca. 23,6 mm/3872= 6,1 µm.
Und je nach dem, wie akademisch wir es jetzt halten wollen, könenn wir noch diskutieren, daß die Pixel eher quadratisch und die Beugungsscheibchen etwa rund (je nach Blendenlamellenform) sind, und über AA-Filter, Schärfungsalgorithmen etc. - aber ich denke, das lohnt nicht. Es geht mir nicht um die letzten 10%.
So, jetzt noch mal zum konkreten Thema:
Die sogenannte förderliche Blende der
D3000 (2. Zeile der Tabelle) wird deshalb auch allgemein mit F/10 angegeben. Das ist die Blende, wo bei einem typisch guten Objektiv die höchste Auflösung erreicht wird (sehr gute Objektive erreichen sie etwas früher, sehr schlechte später). Insofern sollte man bei genügend Licht mit einer 10-MP-APS-C-Kamera für die höchste Auflösung im Bereich F/7-F/10 arbeiten - wir haben ja hoffentlich keine sehr schlechten Objektive.
Wenn ich das mit dem Objektiv solo mache, nutze ich nur den inneren Teil der Linsen und habe dadurch weniger Abbildungsfehler, so daß die Schärfe des realen Objektivs wenigstens in Bildmitte der einer idealen Abbildung schon recht nahe kommt.
Mit einem 2xTK würde ich selbst mit ganz offener Blende nur F/11 erreichen, mit maximalen Abbildungsfehlern - und diese werden durch den TK, der ja eine Art Lupe für das Objektiv darstellt, noch um den Faktor 2 vergrößert . Insofern kann ich nur zwischen Teufel und Beelzebub wählen - abgeblendet ist z. B. die sphärische Aberration geringer (aber in der Wirkung immer noch größer als ohne TK bei der halben Blendenzahl), aber die Beugung verschmiert das Bild, offen ist hingegen das Objektiv an sich unscharf.
Deshalb machen Objektiv/TK-Kombinationen, die eine nutzbare (nicht: einstellbare) Blende unter F/11 ergeben, für solche Kameras nur wenig bis keinen Sinn. Wenn ich das Objektiv zur Reduzierung von Abbildungsfehlern um mindestens eine Blendenstufe abblenden will, bedeutet das mindestens F/8 Offenblende mit TK. Bei einem 2x TK würde ich aber lieber 2 Blendenstufen abblenden wollen, um das Grundobjektiv mit möglichst guter Schärfe betreiben zu können, also F/5,6 Offenblende der Kombination.
Daraus folgt für eine 1,4x TK mindestens F/5,6 des Grundobjektivs und für einen 2x TK mindestens F/2,8 des Grundobjektivs, Betrieb dann jeweils um F/11. Und besser eine bei der Brennweite optimierte FB als ein Telezoom, das am langen Ende, wo der TK zum Einsatz kommt, eher schwächelt.
Erfahrungen? - ja, kannn ich auch beitragen. Ein 70-300VR (F/5,6) schafft mit einem 1,4x TK bei F/11 tatsächlich noch eine geringe Auflösungsverbesserung gegenüber dem Bildausschnitt ohne TK. Aber nicht viel. - Mit einem 2x TK muß man auch das vermutlich beste Nikon-Teleobjektiv (200/2) schon abblenden, um den 2x TK im Vergleich zu einem 1,4x TK wirklich in der Auflösung zu sehen.
Meiner Ansicht hat ein 2x TK auch hinter einem 70-200VR II an 10/12/16-MP-DX-Kameras nichts verloren (bei 12-MP-FX ist die Pixeldichte wieder so gering, daß ich schadlos auf F/11 abblenden kann). Aber da sind wir dann schon in dem Bereich, wo der eine das eine und der andere das andere schreibt.
Insofern ruhig probieren, das Geld hast Du eh schon ausgegeben.