Hi Keek !
Ich mach auch schon seit geraumer Zeit Sportfotos, und ich würde Dir als Anfänger in dem Bereich eine etwas andere Vorgehensweise empfehlen. Die Empfehlungen, die hier gemacht wurden, sind sicherlich gut und meisstens mache ich es genauso, aber mit diesen bist Du nicht unbedingt auf der sicheren Seite. Und da man als Berichterstatter ja nachher Material liefern muss, gehe ich in kritischen Situationen keine Risiken ein. Ich mache es mal stichwortartig - hier meine Tipps:
RAW benutzen
Man kann sowohl den Weissabgleich nachher im PC setzen/korrigieren, wie auch die Bilder problemlos noch ein bis zwei Stufen nachbelichten. Die Canon-Software DPP wie auch viele andere RAW-Programme (Lightroom etc.) beinhalten auch eine sehr effektive Rauschunterdrückung. Damit kann man auch nachbelichtete Aufnahmen mit ISO800+ rauschfrei bekommen. Mit JPGs geht das nur äusserst bedingt.
Damit haben wir dann auch schon die zwei wichtigsten Themen erschlagen: Weissabgleich und Rauschen stellen kein Problem mehr dar.
Modus TV statt M
Bei M muss man sehr darauf aufpassen, dass die Beleuchtung gleichmässig ist. Während man Unterbelichtungen noch leicht um einen oder ggf. sogar zwei Blendenstufen korrigieren kann, geht das bei Überbelichtungen nicht. Wenn man bei TV eine vernünftige Zeit wählt (s.u.), und die ISOs so anpasst, dass er im Mittel noch nicht unterbelichtet (heisst: Blende 2.8 blinkt in Deinem Fall), dann vermeidet er automatisch Überbelichtungen in dem er einfach eine höhere Blende wählt.
Zeit/Blende
Bei Abständen von über 5m oder 10m kann man ruhig mit f2.8 arbeiten, und zwei nebeneinander stehende Personen werden dennoch scharf. Daher ist die Blende eigentlich kein Problem. Die fehlende Tiefenschärfe ist eigentlich positiv zu sehen, da der Hintergrund nicht vom Bild ablenken kann.
Bleibt die Zeit: Um Bewegungen einzufrieren, muss diese kurz sein. Ein springender Mensch (Volleyball) wird bei 1/320s scharf, aber der Ball zeigt noch Bewegungsunschärfe. Letzterer wird erst bei 1/500s scharf. Man muss da einen Kompromiss finden, aber unter 1/320s würde ich nicht gehen. Nebenbei bemerkt, sagt die Faustregel Zeit=1/(Brennweite * Crop) auch, dass man ein 200mm Tele ohne IS bei längeren Belichtungszeiten gar nicht mehr verwacklungsfrei halten kann. Apropos IS: Kann man bei den Zeiten getrost ausschalten. Spart Strom.
ISO
Du hast eine 40D (Zwischenstufen!). Damit kann man auch problemlos ISO1250 und eingeschränkt ISO 1600 benutzen. Wobei ich ISO1250 bevorzuge, da der Sprung auf 1600 sich schon stark bemerkbar macht (Rauschen). Wenn man allerdings nacher entrauscht, ist alles kein Problem. Nur von ISO 3200 etc würde ich abraten.
Weissabgleich
Kann man im Stadion getrost auf AWB lassen, und dann zu Hause sich manuell den besten Wert heraussuchen und per Copy&Paste (DPP: Rezept) auf alle anderen Dateien übertragen. Einfach ein Bild mit einem hohem Weissanteil aufnehmen, wass vom Stadionlicht (!!!, nicht im Schatten !) beleuchtet wird, und zu Hause auswerten. Als Anfänger mit manuellem Weissabgleich im Stadion zu arbeiten, würde ich vermeiden. Da bricht nur Hektik aus und wenn mal was nicht klappt, sind die Ergebnisse ungleich enttäuschender.
Lange Rede, kurzer Sinn - bei durchschnittlicher Belichtung (Anstosspunkt ?) folgendes einstellen:
TV, 1/500s einstellen, dann ISO anpassen damit Du auf ca. f3.2 kommst (mind. f2.8). Einmal durchs Stadion schwenken, ob irgendwo (wenn man auf den Rasen peilt) es unterbelichtet wird und ggf. anpassen. In RAW aufnehmen und AWB einstellen.
Soweit erstmal was mir dazu einfällt. Hoffe, ich konnte wenigstens ein bischen helfen.
LG Conram