Das Thema ist doch durch den Begriff Zitat eigentlich ganz gut zu erfassen: Wenn ich etwas veröffentliche - Buch, Rede, Film, Musik, Bilder - dann ist es in festgelegten Grenzen legitim zu zitieren (den Gutti lassen wir hier mal raus).
Also man schreibt eine Doktorarbeit und darf mit einem Vermerk aus anderen Büchern zitieren "OHNE" dafür bezahlen zu müssen.
Ich darf aber nicht das ganze Werk abschreiben und unter meinem Namen veröffentlichen - auch nicht ganze Kapitel.
Genauso darf ich - im Rahmen - Musik zitieren - obwohl es da schon enger wird, aktuelles Beispiel "Reeperbahn" von Udo L. mit Zitaten von Everlast und den Beatles - hier muss er wahrscheinlich schon etwas abdrücken.
Vermutlich wird das hier anders gesehen, weil allein das wiedererkennen das Lied unter Umständen erfolgreicher machen könnte - bei einem Satzzitat in einem Buch dürfte das eher nicht der Fall sein.
Wenn ich nun ein Bild "zitiere" - es aber unwiedererkennbar verfremde - dann bin ich ebenfalls aus dem Schneider - anders wenn ich es 1 zu 1 wiedergebe und als das meinige verkaufe. Gilt auch andersrum, wenn man ein Kunstwerk kauft darf man damit nicht automatisch auch Postkarten davon verkaufen - es sei denn, das Copyright des Künstlers ist abgelaufen und es gibt auch keine Nachfahren...
Die besagte Künstlerin handelt nicht anders als ein Fotograf, der Werbeplakate auf seinem Bild mit drauf hat oder jemand, der nach Bildvorlagen malt - wobei eine exakte Kopie dann schon wieder im rechtlichen Niemandsland landet - was ist z.B., wenn ein bekannter moderner Künstler die Mona Lisa exakt neu malt...(Rechteinhaber der Louvre)..
Hier von Klau oder Verstoß gegen Urheberrecht zu reden halte ich für vermessen, denn dann könnten wir gar nichts mehr zitieren (was zu einer deutlichen Reduzierung aller wissenschaftlichen Arbeiten mit und ohne Kennzeichnung führen würde

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