Mi67 schrieb:
Ich würde jedenfalls bei Anfragen hier in der Tat eher das Praxis-bezogene Format-abhängige Limit nennen, als die Technik-zentrierte Pixel-Definition.
Hmm, das ist dann wohl Geschmacksache. Mir geht es in erster Linie darum möglichst viel Auflösung auf meinen Sensor zu bekommen und dafür muss ich wissen welches meiner Bauteile gerade der limitierende Faktor ist. Daher gilt bei mir die 100% Ansicht. Wenn ich das optimal getroffen habe, dann kann ich auch Ausschnitte wählen wie ich will und muss nicht wieder umdenken je nach Ausgabegröße. So kann ich einfach aus einer Vollformat Kamera eine Crop Kamera machen wenn ich es brauche. Von diesem "üblichen" Betrachtungsabstand halte ich persönlich übrigens recht wenig. Es ist einfach genial, wenn ich ein Bild in 30x45 ausbelichten lasse und ich kann vorher noch den Bildauschnitt wählen und dann interpoliere ich das Bild auch noch runter um mit 300dpi raus zu kommen. Es ist scharf bei jedem Betrachtungsabstand und das macht einfach besonderen Spaß, da man das noch nicht wirklich gewohnt ist.
Da dieser Tabelle anscheinend doch etwas Verwirrung mit sich bringt, habe ich das Problem mal kurz durchgerechnet und dann kann jeder seine eigene Tabelle selbst ausrechnen. Die Blende ab der es zu Limitierung kommen kann berechnet sich wie folgt:
Blende = Pixelgröße (in Mikrometer) / 0,671
Durch die hier zulässige Kleinwinkelnäherung lässt es sich schön linearisieren und das macht die Formel so einfach. Die hier berechnete Blende ist der Wert, ab dem Beugung beobachtet werden könnte (in 100% Ansicht). Nicht in der Rechnung enthalten ist der Tiefpassfilter. Der macht den Sensor künstlich etwas schlechter und das verschiebt die Blende noch zu etwas größeren Werten. Leider gibt es dazu keine technischen Daten und so muss man schätzen, aber so ein Faktor von 1,3 wird es schon richten. Also wer eine etwas realistischere Grenzblende erhalten möchte, der multipliziert seine Pixelgröße vor der Formel noch mit 1,3.
Spannend ist auch der Umkehrschluss. Wer behauptet, dass Beugung auf dem Kleinbild erst bei Blende 22 zu wirken beginnt der kann zurück rechnen, dass der Film „nur“ 4,3 Megapixel auflösen kann. Das wäre jetzt auch nicht so schlecht, denn man muss bedenken, dass das eine echte Auflösung ist, also ohne Tiefpassfilter und Bayerinterpolation.