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Betrachtungen zur Beugung

Ich störe Euer Nachtgezwitscher zwar nur ungerne, aber hier geht es (nur) um die optische Beugung - und das auch noch in einer oben angetackerten Weise. Könntet Ihr für andere Dinge bitte auch PM nutzen? Danke!

@Hanz: Ob die Beugung bei Mittel- und Großformat und entsprechend angepassten Blendenstufen wirklich weitere Reserven offenbart, kommt neben dem Format als Solchem auf zwei weitere Dinge an: Qualität der Optik und Feinheit der Abtastung.
Die Feinheit der Abtastung eines 67er Formats oder gar eines Großformatfladens in feinkörniger Emulsion erreicht derzeit noch kein Digitalsensor. Ob also die KB-Optik bei kleineren Formaten (und entsprechend optimaler Blende) eine ähnliche Auflösung anbieten könnte, wissen wir derzeit nicht wirklich mit letzter Sicherheit. Ganz gewiss ist bei Großformat die Optikkonstruktion meist näher an der symmetrischen Bauweise gelagert, während DSLRs sich mit Retrofokus-Konstruktionen herumschlagen müssen. Beides hat Vor- und Nachteile - und dies an Digitalsensoren und Analogmaterial auch noch in unterschiedlich starker Wichtung (z.B. Vignettierung an Digitalsensoren durch schrägen Lichteinfall). Somit ist - wenn denn ein starker Unterschied bestehen sollte - der Unterschied ein Resultat aus (Sensor)Format und Optikkonstruktion. Die Beugung spielt dabei eine untergeordnete Rolle.

Dass an digitalen Sensoren unregelmäßig berandete Strukturen, wie z.B. feines Blattwerk immer noch nicht zufriedenstellend natürlich aufgelöst werden, liegt zu großen Anteilen noch an der Unterabtastung der optischen Auflösung und an der Bayer-Demosaic-Prozedur sowie den darin meist schon enthaltenen Kanten-optimierten Schärfungsalgorithmen. Würde die Pixelzahl bei gleicher Sensorgröße verfierfacht werden, so würde dieses Problem weniger stark hervortreten und die Optik bei Optimalblende sanfter von Aufgelöstheit in (Beugungs-bedingte) die graduelle Kontrastabflachung und bis hin zur Grenzauflösung übergehen. BLattwerk wäre eventuell nicht sonderlich höher aufgelöst, aber die Berandungen würden wesentlich "natürlicher" wirken können. Ob die Beugung dabei die Hauptrolle spielt, würde ich sogar eher bezweifeln, ich halte die Unterabtastung und Nachschärfung für das größere Problem in der hoch auflösenden Naturfotografie.

Als Nutzer einer 5D, also einer "Vollformat-Kamera", kann ich nur konstatieren, dass in der Gesamtansicht des Bildes auch natürliche Strukturen besser wiedergegeben werden, als dies z.B. mit knackscharfen 3-4 MP einer Kamera XY der Fall ist. Schaue ich aber ins Detail (100%-Ansicht), dann wirkt das Resultat der 5D wegen seiner enormen Pixelschärfe für mich fast *noch* unnatürlicher, als mit einer etwas unschärferen Optik an einer Crop-Kamera, die mit 10 MP das Objektiv bei f/11 und kleiner im Grunde bereits Beugungs- oder Optikfehler-limitiert abtastet.
 
Ich störe Euer Nachtgezwitscher zwar nur ungerne, aber hier geht es (nur) um die optische Beugung - und das auch noch in einer oben angetackerten Weise. Könntet Ihr für andere Dinge bitte auch PM nutzen? Danke!


Hallo Michael,
geht natürlich klar.
Wie's manchmal so ist, sind wir etwas weit abgeschweift.
 
Hallo Michael,

vielen Dank für die hervorragende Darstellung der Sachverhältnisse! So erklärt sich doch manches, was ich bisher nicht verstanden habe (und ich muß sagen, mit den Effekten des dithering komme ich einfach nicht klar, obwohl ich schon 2 lange Fachartikel darüber gelesen habe).
Aber ist fotografische Optik überhaupt beugungsbegrenzt? Ich dachte immer, das gilt nur für sehr gute Teleskope und Fotografie kommt mit weit weniger anspruchsvollen Optiken klar.

Gruß und entschuldige das "Getratsche"
 
vielen Dank für die hervorragende Darstellung der Sachverhältnisse! So erklärt sich doch manches, was ich bisher nicht verstanden habe (und ich muß sagen, mit den Effekten des dithering komme ich einfach nicht klar, obwohl ich schon 2 lange Fachartikel darüber gelesen habe).
Hier verstehe ich nicht ganz, was Du meinst. Dithering war doch eher so etwas wie die Bildung von Farbverläufen durch Rasterung (s. http://de.wikipedia.org/wiki/Dithering_(Bildbearbeitung)).

Aber ist fotografische Optik überhaupt beugungsbegrenzt? Ich dachte immer, das gilt nur für sehr gute Teleskope und Fotografie kommt mit weit weniger anspruchsvollen Optiken klar.
Unbedingt - nur eben fast nie schon bei Offenblende. Die Blenden, bei denen ein Objektiv in die Beugungslimitation übergeht, variieren mit der Objektivgüte und dem Format. Gerade die Format-abhängigkeit ist hierbei besonders wichtig, da sie einen grossen Teil der Format-Abhängigkeit der Bildauflösung kompensiert. Ab welcher Blende sind Optiken in der Regel Beungs-limitiert? Bei Optiken, die für kleinste Sensoren (z.B. 1/2.5-Zoll) gerechnet sind, ist die Optikkonstruktion so klein, dass sich alleine wegen des kurzen Weges bis zum Sensor die Optikfehler nicht so stark auswirken können. Da zudem die Fertigungsgenauigkeit bei kleinen Linsen höher ist, als bei grossen Baustücken, kann es tatsächlich so sein, dass diese Optiken bereits regelhaft bei f/2.8 oder spätestens bei f/4 ins Beugungslimit übergehen.
Bei Objektiven, die einen 2/3-Zoll-Sensor befüttern sollen, liegt deren typischer Übergang ins Beugungslimit um f/4-f/5.6, bei Four-Thirds-Optiken etwa bei f/5.6-f/8, bei Kleinbild um f/8-f/11, bei 645er Mittelformat um f/11-f/16 und bei Großformat eben erst bei f/32 aufwärts.

Es gibt von dieser Regel natürlich einige leuchtende Ausnahmen, die z.B. als KB-Optik bereits bei f/2.8 ihr Maximum an Auflösung erreichen, also bei f/4 bereits durch Beugung leicht abfallen (z.B. Leica Apo-Macro-Elmarit 100/2.8 oder das Canon 400/2.8 II). Eine extreme Konstruktion, wie der Zeiss Superapochromat 300/2.8 für Hasselblad ist sogar als Mittelformatoptik bei f/4 beugungsbegrenzt. Mit solchen Optiken liessen sich - entsprechende Sensoren vorausgesetzt, Auflösungen erzeugen, die sich kaum von analogem Großformat zu unterscheiden wären.

Bei Weitwinkeloptiken ist die Situation insofern schwerer, da die Auflösung im Bildfeld stark variiert. Eine Optik kann dabei entweder im Bildzentrum bereits Beugungs-limitiert sein, während zum Rand hin Linsenfehler die Leistung limitieren, es kann aber auch so sein, dass ein Ultraweitwinkel am Bildrand gleichzeitig in der sagittalen Richtung durch die schmale Blendenellipse Beugungs- und in der Meridionalrichtung Linsenfehler-limitiert ist. In der Konsequenz dessen, bin ich derzeit nicht gut genug informiert, um abschätzen zu können, ob eine Digitalkamera kleineren Sensorformates (und da zähle ich jetzt auch Kleinbild mit dazu ;) ) wirklich Auflösungen generieren kann, die mit einem analogen Großformat gleichziehen. Manche Objektive könnten das vermuten lassen (Zeiss Distagon 21/2.8, ZM 35/2, Contax-Biogon 28/2.8), wobei hier die retrofokalen Konstruktionen wegen des langen Weges bis zum Sensor schon einen sehr großen Nachteil haben. Würden digitale Bildwandler einen *sehr* schrägen Lichteinfall genau so gut tolerieren, wie das analoge Großformat, dann wäre das Auflösungsrennen noch offener. Hier tut sicherlich noch einige Entwicklungsarbeit not, der Kodak KAF-10500 (s. Seite 15) zeigt aber immerhin schon mal, dass man an dieser Stelle durchaus Potential bis ca. 30° oder vielleicht schon 35° hat. Wenn nun z.B. auch noch eines der internen Linsenelemente die bei der Leica M8 so mangelhafte absorptive IR-Block-Funktion übernimmt, dann wäre der Weg für eine kompakte und digitale Hochleistungs-Weitwinkelfotografie weit offen.

Einen Chipträger für den KAF-39000, der gar bis 40° Einfallswinkel recht gut zu verdauen scheint, ein kompaktes, nur schwach retrofokales und IR-absorptives WW mit entsprechendem Bildkreis davor und analoges Großformat sollte bereits zu zittern beginnen. Selbst mini-Standarten für Tilt/Shift wären, mit angeschlossenem TFT-Display denkbar und könnten als kompaktere, flexiblere und auch schnellere und kostengünstigere Lösung analoges Großformat selbst in deren Hauptdomänen, der Architektur-, fine Arts- oder Produktfotografie ablösen. Dass dieser Sensor das kann, deuten die digitalen Großformat-Rückteile ja bereits an - nur hat man noch nicht den Rest des Systems an die doch deutlich kleinere Sensordimension angepasst und ein auf den Sensor ideal abgestimmtes WW-Objektiv gebaut. Das "digitaloptimierte" Hasselblad HDC 28/4 ist hierzu erst ein zögerlicher Anfang.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Michael,
auf einen Problemkreis möchte ich aber dennoch mal hinweisen, weil er etliche der angesprochenen Punkte in der Praxis doch etwas relativiert. Die schnöde Praxis ist nämlich vom Ideal der theoretischen Betrachtung häufig leider weit entfernt.

Durch die Ungenauigkeiten des AF Systems habe zumindest ich häufiger das Problem, bei größeren Blenden nicht immer den exakten Fokuspunkt zu treffen.

Bei Versuchen mit manueller Scharfeinstellung haue ich ebenfalls häufig daneben, was verschiedene Ursachen haben kann (in erster Linie auf Helligkeit getrimmte Mattscheibe mit zu großer Schärfentiefe, ev. nicht exakt justierte Mattscheibe, keine Einstellhilfen wie Schnittbild Indikator).

Um diese Probleme zu umschiffen, behelfe ich mir meistens durch Abblenden um die Schärfezone zu vergrößern und dadurch die AF Ungenauigkeiten zu kaschieren.
Paradebeispiele: z.B. mein 50er Sigma Makro oder das EF 1,8/50 II.
Beide durchaus schon bei Offenblende sehr gut scharf, aber nur, wenn der Fokus exakt sitzt. Ist beim Sigma selten der Fall, beim 1,8/50 war's fast nie.

Bei praktischen Aufnahmen erreiche ich durch Abblenden häufig bessere Ergebnisse, selbst wenn ich bereits deutlich im beugungslimitierten Bereich arbeite. Von daher würde ich in der Foto-Praxis das Problem der Beugung nicht überbewerten. Der Verlust durch Beugungsunschärfen ist in bestimmten Blenden-Bereichen häufig kleiner als der Gewinn an Schärfe und Schärfentiefe durch Abblenden.
Ist zwar kein idealer Zustand, aber oft besser als die theoretisch optimale Blende bei praktisch nicht optimalem Fokus.

Um die Fähigkeiten von lichtstarken Hochleistungsobjektiven möglichst gut ausnutzen zu können, bräuchte man entweder selektivere AF Sensoren oder anständige Mattscheiben mit Einstellhilfen. Dann könnte man sich auch wieder über Beugungsprobleme unterhalten. Derzeit scheint mir dies eher ein kleineres Problem zu sein.

PS:
Es würde mich übrigens nicht wundern, wenn die fast schon sprichwörtliche Offenblendtauglichkeit vieler Olympus Objektive -auch- auf ein besonders präzise arbeitendes AF System zurückzuführen wäre.

Bei den Tests von Anders Uschold kommt das übrigens deshalb besonders zum Tragen, weil er offenbar der einzige ist, der Objektive unter Praxisbedingungen -mit Autofokus- untersucht. Alle anderen mir bekannten Tests arbeiten mit Fokusreihen, wo nur die besten Resultate zur Beurteilung herangezogen werden. Was die AF-Systeme in der Praxis dann aber daraus machen, steht in den Sternen.

Tschüs Christoph
 
Um diese Probleme zu umschiffen, behelfe ich mir meistens durch Abblenden um die Schärfezone zu vergrößern und dadurch die AF Ungenauigkeiten zu kaschieren.

Paradebeispiele: z.B. mein 50er Sigma Makro oder das EF 1,8/50 II.
Beide durchaus schon bei Offenblende sehr gut scharf, aber nur, wenn der Fokus exakt sitzt. Ist beim Sigma selten der Fall, beim 1,8/50 war's fast nie.

Bei praktischen Aufnahmen erreiche ich durch Abblenden häufig bessere Ergebnisse, selbst wenn ich bereits deutlich im beugungslimitierten Bereich arbeite. Von daher würde ich in der Foto-Praxis das Problem der Beugung nicht überbewerten. Der Verlust durch Beugungsunschärfen ist in bestimmten Blenden-Bereichen häufig kleiner als der Gewinn an Schärfe und Schärfentiefe durch Abblenden.
Ist zwar kein idealer Zustand, aber oft besser als die theoretisch optimale Blende bei praktisch nicht optimalem Fokus.
Hallo Christoph!

Sorry, aber diese Betrachtung ist IMO noch weniger praxisnah. Klar stimme ich mit Dir in dem Punkt überein, dass mancher AF nicht ganz 100%-ig trifft und dass eine manuelle Fokussierung ohne Schnittbildhilfe und/oder Sucherlupe kaum exakt genug vorgenommen werden kann. Dennoch ist dieses Problem nicht so stark ausgeprägt, dass man mit der Blende gleich bis tief ins Beugungslimit (z.B. kleiner als f/16 für KB) flüchten müsste. Selbst wenn eine Kamera es nicht schaffen sollte, ein Objektiv mit f/1.8 für dessen Offenblende genau genug zu fokussieren, so ist ab f/2.8 oder spätestens ab f/4 der Schärfentiefebereich so groß, dass die gewünschte Fokusebene mit einer Auflösung abgebildet wird, die die Sensorauflösung übersteigt. Auch bei f/5.6 macht sich die Beugung an DSLR-Systemen noch nicht wirklich bemerkbar.

Ein ungenauer Autofokus in Kombination mit einem extrem hoch auflösenden Sensor wäre tatsächlich fatal. Die Ungenauigkeit des AF hat aber bei den neueren DSLR-Generationen zum Glück abgenommen. Zusatz-Sensoren, die ab f/2.8 mit einer hoch genauen Messung mit einspringen, bessern die Situation auch für die besonders AF-kritischen, hoch geöffneten Optiken. Dass eine 300D mit einem 50/1.8 in Sachen Fokusgenauigkeit nicht mit einem WW an einer gut justierten Meßsucherkamera mithalten oder die Exaktheit eines Mittelformat-SLR-Suchers mit Schnittbildindikator erzielen kann, sollte man dem damaligen digitalen Einsteigermodell und dem AF-Mikromotor der 90-€-Optik vielleicht noch nachsehen. ;)


Um die Fähigkeiten von lichtstarken Hochleistungsobjektiven möglichst gut ausnutzen zu können, bräuchte man entweder selektivere AF Sensoren oder anständige Mattscheiben mit Einstellhilfen. Dann könnte man sich auch wieder über Beugungsprobleme unterhalten. Derzeit scheint mir dies eher ein kleineres Problem zu sein.
Zumindest die besseren AF-Sensoren haben die aktuellen Modelle ja meist schon. Ausserdem: wie bereits gesagt: Fokusungenauigkeiten spielen zwischen f/1.2-f/4 (im schlimmsten Fall bei alten Modellen vielleicht noch bis f/5.6) eine Rolle, die Beugungslimitation erst bei f/8 und kleiner.

PS:
Es würde mich übrigens nicht wundern, wenn die fast schon sprichwörtliche Offenblendtauglichkeit vieler Olympus Objektive -auch- auf ein besonders präzise arbeitendes AF System zurückzuführen wäre.
Ja, bei Offenblendenleistung ist (anders als bei Beugungsbetrachtungen) die Verquickung mit der AF-Leistung sehr direkt! Der Olympus-AF scheint ja langsam, aber exakt zu sein - eine Konstellation mit der ich sehr gut leben könnte. Über den AF der Canon 5D kann ich allerdings auch nicht klagen.
 
Grüße!
Was mir bei der Beugungsbetrachtung noch fehlt ist der Einfluss der Verschlusszeit. Bei 1/4000s ist der Spalt im Verschluss bei einer 400D nur mehr 0.7mm breit, da denke ich schon das da schon einiges an Beugung auftritt, wobei das wohl schwerer zu berechnen sein wird.
Gibts dazu irgendwelche Untersuchungen?
 
Grüße!
Was mir bei der Beugungsbetrachtung noch fehlt ist der Einfluss der Verschlusszeit. Bei 1/4000s ist der Spalt im Verschluss bei einer 400D nur mehr 0.7mm breit, da denke ich schon das da schon einiges an Beugung auftritt, wobei das wohl schwerer zu berechnen sein wird.
Gibts dazu irgendwelche Untersuchungen?
Interessante Frage!

Ob der Verschluss als Beugungs-relevant einzustufen ist, hängt nicht unwesentlich von dessen Abstand vom Sensor ab. Wäre ein vertikal ablaufender Verschluß direkt hinter dem Objektiv montiert, so wäre die verbleibende Wegstrecke bis zum Sensor von angenommen 40 mm tatsächlich so groß, dass bei 0,7 mm Verschlußöffnung die resultierende Beugung die Bildauflösung entlang der kurzen Bildkante mindern würde. Da der Verschluss aber tatsächlich recht eng am Sensor liegt (vielleicht 3 mm vor dem Sensor), denke ich nicht, dass bei 0,7 mm Spaltbreite schon relevant Beugung einsetzt.

Zu berechnen ist dies ganz einfach:

Beugungsmaxima k-ter Ordnung entstehen beim Einfachspalt bei in einem Abstand d vom Hauptmaximum von:
d(max) = k * Wellenlänge * Spalt-Sensor-Distanz / Spaltbreite

Beugungsminima sind bei:
d(min) = (2k-1)/2 * Wellenlänge * Spalt-Sensor-Distanz / Spaltbreite
zu finden.

Also liegt das erste Nebenmaximum um 1 * 0,55 µm * 3 mm / 0,7 mm = 2,3 µm neben dem Mittelpunkt des Hauptmaximums.
Die Breite des Hauptmaximums liegt bei 2 * d(min) für k = 1, also bei ebenfalls 2,3 µm.

Dies sind Werte, die noch klar unterhalb des Pixelabstandes liegen, zumal diese Beugung ja nur in einer Raumrichtung entsteht, was bei Bayer-Anordnung nur einer Teilabbildung in den anderen Farbkanal ergibt. Das erste gleichfarbige Pixel kommt frühestens wieder nach ca. 9 µm. Bis dahin ist das Licht des Hauptmaximums incl. seiner ersten 2 Nebenmaxima aufgetroffen.


Fragen wir aber umgekehrt, ab wann der Spalt des Verschlusses nicht mehr bei der Beugungsbetrachtung vernachlässigbar ist, so müssen wir überlegen, ob evtl. noch kleinere Verschlußspalte auftreten können. Um dies abzuschätzen, kann man die schnellstmögliche Synchronzeit (kürzeste Zeit, die der Verschluss komplett offen stehen kann) und die schnellstmögliche Verschlußzeit heranziehen und mit der zu überstreichenden Strecke per Dreisatz die Spaltbreite berechnen.
Die Canon 400D mit 1/200 X-Synch und 1/4000 s kürzeste Belichtungszeit ergibt bei 14,8 mm Sensorhöhe eine Bewegungsgeschwindigkeit von mindestens 14,8 mm in 1/200 s = 0,7 mm in 1/4000 s.
Bei der Canon 5D, die ja bekanntlich auch nicht schneller synchronisiert, bekommen wir 24 mm in 1/200 s = 0,6 mm in 1/8000 s. Dies fällt Dank ihrer großen Pixel wiederum in einen unkritischen Bereich.
Bei der Canon 30D haben wir 15 mm in 1/250 s, was bei 1/8000 s dann eine Spaltbreite von 0,47 mm ergibt. Hier liegen wir dann (wieder 3 mm als Verschluss-Sensor-Abstand annehmend) bei einer Breite des Hauptmaximums von 3,5 µm -> auch noch OK.

Kennt jemand sonst noch Kameras, die langsam synchronisieren, aber eine sehr schnelle kürzeste Verschlußzeit bieten? Weiss jemand etwas Genaueres über den wahren Verschluss-Sensor-Abstand?
 
Vielen Dank für deine Ausführungen. Dann bin ich ja beruhigt.
Ich hab mich nur an meine Analogzeit erinnert (ui, auch schon 20 Jahre her) wo wir uns aufgrund der wahnsinnig kurzen Verschlusszeiten von 1/2000s bis 1/4000s über die Beugung im Schlitz Sorgen gemacht haben. Aber wir haben brav bis f/22 abgeblendet wenns nötig war. :lol:
 
Ich hatte vor einiger Zeit auch schon mal den Gedanken über solche Beugungseffekte gemacht. Ausgelöst wurden sie von dem Bild im Anhang.

Aufgenommen wurde diees Bild mit einer E-1 bei 1/2000 sek. Der Verschluss sitzt bei der E-1 deutlich weiter weg vom Sensor, da dieser wegen dem SSWF noch in ein abgedichtetes Gehause eingebaut ist.

Aber obs wirklich Beugung ist?? Keine Ahnung.

criz.
 
Ich hatte vor einiger Zeit auch schon mal den Gedanken über solche Beugungseffekte gemacht. Ausgelöst wurden sie von dem Bild im Anhang.
Aufgenommen wurde diees Bild mit einer E-1 bei 1/2000 sek. Der Verschluss sitzt bei der E-1 deutlich weiter weg vom Sensor, da dieser wegen dem SSWF noch in ein abgedichtetes Gehause eingebaut ist.
Aber obs wirklich Beugung ist?? Keine Ahnung.
Durch die Überstrahlung ist es ein extremes und schwer zu deutendes Beispiel. Es könnte Beugung am Verschluss oder Sensor-Smear/Banding/Blooming sein. Ich würde fast Deiner Interpretation folgen, allerdings würden nur weitere Tests diese Aussage festigen. Am besten bekommt man es heraus, indem man die Verschlußzeiten- und die ISO- bzw. Blenden-Abhängigkeit prüft (Beugung am Verschluß ist Verschlußzeiten-abhängig, der Smear würde auf ISO-/Blenden-Veränderung reagieren).
 
Wenn ich mal wieder Zeit habe - und die Sonne sich mal wieder blicken lässt - werde ich mal eine paar Tests machen um dem auf den Grund zu gehen.

criz.
 
Interessant wären noch eine Tabelle der durch Beugung begrenzten Blendenwerte bei langen Auszügen im Makrobereich. Oder gab es diese schon mal in diesem Thread?

Bei Kleinbild mit dem Lupenobjektiv Leica Photoar 4/50 kann ich bei Abbildungsmaßstab 10:1 (am Balgengerät) nicht mehr abblenden und nur noch mit offener Blende fotografieren, weil der bildverschlechternde Einfluss der Beugung beim Abblenden schon auf der Mattscheibe direkt sichtbar wird.
 
Interessant wären noch eine Tabelle der durch Beugung begrenzten Blendenwerte bei langen Auszügen im Makrobereich. Oder gab es diese schon mal in diesem Thread?
Bei Kleinbild mit dem Lupenobjektiv Leica Photoar 4/50 kann ich bei Abbildungsmaßstab 10:1 (am Balgengerät) nicht mehr abblenden und nur noch mit offener Blende fotografieren, weil der bildverschlechternde Einfluss der Beugung beim Abblenden schon auf der Mattscheibe direkt sichtbar wird.
Bei einfachen Lupenobjektiven oder Balgenvorsätzen kannst Du dies noch selbst anhand der Auszugslängen und deren Auswirkungen auf die effektive Blende berechnen. Leider gilt dies nicht für moderne, kompakte Makroobjektive, die ihre Abbildungsmaßstäbe i.d.R. teils durch Auszug, teils durch eine (schwer fassbare) Brennweitenverkürzung erzeugen. Daher kommt es zu schwer vorhersehbaren Abweichungen aus eingestellter und effektiver Blende. Üblicherweise liegen daher den Objektiven Tabellen bei, die die effektiven Blenden bei verschiedenen Abbildungsmaßstäben und eingestellten Blendenwerten nennen. Diese "Effektiven Blenden" sollten dann mit der in Schärfetiefe-Rechnern (z.B. http://www.erik-krause.de/schaerfe.htm) genannten "Förderlichen Blende" in Einklang gebracht werden.
 
Mittlerweile sind D3x und 5DMk2 auf dem Markt. Wie ist das nun im Hinblich auf die Beugung neu zu beurteilen?
Neu zu beurteilen? Überhaupt nicht. ;)

Der Text und die Grafiken im Anfangspost enthalten alle erforderlichen Informationen, um auch die Situation einer 5D-II, D3x, 50D, ... ablesen zu können. Erst wenn wir bei Pixeldistanzen unter 2 µm (entspr. >> 200 MP bei KB-Format) angekommen sind, wird eine neue Abb. 1 erforderlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nichts. ;)

Der Text und die Grafiken im Anfangspost enthalten alle erforderlichen Informationen, um auch die Situation einer 5D-II, D3x, 50D, ... ablesen zu können. Erst wenn wir bei Pixeldistanzen unter 2 µm (entspr. >> 200 MP bei KB-Format) angekommen sind, wird eine neue Abb. 1 erforderlich.

Dann warte ich einen Moment, bis ich wieder in diesen Thread reinschaue :)
 
Anbei eine Exceldatei mit dem aktuellen Stand des Pixelpitch (fast) aller DSLRs. Falls jemand einen Fehler darin entdeckt, bitte PN an mich.

Gruß,

Karl-Heinz
 
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