Mahlzeit,
ich hol mal den Thread wieder hervor und ergänze die Galgenstativ-Palette um das Jinbei BM-185A (genau, China-Produkt! Billig! ;-), welches heute bei mir ankam. Eventuell ist das ja für den ein oder anderen ja ganz interressant.
Gleich vorneweg: vergleichen kann ich das Jinbei-Stativ mit dem Manfrotto Boom 085BS und dem Avenger 4050CS, welches eigentlich meine erste Wahl war. Besessen habe ich die eben genannten Galgen zwar noch nicht, aber zumindest hatte ich diese schon mal in der Mangel und auch schon in Aktion gesehen.
Desweiteren sind fast alle Gewichtsangaben nur geschätzt! Also z.B. 5 Kg +/- 1Kg.
Das Avenger 4050 z.B. kostet knapp 330.- Euro. Dazu kämmen dann noch mal knapp 120.- Euro für den Rollensatz. Braucht man ein Gegengewicht, kommt auch das nochmal extra.
Das Jinbei BM-185A kostet inkl. Rollen und Gegengewicht knapp 170.- Euro. Dank Fernabsatzgesetz und ewiger Geldknappheit entschloss ich mich also dem Jinbei eine Chance zu geben.
Das BM-185A ist ein Studio-Galgen, welcher knapp 18 Kilo Eigengewicht auf die Waage bringt (ohne Ausgleichsgewicht). Der Auslegearm ist (anders als offiziell angegeben) knapp 285cm lang (3x95cm). Durchmesser 35mm, Stahl, 1,2mm Wandstärke.
Die Verbindung Arm/Stativ ist dem Manfrotto Neigegelenk 123 nachempfunden.
Das Stativ steht auf 80mm Rollen mit Bremse, der Standradius beträgt knapp einen Meter. Die Beine kann man einklappen, ein Bolzen rastet jeweils in den äußeren Positionen ein, so wie es auch z.B. auch beim Manfrotto Column Stand der Fall ist. Die Maximalhöhe des Stativs schätze ich auf 195cm. Der untere Stangendurchmesser beträgt 35mm, der obere (es gibt nur zwei Stangen) 30mm, alles Stahl. Eine sehr starke aber kurze Feder im inneren dämpft die obere Stange, sollte diese einmal aus Versehen runterrauschen.
Ohne genau gewogen zu haben bringt das Ausgleichsgewicht vielleicht so 7 Kilogramm auf die Waage - auf jeden Fall deutlich mehr als die angegebenen 5 Kilo.
Die Verarbeitungsqualität entspricht meinen (niedrigen) Erwartungen. Die Einzelteile sehen fast schon so aus wie gebraucht (siehe Bild No 1). Die Rollen haben eine kleine Delle, das Neigegelenk besitzt den ein oder anderen Grat usw. Aber das Teil soll bei mir keinen Schönheitswettbewerb gewinnen, sondern ausreichend stabil sein. Vor allem wenn ich kleineBälger Kinder bei mir im Studio rumflitzen habe, muss ich mich drauf verlassen können, daß der Galgen nicht bei der kleinsten Berührung zusammenbricht.
Der Auslegearm ist fest in der Länge und kann nicht wie ein normales Stativ ein- oder ausgezogen werden. Das setzt entsprechenen Platz im Studio vorraus. Zusammengestzt wird dieser mittels zwei Aluhülsen, welche man federunterstützt zusammendrücken kann. Sind die Hülsen in der Stange, werden diese an Ort und Stelle durch zwei Madenschrauben fixiert - simpel und gerade so ausreichend (siehe Bild No 4). Bei höherer Belastung "knickt" der Auslegearm eher an diesen beiden Stellen. Etwas längere Aluhülsen hätten hier für Wunder gesorgt. Ansonsten ist das Material durchaus angemessen (bezgl. meinen Anforderungen) stabil. BTW: Weiß jemand die Wandstärke des 085BS?
An einem Ende des Arms ist noch zusätzlich ein Haken befestigt, um noch mehr Gewicht anzubringen. Das andere Ende besitzt einen austauschbaren Zapfen mit 1/4 und 3/8 Zoll Gewinde.
Das Stativ kommt durchaus massiv daher. Der Fuß rastet gut ein - nichts wackelt. Bis auf die kleinen Verbindungsstreben ist alles mit ausreichend dimensionierten Schrauben verschraubt, sodaß man auch mal nachziehen kann. Die Streben sind vernietet - blöde! (siehe Bild No 2 und 3) Die Rollen bekäme man auch sicher im Baumarkt, die haben keine Besonderheiten. Die Bremsen lassen sich gut und schnell mit dem Fuss bedienen.
Das Neigegelenk entspricht grössen- und gewichtstechnisch einigermaßen dem Original Manfrotto 123 (ich kenne keine genauen Daten - hatte es aber schon mal in Gebrauch - siehe Bild No 5). Die Schraube, die als Achse dient (die Nase), ist meiner Meinung nach der grösste Schwachpunkt. Die Schraube selber ist etwas zu kurz und die Mutter ist keine selbstsichernde. Ich konnte die Mutter von Hand runterdrehen. Nach wenigen Drehungen hat man das Teil in der Hand und den Galgen auf dem Fuss - ganz schlecht! Da muss man selbst nachbessern.
So. nun belasten wir den ganzen Kram mal. Ein Bowens Gemini Pro500 mit Lichtformer (zusammen knapp 5 Kilo) kommt ans eine Ende, das Ausgleichsgewicht ans andere. Da die Bowens eine Art Bügel besitzen, kommen nochmal knapp 20cm an Länge dazu. Der Auslegearm wird mittig ausgerichtet. Das Gewicht nun so auf der Stange hin- und herschieben bis alles in Waage ist und dann den Winkel einstellen und das Neigegelenk arretieren. Passt, steht stabil da und der Galgen selbst hängt nicht durch (siehe Bild No 6). Immer den Preis im Hinterkopf behaltend, finde ich das in Ordnung - aber auch nicht mehr!
Möchte man jetzt die Höhe des Stativs verändern, muss man schon einiges im Arm haben, damit die Stange nicht abwärts rauscht, wenn man die Flügelschraube aufdreht. Also lieber das Stativ nicht ausfahren, sondern den Winkel des Galgen verändern.
Jetzt schieben wir den Auslegearm mal ein wenig weiter Richtung Blitz - Zwei Meter, um genau zu sein. Also 2 Meter/Biltz - 1 Meter/Ausgleichsgewicht. Das Gewicht kommt jetzt ganz ans ende der Stange - hält. Um in Waage zu kommen, hänge ich nochnmal 5 Kilo extra an den Haken. Allerdings biegt sich der Boom nun ein wenig durch - hauptsächlich an den Verbindungsstellen (siehe Bild No7). Also nochmal die Aluhülsen ein wenig fester gezogen. Bringt nicht viel aber immerhin. Zum Schluß wird nochmal ordentlich gegen das Stativ getreten, um die kleinenPlagegeister Kinder zu simulieren: auch das verträgt das Stativ noch.
Resumee: das Jinbei BM-185A ist wirklich keine Schönheit und kommt ab Werk schon mit einigen Gebrauchspuren, die nach vielleicht zwei Wochen Gebrauch nicht mehr auffallen werden. Einige Sachen werde ich mit Sicherheit bearbeiten, bevor ich fremde Personen drunter stehen lassen werde (Achsschraube am Neigegelenk, Drahtsicherung für den Blitz/Lichformer) Eventuell werde ich das Neigegelenk gleich gegen ein Manfrotto 123 tauschen. Angesicht des Preises passt der Galgen für meine Bedürfnisse. Dennoch gibt es von mir keine Empfehlung.
ich hol mal den Thread wieder hervor und ergänze die Galgenstativ-Palette um das Jinbei BM-185A (genau, China-Produkt! Billig! ;-), welches heute bei mir ankam. Eventuell ist das ja für den ein oder anderen ja ganz interressant.
Gleich vorneweg: vergleichen kann ich das Jinbei-Stativ mit dem Manfrotto Boom 085BS und dem Avenger 4050CS, welches eigentlich meine erste Wahl war. Besessen habe ich die eben genannten Galgen zwar noch nicht, aber zumindest hatte ich diese schon mal in der Mangel und auch schon in Aktion gesehen.
Desweiteren sind fast alle Gewichtsangaben nur geschätzt! Also z.B. 5 Kg +/- 1Kg.
Das Avenger 4050 z.B. kostet knapp 330.- Euro. Dazu kämmen dann noch mal knapp 120.- Euro für den Rollensatz. Braucht man ein Gegengewicht, kommt auch das nochmal extra.
Das Jinbei BM-185A kostet inkl. Rollen und Gegengewicht knapp 170.- Euro. Dank Fernabsatzgesetz und ewiger Geldknappheit entschloss ich mich also dem Jinbei eine Chance zu geben.
Das BM-185A ist ein Studio-Galgen, welcher knapp 18 Kilo Eigengewicht auf die Waage bringt (ohne Ausgleichsgewicht). Der Auslegearm ist (anders als offiziell angegeben) knapp 285cm lang (3x95cm). Durchmesser 35mm, Stahl, 1,2mm Wandstärke.
Die Verbindung Arm/Stativ ist dem Manfrotto Neigegelenk 123 nachempfunden.
Das Stativ steht auf 80mm Rollen mit Bremse, der Standradius beträgt knapp einen Meter. Die Beine kann man einklappen, ein Bolzen rastet jeweils in den äußeren Positionen ein, so wie es auch z.B. auch beim Manfrotto Column Stand der Fall ist. Die Maximalhöhe des Stativs schätze ich auf 195cm. Der untere Stangendurchmesser beträgt 35mm, der obere (es gibt nur zwei Stangen) 30mm, alles Stahl. Eine sehr starke aber kurze Feder im inneren dämpft die obere Stange, sollte diese einmal aus Versehen runterrauschen.
Ohne genau gewogen zu haben bringt das Ausgleichsgewicht vielleicht so 7 Kilogramm auf die Waage - auf jeden Fall deutlich mehr als die angegebenen 5 Kilo.
Die Verarbeitungsqualität entspricht meinen (niedrigen) Erwartungen. Die Einzelteile sehen fast schon so aus wie gebraucht (siehe Bild No 1). Die Rollen haben eine kleine Delle, das Neigegelenk besitzt den ein oder anderen Grat usw. Aber das Teil soll bei mir keinen Schönheitswettbewerb gewinnen, sondern ausreichend stabil sein. Vor allem wenn ich kleine
Der Auslegearm ist fest in der Länge und kann nicht wie ein normales Stativ ein- oder ausgezogen werden. Das setzt entsprechenen Platz im Studio vorraus. Zusammengestzt wird dieser mittels zwei Aluhülsen, welche man federunterstützt zusammendrücken kann. Sind die Hülsen in der Stange, werden diese an Ort und Stelle durch zwei Madenschrauben fixiert - simpel und gerade so ausreichend (siehe Bild No 4). Bei höherer Belastung "knickt" der Auslegearm eher an diesen beiden Stellen. Etwas längere Aluhülsen hätten hier für Wunder gesorgt. Ansonsten ist das Material durchaus angemessen (bezgl. meinen Anforderungen) stabil. BTW: Weiß jemand die Wandstärke des 085BS?
An einem Ende des Arms ist noch zusätzlich ein Haken befestigt, um noch mehr Gewicht anzubringen. Das andere Ende besitzt einen austauschbaren Zapfen mit 1/4 und 3/8 Zoll Gewinde.
Das Stativ kommt durchaus massiv daher. Der Fuß rastet gut ein - nichts wackelt. Bis auf die kleinen Verbindungsstreben ist alles mit ausreichend dimensionierten Schrauben verschraubt, sodaß man auch mal nachziehen kann. Die Streben sind vernietet - blöde! (siehe Bild No 2 und 3) Die Rollen bekäme man auch sicher im Baumarkt, die haben keine Besonderheiten. Die Bremsen lassen sich gut und schnell mit dem Fuss bedienen.
Das Neigegelenk entspricht grössen- und gewichtstechnisch einigermaßen dem Original Manfrotto 123 (ich kenne keine genauen Daten - hatte es aber schon mal in Gebrauch - siehe Bild No 5). Die Schraube, die als Achse dient (die Nase), ist meiner Meinung nach der grösste Schwachpunkt. Die Schraube selber ist etwas zu kurz und die Mutter ist keine selbstsichernde. Ich konnte die Mutter von Hand runterdrehen. Nach wenigen Drehungen hat man das Teil in der Hand und den Galgen auf dem Fuss - ganz schlecht! Da muss man selbst nachbessern.
So. nun belasten wir den ganzen Kram mal. Ein Bowens Gemini Pro500 mit Lichtformer (zusammen knapp 5 Kilo) kommt ans eine Ende, das Ausgleichsgewicht ans andere. Da die Bowens eine Art Bügel besitzen, kommen nochmal knapp 20cm an Länge dazu. Der Auslegearm wird mittig ausgerichtet. Das Gewicht nun so auf der Stange hin- und herschieben bis alles in Waage ist und dann den Winkel einstellen und das Neigegelenk arretieren. Passt, steht stabil da und der Galgen selbst hängt nicht durch (siehe Bild No 6). Immer den Preis im Hinterkopf behaltend, finde ich das in Ordnung - aber auch nicht mehr!
Möchte man jetzt die Höhe des Stativs verändern, muss man schon einiges im Arm haben, damit die Stange nicht abwärts rauscht, wenn man die Flügelschraube aufdreht. Also lieber das Stativ nicht ausfahren, sondern den Winkel des Galgen verändern.
Jetzt schieben wir den Auslegearm mal ein wenig weiter Richtung Blitz - Zwei Meter, um genau zu sein. Also 2 Meter/Biltz - 1 Meter/Ausgleichsgewicht. Das Gewicht kommt jetzt ganz ans ende der Stange - hält. Um in Waage zu kommen, hänge ich nochnmal 5 Kilo extra an den Haken. Allerdings biegt sich der Boom nun ein wenig durch - hauptsächlich an den Verbindungsstellen (siehe Bild No7). Also nochmal die Aluhülsen ein wenig fester gezogen. Bringt nicht viel aber immerhin. Zum Schluß wird nochmal ordentlich gegen das Stativ getreten, um die kleinen
Resumee: das Jinbei BM-185A ist wirklich keine Schönheit und kommt ab Werk schon mit einigen Gebrauchspuren, die nach vielleicht zwei Wochen Gebrauch nicht mehr auffallen werden. Einige Sachen werde ich mit Sicherheit bearbeiten, bevor ich fremde Personen drunter stehen lassen werde (Achsschraube am Neigegelenk, Drahtsicherung für den Blitz/Lichformer) Eventuell werde ich das Neigegelenk gleich gegen ein Manfrotto 123 tauschen. Angesicht des Preises passt der Galgen für meine Bedürfnisse. Dennoch gibt es von mir keine Empfehlung.