Du beschreibst exakt die Vorgehensweise in DPP bei Canon.
Bildstil wählen/anpassen, Lichter und Schatten hoch/runterziehen. Kontrast anpassen, sofern nötig, den Weißabgleich nachjustieren. Sättigung erhöhen. Als letztes schärfen.
Darauf hatte ich keine Lust mehr.
Wenn Smartphones das durch Belichtungsreihen besser machen als die Kameras, dann ist auch aus dem Kamera-RAW nichts zu retten, den die JPEG-Engines tut erstmal nichts anderes

nur automatisiert.
Richtig ärgerlich waren aber folgende Erlebnisse: Korrekt belichtete Fotos aus meinen Canons, die ich wie oben beschrieben in dpp entwickelt habe, sahen deutlich "besser" (nennen wir es gefälliger) aus, wenn ich jpeg danach auf dem Handy kurz durch die Automatik von Snapseed habe laufen lassen

. Gute App übrigens!
Die Filmsimulationen von Fuji ähneln im Prinzip der Vorgehensweise (böse gesagt Filtern) von Smartphones, wenn auch standardisiert/reproduzierbar. Auch hier wird das jpeg Ergebnis letztlich per Preset verbogen und wirkt daher z.T. gefälliger, oder haben eine gewisse beabsichtigte Wirkung. Und sie sind die Basis für weiterführende Rezepte die dies noch verfeinern. Rezepte basieren ja im ersten Schritt auf einer Filmsimulation, die dann weiter optimiert (oftmals eingeschränkt) wird. Feste ISO Werte - absichtlich hinzugefügtes Korn usw. So dass gewisse Effekte verstärkt/abgemildert werden.
Genau das ist m.M.n. der Unterschied. Die anderen Hersteller versuchen ein möglichst neutral realistisches Foto zu erzeugen. Und die Realität ist manchmal reichlich fade.
Fuji ermöglicht durch die Simulationen (die man ja live vor Ort durchprobieren kann) ein auf die Bildwirkung optimiertes Ergebnis.
Stellt man zu Hause fest, das die Wirkung doch nicht wie gewünscht ist - Das RAW lässt sich jederzeit anders bearbeiten.
Aber im ersten Schritt hat man ein JPEG mit einer bewusst gewählten Wirkung auf den Betrachter.