• Neuer Gutscheincode unseres Partners Schutzfolien24:
    DSLR-Forum2025
    Dauerhaft 10% Rabatt auf alle Displayschutzfolien und Schutzgläser der Eigenmarken
    "Upscreen", "Screenleaf", BROTECT" und "Savvies".
    Der Code ist für alle Geräteklassen gültig.
  • Mitmachen beim DSLR-Forum Fotowettbewerb September 2025.
    Thema: "Straßenfotografie s/w"

    Jeden Monat attraktive Gewinnprämien, gesponsert von unserem Partner PixelfotoExpress.
    Alle Infos zum September-Wettbewerb hier!
  • In eigener Sache!

    Liebe Mitglieder, liebe Besucher und Gäste
    ich weiß, es ist ein leidiges Thema, aber ich muss es ansprechen: Werbung, Werbeblocker und Finanzierung des Forums.
    Bitte hier weiterlesen ...

  • Nicht erreichbare Adressen im Benutzerkonto
    Wir bekommen zurzeit eine große Anzahl an E-Mails, die das System zum Beispiel als Benachrichtigungen an Nutzer verschickt,
    als unzustellbar zurück, weil z.B. die Adressen nicht erreichbar sind oder das Postfach gar nicht existiert.
    Stellt doch bitte sicher, dass die Benachrichtigungen, die ihr vom System erwartet, auch zugestellt werden können.
    Nicht erreichbare E-Mail-Adressen sind dazu wenig hilfreich.
    Danke!
WERBUNG

Banalität einer Diktatur

mariban

Themenersteller
Ich habe den Thread mal "Angsträume" genannt. Also gehören hier Bilder von Räumen hinein, die zumindest ein gewisses Unbehagen erzeugen (wie vielleicht Kellergewölbe etc.)

Edit: Aufgrund der Diskussion habe ich den Threadtitel geändert

Ich fange mal mit diesem besonderen Raum an, von dem aus viele Jahre Angst verbreitet wurde.......
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Angsträume

Spontan stellt sich bei mir als unwissender Betrachter hier in keiner Weise irgend ein Gefühl der Angst, Bedrängung oder Gefährdung ein. Gut, der WW-Effekt führt zu mich schwindelig machenden Verzerrungen, aber das wirkt für mich eher komisch denn beängstigend. Rot, Blau und Holz wirken ebenfalls eher einladend. Die museale Aufmachung suggeriert mir einen gut behüteten, unbelebten Ort und das mindert die potenzielle Angst nochmal deutlich. Die geöffneten Fenster schaffen Luft und Ausweichmöglichkeiten und die Farben der Spiegelungen zeigen nicht irgend eine bedrängende Betonwelt, sondern frische Natur (Luft und Grün). Insgesamt also ein Bild das für mich keine Wirkung in die von dir gewünschten Richtung erzielt. Wenn du den Kontext lieferst, dann wird vielleicht der das schaffen, aber selbst dann wird das Bild an sich harmlos bleiben.

cheers
®
 
AW: Angsträume

@ Habakuk

Nicht alle Deutschen und nicht alle Deutschen jedes Alters haben das Hintergrundwissen um diese Räumlichkeiten zu kennen bzw. das Interesse sich mit diesem Teil unserer Geschichte zu befassen.

Dann möchte ich Dir mal auf die Sprünge helfen: Mielkes Büro in der Normannenstraße/Berlin.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Angsträume

ich bin nicht Deutscher... trotzdem konnte ich mir vorstellen um was es geht.

Das ändert nichts daran, dass die Bildgestaltung bei mir in keiner Weise Unbehagen auszulösen vermag. Man kann auch bedeutungsmässig grauenvolle Räume so ablichten, dass sie harmlos aussehen. Das scheint mir hier gelungen und damit ist die Mission des Bildes, so wie ich sie verstanden habe, gescheitert.

cheers
®
 
AW: Angsträume

Dieses Gelsenkirchener Barock löst bei mir sofort Unwohlsein aus, aber das ist eine andere Geschichte. Hätte ich dort jeden Tag sitzen müssen, da wäre auch nichts positives herausgekommen.

Für mich funktioniert das Bild auch nicht, dazu ist die Perspektive (stehend?) zu artig. Vielleicht ein viel tieferer Standort, vielleicht viel Weitwinkel und dann verkippt für unwirkliche Proportionen.

So wirkt es auf mich eher dokumentarisch, die Absperrbänder sind der Bildwirkung auch nicht dienlich.
 
AW: Angsträume

Der Raum sollte auch dokumentarisch dargestellt werden, die Absperrbänder konnte ich leider nicht einfach zur Seite räumen.

Gut, vielleicht kann man die "Angst" eher nachvollziehen, wenn man die dazugehörige Ausstellung besucht hat. Da wird von Mielkes cholerischer Veranlagung und von seinem tiefgründigen Misstrauen auch gegen Menschen seiner nächsten Umgebung berichtet, das sogar darin mündete, Honeckers Telefon ohne dessen Wissen überwachen zu lassen.

Ich bin aus dem Westen, habe mich aber intensiv mit den historischen Vorgängen beschäftigt. Ich habe dieses ungute Gefühl und die negative Aura dieses Raumes gespürt!

Zugegeben, wenn man diese Gedanken nicht teilt, kann es sein, dass man diese beabsichtigte Bildwirkung nicht wahrnehmen kann.

Jedenfalls habe ich diese "Euphorie", mich bei Aufnahmen historisch bedeutsamer Orte (positiv wie negativ) in diese hineinversetzen zu wollen.

Letzendlich ist es rein plakativ betrachtet ein Raum mit kitschig anmutender Ausgestaltung.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Angsträume

Für mich im Kontext der Geschichte ein gutes Bild. Gut, genau aus den Gründen, die hier bisher kritisch besprochen wurden.

Auch wenn die Absperrung und die Infotafel den Raum Elemente der Inszenierung hinzu fügt, das Bild selbst ist nicht inszeniert und zeigt für mich gerade dadurch jenen Moment, für den Hannah Arendt anlässlich des Eichmann-Prozesses den Begriff "die Banalität des Bösen" geprägt hat.

Hier hat er also residiert, der Minister für Staatssicherheit. In einem verstaubtem Ambiente einer Amtsstube, der auch die Holzvertäfelungen und die Fetzen roten Teppichs keine Würde verleihen können. Der Hanswurst des Regimes, der mit dem wohl bekanntesten Auftritt der Zeit, jenem denkwürdigen Moment als Abgeordnete die Volkskammer qua Handlung zu einem Parlament erhoben haben, sich selbst und das Regime der Lächerlichkeit preis gegeben hat.

„Ich liebe — Ich liebe doch alle — alle Menschen — Na ich liebe doch — Ich setze mich doch dafür ein.“

Und so geht es mir auch mit dem Bild. Zunächst muss ich lachen über diesen kleinbürgerlich anmutenden Ort der Macht. Doch das Lachen bleibt mir im Halse stecken angesichts des historischen Kontext und der persönlichen Schuld des Erich Milke.

Greets
/bd/
 
AW: Angsträume

Banalität einer Diktatur - unter Anlehnung an Hannah Arendt- wäre vielleicht ein besserer Titel für das Bild?

Hier noch 2 Bilder aus dem "Büro des Ministers":

7983143662_dc0df3fc75_c.jpg


Wenn es mal wieder länger gedauert hat und Mielke zu müde war, um nach Wandlitz zu fahren, ließ er sich in diesem banalen Bett nieder, das übrigens so muffig gerochen hat, wie es auf dem Bild aussieht.

7983138975_ed5fa42d4f_c.jpg


Der Besprechungsraum, vor Kopf hinter Mielkes Stuhl das Ölgemälde "Der 13. August"
 
Zuletzt bearbeitet:
ich war in diesem Arbeitszimmer von Hr. Mielke, als noch keine
Absperrbänder installiert waren ... das Wissen um den Hintergrund
des wohl mächtigsten Mann des Arbeiter- und Bauern-Staates
und seiner Schergen ist/war beängstigend ... eben weil es doch
so 'normal' erschien ...
 
Genau in der scheinbaren Banalität liegt die Gefahr!

Während ich nicht auf die Aussage an sich eingehen mag, erinnere ich noch einmal daran, dass entweder hier jedes banale Bild dank irgend einem (gesellschafts-)politischen Kontext das Potenzial hat, die gestellte Aufgabe zu erfüllen, oder man macht sich doch ein paar Gedanken zum Thema Bildgestaltung und visuelle Kommunikation. Viel Vergnügen noch.

cheers
®
 
Während ich nicht auf die Aussage an sich eingehen mag, erinnere ich noch einmal daran, dass entweder hier jedes banale Bild dank irgend einem (gesellschafts-)politischen Kontext das Potenzial hat, die gestellte Aufgabe zu erfüllen, oder man macht sich doch ein paar Gedanken zum Thema Bildgestaltung und visuelle Kommunikation. Viel Vergnügen noch.

cheers
®

da stimme ich Habakuk zu. Meiner Meinung nach sollte eine Geschichte (welcher Art auch immer) die Intensität oder Aussagekraft eines Bildes nur verstärken. Aber Null Bildwirkung, 1000 mal verstärkt, bleibt hier für jeden Unwissenden (wie mich auch) eben gleich Null - und das ist schade.
 
Ich kann die Bilder nicht sehen.

Das Thema finde ich interessant. Genau in der scheinbaren Banalität liegt die Gefahr! Sie ermöglicht den Totalitarismus.

Wasmach ich falsch beim kopieren der Adressen aus flickr? Das ist mir schon öfter passiert, aber warum kann ich die Bilder sehen:confused::confused:

Egal, hier nochmal über das Forum importiert:

Bild 1: Hier ließ Mielke sich nieder, wenn es mal wieder spät geworden ist und der Weg nach Wandlitz zu weit. Das Bett roch genauso muffig wie es auf dem Bild aussieht....

Bild 2: Der Konfernzraum, vor Kopf hinter Mielkes Stuhl ein Ölgemälde "Der 13. August 1961"
 
Ich kenne den Raum nicht, hätte aufgrund der Beschreibung aber auch Mielke o.ä. vermutet. Das Bild selbst macht auf mich einen durchwachsenen Eindruck: es wirkt erstmal "normal", nur "stimmt irgendwas nicht". Im Schweifenlassen der Gedanken - und leider wohl auch durch die Erklärung - wirkt es dann tatsächlich etwas beklemmend. Ob ich das ohne die Erklärung gefühlt hätte, weiß ich nicht.
Aber: Ich habe 2 Aspekte des Bildes selbst gefunden, die das "ungute Gefühl" begründen könnten:
- Zunächst die Platzierung der Tische links und rechts des Durchgangs. Einige derjenigen, die wohl an diesen Tischen saßen, saßen damit zum Rücken des "Durchgangs" - kein gutes Gefühl. Aber war das früher überhaupt ein Durchgangsbereich? Ich weiß es nicht, letzten Endes schaffen hier eher die Absperrungen und die gewählte Perspektive dieses Gefühl und haben so wenig mit der Historie zu tun.
- Beim "Verfolgen" des Durchganges ging mir dann ein Licht auf: Vorne zwei Tische, wo man wohl zusammensaß - und hinten in der Ecke, distanziert, aber mit voller Kontrolle über Tür und diese 2 Tische, ein einzelner Tisch. Saß da Mielke? Ist die Anordnung Ausdruck seines Mißtrauens auch zu nächsten Vertrauten?
Vielleicht bilde ich mir da nur etwas ein - ich war nie bei dieser Gedenkstätte. Das Bild könnte aber durch einen Blickwinkel von weiter oben und wegschneiden eines Teils des Vordergrundes diese "Kontrolle aus der Distanz" betonen.
 
8000367273_82bd9d59c0_c.jpg


Bitte nicht so streng sein mit der Beurteilung des Bildes, die Möglichkeiten, dieses Bild zu gestalten, waren eingschränkt....
 
WERBUNG
Zurück
Oben Unten