In Kürze ein paar Überlegungen, evtl. kannste was damit anfangen:
Zum Motiv: Was gibt es zu sehen? Viel Grün mit einem kleinen Himmelsloch, einmal spiegelt sich das im See. Ist das spannend?
Du ahnst meine Antwort. Der Wald ist recht undifferenziert, ein "Problem" der Jahreszeit, grün. Früher oder später im Jahr, wenn es noch/wieder Bäume ohne Blätter oder auch mit Schnee gibt, die etwas mehr strukturieren, wird's wieder interessanter. Nur der zentrale Baum im Hintergrund ragt etwas heraus, aber nicht genug, um den Blick zu halten. Ich hab einmal von einem sehr kompetenten Fotografen gelernt, dass gerade bei Waldbildern (und darum geht es ja, nicht um Bäume, kleiner Unterschied

) der Betrachter gefangen werden muss und der Blick nicht entkommen darf. Das tut er aber bei dir, durch das Himmelsloch. Das eigentlich spannende, der dichte grüne Wald, verflüchtigt sich anstatt dass du eine dichte Atmosphäre herstellst.
Zum Licht: Es gibt m.E. keine andere Situation, in der das reale gefühlt/gesehen Licht so sehr vom fotografierten abweicht wie im Wald. Das liegt einmal daran, dass alle Sensoren (Film weniger) große Probleme mit Mischlicht haben (und der Dynamikbereich zw. Himmel und Waldboden sehr weit ist), zum anderen, in dem konkreten Fall, dass das Licht auf Grund der Eintönigkeit der grünen Hölle keine Möglichkeiten zur Differenzierung hat. Es nimmt natürlich zum Waldboden hin ab, vllt. solltest du in der Nachbearbeitung die Schatten etwas aufhellen um die Spiegelungen deutlicher zu machen. Den Himmel würde ich wie gesagt, das nächste Mal ganz aus dem Bild lassen um den Betrachter ganz auf die Wald/See Situation festzunageln.
Die Situation war im echten Leben sicher sehr schön, aber ich bin auch deiner Meinung, dass die Bilder eher langweilig sind. Auch das Licht finde ich fotografisch nicht spannend. Man muss nicht alles fotografieren, was man genießt...
Ich würde wie gesagt einen neuen Versuch starten ohne Himmel im Bild, kein direktes Sonnenlicht, also eher bei bedecktem Himmel fotografieren und dann die Spiegelungen raus arbeiten.
Ich finde die Fotografien von Thomas Struth aus dem Zyklus "Paradise" sehr lehrreich hinsichtlich der Waldfotografie. Am besten schaut man sich die natürlich in den riesigen Drucken an.