Ein Spiegelreflex zeichnet sich gerade dadurch aus, dass man nicht alles irgend welchen Automatiken überlässt, sondern zum Wohle des endgültigen Resultates auch diverse Dinge manuell einstellt um gezielt bestimmte Effekte zu erzielen.
Was also soll bei AV denn eine Automatik einstellen, wenn sie an zwei Rädchen, nämlich ISO und Belichtungszeit gleichzeitig rumdrehen soll? Das würde ich gern einmal von Euch für ALLE Anwender verbindlich definiert bekommen. Mal schauen, ob es meinen Geschmack treffen würde.
Eine Spiegelreflex wird sich zukünftig dadurch auszeichen, was der Kunde kauft. Deswegen macht sich sogar Canon auf den Weg, und fängt zaghaft mit ersten Versuchen an, auch den bisher vernachlässigten Drei-/Zweistelligen ein Auto ISO bei M zu spendieren.
Bin mir im Moment nicht restlos sicher, ob der folgende Ansatz Sinn macht, aber ich probiers einmal:
Bei anderen Herstellern gibts Automatiken, bei denen man die Blende vorwählt, der Kamera sagt, man möchte bewegte Objekte (Kind am Spielplatz) fotografieren, daher werden die Zeiten übers Auto ISO "recht kurz" gehalten. Über eine feinere Abstufung, ließe sich je nach Geschwindigkeiten der Objekte, in Verbindung mit dem gerade vorhandenen Licht, schnell eine passende Einstellung finden, in der einerseits die Bewegungsunschärfe klein gehalten werden kann, gleichzeitig aber gewisse ISOgrenzen nicht überschritten werden, also doch die Zeit mit Variabel bleibt. Zuerst wird also das ISO ausgenützt um die vorgewählte Wunschzeit einzuhalten, aber zum Beispiel nicht über ISO3200, weil mir da lieber eine längere Zeit und weniger Rauschen ist.
Aber, dass sie unter ISO400 geht, muss auch nicht sein, da ist mir die kürzere Zeit wichtiger, als das weniger an Rauschen.
Ich glaub, solche Funktionen gibts ja teilweise in den dickeren Bodys.
Es geht gar nicht um die Eine Einstellung für Alle, sondern um eine frei konfigurierbare Kamera, die schnell Anpassungen des Verhaltens der Automatik möglich macht.
Die macht man für die jeweilige Situation "einmalig" und fotografiert relativ ohne Überwachungszwang mit erhöhter Ausbeute.
Ob das für den Profi auch was wäre, vielleicht,- aber um den gehts wahrscheinlich gar nicht.
Es geht auch nicht darum, ob jeder die Funktion braucht oder nutzt, sondern darum, dass der, der diese für sinnvoll hält, zur Verfügung hat.
Spiegelreflexen, die stur darauf pochen, dass der Nutzer selbst aufpassen muss, dass Über-Unterbelichtungen vermieden werden (M-AutoISO), oder stattdessen nur das schnöde P anbieten, oder Programme, in denen man entweder nur auf die Zeit oder die Blende Einfluss nehmen kann, werden zukünftigen Nutzern zunehmend erspart bleiben. Da macht die Konkurenz zuviel Sinnvolles, als dass man sich dem Fortschritt verschließen kann.
Zumindest hoffe ich, dass die Nutzer zukünftig mit weniger Pferdefüssen in den Programmen konfrontiert werden.
Kein einziges Programm meiner Canon ist so angelegt, dass mir nicht sofort ein Nachteil einfällt, der mit etwas mehr Liebe zum Detail, behebbar wäre.