Autofokus brauchst du immer - ohne macht eine aktuelle DSLR überhaupt keinen Sinn... Die Kamera soll ja auch für "ganz normale" Gelegenheiten, Familienfotos, Urlaubsschnappschüsse usw. geeignet sein.
Sorry, aber das ist einfach nur Quark.
Versuche z.B. mal bei ungünstigen Lichtverhältnissen mit einen FA100 f2.8 Macro per Autofocus scharfzustellen. Am besten du legst was Schweres auf den Auslöser und gehst dir erst mal'n Kaffee holen, eine rauchen oder machst sonst was.
Wenn du wieder kommst ist das Dingen immer noch am Fokussieren ...
Meine erste SLR war Anfang der 70er eine Minolta SR-T.
Abgesehen davon, dass die noch nicht mal ne Blendenautomatik hatte, war Autofokus damals Science-Fiction.
So wie ich im Hobbybereich manuell fotografierte, taten das zwangsläufig auch tausende Berufsfotografen.
Eine Autofokus-Funktion erweitert das Anwendungsspektrum und hilft insbesondere Ungeübten bequem scharfstellen zu können.
Ein ambitionierter Hobby-Fotograf wird aber besonders bei Makro- oder Portrait-Aufnahmen lieber manuell scharfstellen. Das geht hierbei nicht nur schneller, sondern man hat die Schärfe gezielt da, wo man sie haben möchte.
Und für ganz "normale" 08/15-Gelegenheiten und Schnappschüsse ist nach m.M. eine Kompakte als Zweit- oder Notkamera sicherlich oftmals besser geeignet (den Urlaub in den Anden oder einen Moskautrip mal außer Acht gelassen

)
Mit einer guten Schnittbild- oder Mikroprismenscheibe kann man auch mit manuellen Objektiven gut manuell fokussieren, aber länger dauert das in jedem Fall, ist also mehr etwas für das bewusste Fotografieren. Autofokus funktioniert mit AF-Objektiven natürlich auch, wenn eine andere Mattscheibe eingesetzt ist.
Was soll denn daran länger dauern?
Schau mal einen erfahrenen Fotografen auf die Finger, wie schnell der manuell scharfstellt.
Bewusst fotografieren heißt, nicht einfach nur irgendeine Schnittbild-Mattscheibe einzusetzen, sondern die für seine Fokussieranwendungen Richtige zu finden.
Es gibt Schnittbildindikatoren für gezieltes schnelles Scharfstellen. Hier ist der Winkel der Schnittbildkeile steiler, wodurch die Bildhälften sehr präzise übereinandergelegt werden können. Allerdings wird bei lichtschwachen Objektiven ab Blende 4 ein Keil dunkel, so dass besonders bei lichtschwachen Situationen über die Keile kein Scharfstellen mehr möglich ist.
Dann gibt es Mattscheiben deren Schnittbildkeile einen flacheren Winkel haben.
Da kann man mit den lichstschwächsten Gurken noch durch die Bildkeile scharfstellen. Dafür haben diese Scheiben einen größeren "Scharfstellbereich", soll heißen die Überlappung suggeriert 100%, doch der Focus liegt liegt immer noch vor oder hinter dem Punkt.
Um aber zum Thema zurückzukommen:
Ich persönlich betrachte bei keiner DSLR die AF-Funktion als notwendig, sie ist aber auf jeden Fall ein sinnvolles Feature, dass auch ich gerne nutze.