Man kann theoretisch nicht. Abtasten bewirkt Periodifizierung im Frequenzbereich. Ist das Ausgangssignal zu breitbandig (siehe Nyquist), kommt es zu Überlagerungen, die kein Computer der Welt wieder wegrechnen kann. Da ist einfach Information unwiederbringlich verloren
Klar ginge dabei auch Info flöten. Dies deutete ich ja mit der Fehldimensionierung für den Luminanz-relevanteren Grünkanal an. Frage ist doch wohl eher: welche Restwelligkeit/-interferenz tolerieren wir, bevor wir sagen, dass erkennbares Moirée vorhanden sei? Dies wird doch sicherlich neben der physikalisch-quantitativen Parameterisierung (Kontrast, Saturation, ... der Bildstörung) auch von der individuellen Empfindlichkeit des Betrachters, aber auch von der Natur des abgebildeten Bildanteils abhängen, von dessen Ausdehnung im Bildfeld, von der Ablenkung, die wir durch andere, ggf. als "wichtiger empfundene" Bildanteile erfahren, ...
Ein perfekter AA-Filter wäre ein idealer Tiefpass (im zweidimensionalen), der ist aber nicht realisierbar, daher behilft man sich mit dem Trick der Doppel- und Mehrfachbilder, der aber nur eine schwache Näherung bietet (siehe auch die nach wie vor sichtbaren Farbspiele in den ursprünglich geposteten Bildern mit AA-Filter). Auch ein idealer Tiefpass schneidet Information weg, nur stören die dadurch entstehenden Fehler deutlich weniger als die Aliasing-Effekte, die man ohne AA_Filter hätte.
Richtig. Ein perfektes optisches Lowpass-Filter wäre ein Sandwich aus einer Vielzahl von sehr dünnen, doppelbrechenden AA-Filtern und dazwischen befindlichen Zirkularisierungsschichten. Die Zahl der erforderlichen Schichten ist zum Glück nicht infinit, da die Beugung und die Abbildungsfehler der Optiken helfend zur Seite springen, indem sie einen Minimaldurchmesser der zu multiplizierenden Struktur vorgeben. Lustigerweise kenne ich aber derzeit noch kein System, welches das Prinzip eines Mehrschicht-AA-Filters bietet. Warum eigentlich nicht? Kosten? Fertigungsprobleme?
Aber dir ist schon klar, dass es für jeden dieser heuristischen Algorithmen beliebig viele Testmuster gibt, mit denen man ganz böse Artefakte produzieren kann.
Ist klar. Nur: bis Probebilder solcher Testtargets für mich eine fotografisch-bildnerische Relevanz haben, komme ich mit der heutigen Technologie eigentlich recht gut zustreich.
Unterm Strich: man kann die Thematik natürlich mit Absolutheitsanspruch durchfechten (Aliasing beginnt ab 2 Pixeln), man kann sie vergleichend durchfechten (mit u. ohne AA-Filter, Foveon vs. Bayer, Hardware- vs. oder mit Software-Filterung) oder/und man kann schauen, dass sie wahrnehmungsphysiologisch schlicht unterhalb der Erkennungsschwelle bleibt (danke Chris.B für diese sehr zutreffende Einwendung!).
Um welche der möglichen Betrachtungstiefen soll es in diesem Moment gehen?