Hinweis vorweg: ich nutze einen Futura 32 für eintätige Wanderungen mit Fotoausrüstung, Stativ und Proviant und Trinkblase. Ich bin kein Bergsteiger oder Skifahrer, schaffe es aber trotzdem weiter als 500m vom Parkplatz weg zu kommen.
Meine Ideen und Meinungen mögen daher von der Mehrheit hier im Forum abweichen, basieren aber auf eigenen Erfahrungen.
Hier ist meine Wunschliste an Deuter:
1. Größe ca. 40 Liter, davon ca. 20 für das Kamerafach
2. Tragesystem, welches das Gewicht auf Hüftgurte ableitet
3. Fotofach oben und nah am Rücken, anderes Zeug unten
4. Polsterung nur dort, wo es wirklich angebracht ist (noch besser: keine Polsterung)
5. Stativhalterung seitlich
6. Rucksack lässt sich auf Handgepäckgröße im Flieger zusammenfalten (Kompressionsgurte)
7. Einsatz für Trinkblase, diese räumlich vom Fotofach getrennt
8. Bitte kein Laptopfach!
zu 1: Gesamtgröße kann ich nicht so gut abschätzen, 32 Liter empfinde ich für meine Bedürfnisse etwas knapp.
In das Fotofach sollten 3 große Linsen und eine Kamera passen. Hier ist weniger die Länge der Objektive ein Problem, vielmehr sind es die ausladenden Gegenlichtblenden. Bei meiner Ausrüstung sind Blenden mit 12cm Durchmesser dabei. Viele möchten sicherlich ein Teleobjektiv am Kameragehäuse montiert haben.
Das Fach sollte ruhig geräumig sein, es müssen aber nicht 1000 Sachen hinein. Den Fehler, ALLES an Ausrüstung auf Wanderung zu nehmen machen die wenigsten zweimal (Gewicht...). Man kann vorher überlegen was man braucht und entsprechend packen. Klar ist man so nicht für jede Situation optimal gerüstet, nur mit voller Ausrüstung kommt man leider auch nicht überall hin.
zu 2.: Startgewicht ist bei mir 8 bis 10 Kilo. Wenn man das über den Tag auf den Rücken hat ist es schön, wenn das Gewicht nicht an den Schultern zieht. Die wenigsten heute erhältlichen Fotorucksäcke haben ein richtiges Tragesystem, die meisten beschränken sich auf Schaumstoff am Rücken und Schultergurte. Ergebnis bei mir: Schwitzen, Erkältung, Rückenschmerzen.
zu 3: Auch wenn dies Geschmackssache ist denke ich, schwere Sachen (Objektive) gehören nach oben im Rucksack. Dies erlaubt, das Gewicht über den Rahmen des Rucksacks auf die Hüftgurte zu bringen. Ist das Gewicht jedoch unten so gibt es nur einen ungünstigen Hebelarm. Der Drehpunkt ist dabei der Punkt an dem der Rücksack an der Hüfte aufsetzt. Ich habe für die kleine Tour einen Jack Wolfskin ACS 16 mit der "tiefen" Anordnung und angedeuteten Hüftgurten, der nervt schnell wenn man mehr als eine Kamera und ein Objektiv in ihm verstaut.
Bitte nicht das Fotofach zum Rücken polstern. Das Tragesystem reicht als Schutz, die wenigsten euerer Kunden werden Schildkröten mit harten Panzer sein.
zu 4: Polsterung sollte nur so weit vorhanden sein, dass zwei Ausrüstungsgegenstände nicht aneinander scheuern. Entgegen des hier vorherrschenden Glaubens zerfallen Kameras und Objektive bei Berührung nicht in 1000 Splitter, sie sind höchstens sehr kratzanfällig.
Die Kamerausrüstung lässt sich mittig in den Rucksack anordnen und ist so eigentlich ausreichend gegen normale Belastungen geschützt.
Das schlimmste was passieren kann ist: Anecken der Tasche an Felsen beim Gehen und unsanftes Absetzen aus Tragehöhe. Dafür lohnt sich etwas Polster, am besten auch zum herausnehmen.
Versuche, die Ausrüstung gegen Absturz aus 30m oder direkte Metoriteneinschläge zu schützen führen nur dazu, dass man durch viel zu viel Schaumstoffpolster Platz verschenkt und das Gewicht erhöht. Die Frage, ob ich 500g Schaumstoff oder 0,5l Wasser mitnehme beantworte ich ganz klar mit: Wasser.
Richtig machen es IMHO Thinktank oder Domke, völlig falsch macht es Crumpler.
zu 5: Stativ ist nicht einfach. Quer unterhalb des Rucksackes erweist sich schnell als unpraktikabel. Schön wäre eine seitliche Befestigung in Form einer zum Köcher ausgeformten Seitentasche (anstatt Flaschenhalter). Oben noch ein Gurt mit Schnellverschluss.
zu 6: mein Futura 32 hat innen ein Gestell aus Metall mit ca. 50cm Länge. Wenn man die äußeren Taschen leer lässt und nur das Hauptfach bepackt geht er ganz knapp als Handgepäck im Flieger durch (schon getestet). Das ist eine wichtige Eigenschaft für Fotografen auf Reisen, denn kaum jemand möchte seine teure Ausrüstung als Gepäck aufgegeben.
Auch wenn Deuter bisher eher weniger Wert auf die Carry-On Restriktionen gelegt hat wäre es schön, wenn die festen Metallteile des Rucksackes nicht 55cm Länge überschreiten würden.
zu 7: Trinkblase ist so ein langer Kunststoffschlauch mit 2 bis 3 Liter Volumen. Man befüllt ihn mit Wasser und nuckelt ihn über einen kleinen Schlauch am Schultergurt über den Tag leer. Ist eigentlich total praktisch, er lässt sich als Zubehör zum Rucksack kaufen.
Leider ist die Angst, dass die Trinkblase undicht wird nicht völlig unbegründet. Deswegen wünsche ich mir ein vom Fotofach getrenntes Fach für den Trinkschlauch. Dies hat wasserdichte Seitenwände und ist nach unten offen, so dass austretendes Wasser direkt entweichen kann und mir nicht die Kamera zum Aquarium macht.
zu 8: nimmt nur Platz weg. Ansonsten wie unter 1.