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Atlantikkanada außerhalb der Saison - Nova Scotia und Neufundland

Sehr schönes Licht! :top:

Gruß Matthias
 
Happy End and Fogo Island

Ich bin nun knapp sechs Wochen in Atlantikkanada und hab hier stimmungsmäßig viele Up's und Down's mitgemacht. Ich habe unglaublich gastfreundliche und herzliche Menschen kennengelernt, tolle Unterhaltungen erlebt und atemberaubende Landschaften gesehen. Und dann gab es auch Tage, an denen ich hunderte Kilometer gefahren bin, ohne eine erinnerungswürdige Aufnahme mitgenommen zu haben. Ganz zu schweigen von den Tagen, an denen ich wegen Schneefall oder heftigem Wind meine Unterkunft nur zum Einkaufen verlassen habe.

Hin und hergerissen zwischen hier bleiben wollen und der Selbstreflexion, ob es denn die richtige Entscheidung war, Atlantikkanada im Winter für so lange Zeit zu bereisen, hab ich mich schlussendlich dazu entschlossen, meinen Aufenthalt deutlich früher zu beenden. Mein Rückflug nach London geht morgen früh. Ich werde noch eine Weile in Großbritannien bleiben und mich dort auf mein Sprachtraining fokussieren und versuchen, dort ein wenig zu jobben. Einige Fotos werden sicher auch bei rumkommen.

Gleichwohl habe ich mir vorgenommen, Kanada nicht eher zu verlassen, bevor ich das unvergessliche touristische und fotografische Highlight gefunden habe, nach dem ich hier so lange gesucht habe. Und zum Glück bin in dieser Woche fündig geworden - auf Fogo Island. Fogo Island ist eine kleine Insel vor der Nordküste Neufundlands. Flächenmäßig etwa 1/3 der Fläche von Berlin leben dort 2.700 Menschen. Hauptbeschäftigung ist die Fischerei. Tourismus war bis vor etwa 10 Jahren praktisch nicht existent, wird aber in der Sommersaison immer wichtiger, erzählte mir Eileen, die Gastgeberin während meines Aufenthalts. Eileen und ihr Ehemann eröffneten vor 14 Jahren das erste B&B auf Fogo. Im Winter verirren sich wenn überhaupt nur vereinzelt Touristen nach Fogo.

Als touristisches Reiseziel trat Fogo erstmals vor 6 Jahren in Erscheinung, nachdem eine gebürtige Einwohnerin von Fogo, die viel Geld in der IT-Branche gemacht hat und anschließend nach Fogo zurückkehrte, ein sehr exklusives und architektonisch außergewöhnliches Hotel mit 27 Zimmern an der rauen Küstenlinie errichten ließ. Die Zimmerpreise beginnen bei 1.000 Dollar je Nacht. Wer es ganz exklusiv mag, muss 5.000 Dollar für eine Übernachtung auf den Tisch legen. Dafür gibt es dann aber auch einen Weltklasseausblick auf vorbeiziehende Eisberge, Wale und Puffins - leider nur im Sommer. Das Hotel wurde von Einwohnern von Fogo gebaut und die Inneneinrichtung wurde ebenfalls lokal auf der Insel hergestellt. Die Einnahmen des Hotels kommen der Entwicklung von Fogo Island zu gute. Was ich sehr interessant finde: jeder Bewohner von Fogo durfte gratis eine Nacht all inclusive in der Unterkunft verbringen.

Die Anreise nach Fogo erfolgt via Fähre, die etwa eine Stunde vom Festlandterminal in Farewell unterwegs ist. Sie operiert fünfmal täglich im Sommer und viermal täglich im Winter. Die Kapazität beträgt etwa 50 Autos, defacto aber weniger, da auch Sattelschlepper für die Güterversorgung der Insel übersetzten. Die Überfahrt ist wahres Erlebnis an einem sonnigen Tag, wie ich ihn glücklicherweise erlebt habe. Es kann auch ganz anders sein, wenn der Wind auffrischt und Atlantik unruhig ist. Die Fähre ist ganzjährig in Betrieb, und für alle Fälle steht ein Eisbrecher bereit, der bei Bedarf vorausfährt und die Fahrrinne freihält. Ich war neugierig und bin nach dem einparken direkt hoch auf Brücke und hab ein bisschen mit dem Skipper geplaudert. Ich wollte wissen, wie sich diese Fähre finanziert, denn bei so wenigen Autos und Ticketpreisen von 18,50 Dollar hin und zurück kann nicht viel Gewinn rumkommen. Die Fähre wird von der Provinzregierung von Neufundland und Labrador betrieben. Kanada hat sich verpflichtet, auch entlegende Regionen infrastrukturell zu versorgen. Das erklärt auch, warum die Insel über ein ausgezeichnetes Straßennetz verfügt, das die dreizehn Ortschaften miteinander verbindet.

Im Zentrum der Insel befindet die High School und das Inselkrankenhaus. Drei Polizisten sorgen auf Fogo für Recht und Ordnung. Viel zu tun gibt es allerdings nicht, außer gelegentliche Raufereien in Kneipen oder Alkohol am Steuer. Die Einwohner lassen Nachts ihre Haustüren unverschlossen und manche lassen ihre Autoschlüssel in der Zündung. Das Vertrauen untereinander ist groß und Verbrechen lohnt nicht, da man sich untereinander kennt. Auf Fogo Island ist die Welt noch in Ordnung.

Ich habe einige Aufnahmen von Fogo mitgebracht, die ich hier mit den anderen Aufnahmen meiner Reise untermischen werde. Insgesamt bin ich mit meiner Ausbeute von dort sehr zufrieden. Beginnen möchte ich mit einer Aufnahme von der Überfahrt.

33) First come, first serve
Nichts besonderes, aber für mich ein schönes Erinnerungsfoto, bei dem mir die Farben und die Szenerie sehr gut gefallen. Der Jeep Wrangler ist ein klasse Auto und bestens geeignet für die hiesigen Wetterverhältnisse im Winter. Leider in Deutschland für mich unerschwinglich, umso schöner ist es daher, wenn man so ein Auto mal abseits des Alltags fahren kann. Der Wrangler war ein Gratisupgrade des Autovermieters, nachdem das erste Mietauto im Schnee ziemlich mies zu fahren war.

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Vielen Dank Holger :)

Weiter geht's mit einer Aufnahme aus Joe Batt's Arm, im Norden von Fogo Island von gelegen. Das Wasser im Hafenbereich war komplett zugefroren. Aber die Boote fahren zurzeit so und so nicht raus, da es im Januar wenig zu fischen gibt.

34) Joe Batt's Arm im Nachmittaglicht
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Zuletzt bearbeitet:
Die letzten beiden gefallen mir wieder sehr gut, Die farben sind schön lebendig.
Das letzte Bild gefällt mir noch einen Zacken besser, obwohl ich die Schärfentiefe etwas unglücklich finde,
Nicht scharf, aber auch (für mich! ) nicht genug unscharf... so wirkt es für mich etwas unentschlossen.

Lg, Gernot
 
Vielen Dank für dein Feedback Gernot. Damit sprichst eines der "Probleme" von mFT an. Ich habe die Aufnahme mit meinem 12-40mm 2.8er Zoom glaube bei Offenblende gemacht. Das entspricht etwa einer Blende 4 oder 5.6 bei Vollformat. Das erschwert es, Motivbestandteile in der Unschärfe verschwinden zu lassen. Leider habe ich kein lichtstärkeres Objektiv in meinem Portfolio. Das Olympus 17mm 1.8 wäre hier optimal gewesen, um die Schiffe im Hintergrund in Unschärfe verschwinden zu lassen.

35) Sonnenuntergang über Fogo Town
Die Komposition bzw. die Position der Sonne ist nicht wirklich Drittelregel, aber ich finde die Sonne zentral auch mal nicht schlecht. Schließlich ist ja die Sonne unser Zentralgestirn :) Die Reflexionen stören mich leider ein bisschen. Was meint ihr?

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Weiter geht's mit einer Aufnahme aus Joe Batt's Arm. Links im Bild über den Häusern das große grau-weiße Gebäude ist das Fogo Island Inn, das exklusive Hotel, von dem eingangs gesprochen habe.

36) Joe Batt's Arm
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Sehr interessante Fotos, ich äußere mich mal nicht dazu welches das beste ist, da alle eher den "Report" Faktor haben. Trotzdem sehenswert. Ich hoffe euch trifft dieser Blizzard nicht, der da grad auf der Ostküste hochzieht.
 
da alle eher den "Report" Faktor haben. Trotzdem sehenswert

Dank dir für deinen Kommentar. Ich nehm das mal positiv und als Bestätigung auf, da es durchaus mein Ziel war, einen Reisebericht zu präsentieren: Leichtes Fotogepäck, viel rumkommen, viele Eindrücke festhalten. Ich denke, der ein oder andere Zuschauer und Mitleser hat hier möglicherweise auf weite Landschaften und candy Shots mit Langzeitbelichtungen etc. gehofft. Damit kann ich leider nicht dienen, auch wenn ich selbst gerne ein paar solcher Aufnahmen in meinem Portfolio gesehen hätte. Es ist tatsächlich mehr das Alltägliche, das auf meiner Speicherkarte gelandet ist. Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass es nicht zu langweilig wird und ihr weiter reinschaut. Zumindest mein persönlicher Topshot der Reise ist noch in der Pipeline, sowie viele weitere Bilder, die das Leben und die Landschaft Atlantikkanads außerhalb der Saison zeigen und die ich persönlich sehr interessant finde.

37) Schnee abstrakt
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Danke Holger und Gernot. Das sind diese Art von Motiven, die man zufällig entdeckt, wenn man eigentlich was anderes ablichten möchte :)

Weiter geht es mit einer dokumentarischen Aufnahme. Ich hatte zwei Nächte in Twillingate verbracht, eine Ortschaft ganz im Norden von Neufundland. Dort hat mich Dave, ein sehr freundlicher aber rauer Zeitgenosse, mit seinem Boot aufs Meer rausgenommen. Insgesamt 45 Minuten tolle Aussicht auf die zuklüftete Küstenlandschaft, die mich stark an Norwegen erinnert hat. So schön der Ausflug war, so froh war ich, als wir wieder an Land angekommen waren. Der Fahrtwind und die Feuchtigkeit waren arg unangenehm, und auch meine Kamera musste ordentlich was einstecken: Ein paar Mal gab es eine Ladung Spritzwasser frontal auf die Linse und den Body. Ich hätte das meiner Canon 6D nicht zugemutet, aber die Olympus hat diese Aufgabe wirklich tadellos gemeistert. Zurück im B&B hab ich eine halbe Stunde mit Wasser, Q-Tips und einem Tuch zugebracht, um den Body und das Objektiv vom Meerwasser zu säubern.

Noch ein paar Worte zur Aufnahme: Nach etwa zwanzig Minuten hatte Dave eine eine Seeenten-Kolonie entdeckt und ist direkt drauf zugesteuert. Als wir etwa 100 Meter entfernt waren, sind die Enten aufgeschreckt und losgeflogen. Fokussieren ist so schon nicht einfach auf einem Boot, das hin- und herschwenkt, aber dann fing Dave auch noch urplötzlich an, zu schreien: "Get this shot, get this shot now!". Völlig geflasht, hab ich drauf gehalten und abgedrückt. Daher ist die Aufnahme auch nicht sonderlich gut komponiert oder technisch anspruchsvoll umgesetzt. Halt ein schöner Erinnerungsshot.

Übrigens: Seeenten sind in Kanada ein beliebtes Jagdobjekt. Zurück auf Fogo Island hab ich mich morgens mit zwei Männern unterhalten, die mit einem Fernglas in ihrem Pickup saßen und aufs Meer rausschauten. Als ich fragte, nach was suchen würden, meinte der eine, sie würden Ausschau nach Seeenten halten. Nachdem zwei ausfindig gemacht wurden, ging einer der beiden in seinen Schuppen auf der anderen Straßenseite, um seine Schrotflinte zu holen. Anvisiert, und dann ging alles ganz schnell: Ein lauter Knall, und viel aufgespritztes Wasser wegen der Dutzenden kleinen Schrotkügelchen. Ob er die Ente erwischt hat, konnte ich nicht erkennen.

38) Raus aufs Meer
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Wir machen ein Sprung zurück nach Nova Scotia, genauer gesagt zum Cabot Trail, wo ich pünktlich zum Sonnenuntergang eine kleine Bucht entdeckt habe. Das Licht an diesem späten Nachmittag war wirklich grandios. Richtung Westen lockerte sich die dichte Wolkendecke auf, und die Sonne schickte mit aller Kraft ihre letzten Sonnenstrahlen durch.

39) Goldnugget
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Dank dir für deinen Kommentar. Ich nehm das mal positiv und als Bestätigung auf, da es durchaus mein Ziel war, einen Reisebericht zu präsentieren

war überhaupt nicht wertend gemeint.

Goldnugget zeigt eine schöne Bucht - hätte mir nicht gedacht das es dort so aussieht. Das Meer mit seinen Bewegungen plus die Dramatik im Himmel gibt einiges her!
 
Dank dir LesPaul. Freut mich, dass die Aufnahme gefällt. Muss "Golnugget" aber definitiv nochmal durch die EBV jagen, wenn ich wieder in Deutschland bin. So ganz überzeugt mich die Tonalität der Szene noch nicht. So wie es jetzt ist, ist es OOC.

Weiter geht es mit einer Aufnahme, die mich nah an die Auflösungsgrenze der Olympus rangebracht hat, da ich im Nachhinein recht stark gecroppt habe. Das Licht war wirklich extrem geil zu diesem Zeitpunkt und die Wolken sahen auch extrem surreal aus.

40) Hütte in Tilting, Fogo Island
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Danke Daniel, freut mich das von dir zu hören :)

Weiter geht's mit einer Aufnahme aus Fogo Town. Der Sonnenuntergang mit den Wolken war einfach spitze.

41) Sonnenuntergang über Fogo Town II
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Ihr werdet feststellen, dass ich von Fogo Island hauptsächlich Aufnahmen aus den Ortschaften mitgebracht habe. Ich sags ganz offen, für Hiking war ich zu faul :) Und Straßen ins unberührte und wilde Landesinnere existieren leider nicht, sodass Drive-By Shooting leider auch keine Option war. Für die Inselbewohner sind die fehlenden Straßen jedoch kein Problem. Gefühlt besitzt jeder Haushalt auf Fogo Island mindestens ein Schneemobil und ein Quad, mit denen sie über das Wochenende zu ihren Hütten oder zum Jagen rausfahren.

Womit wir auch schon beim Thema sind: Während ich die folgende Aufnahme von einem Privatgrundstück heraus gemacht habe, kam der Eigentümer auf mich zu. Sozialisiert in Deutschland, erwartet man in solch einer Situation Ärger und Anmecker, warum man denn unerlaubterweise fremdes Eigentum betritt. Doch anstelle mir unangenehme Fragen zu stellen, kamen wir sofort locker ins Gespräch. Weil es draußen eisig kalt war, bot mich Peter in seinen warmen Partyschuppen herein. Die gestapelten Bierdosen neben der Eingangstür ließen erahnen, was sich hier während der kalten und windigen Wintermonate abspielt. Peter erzählte mir, dass er seinen Schuppen zur Musikkneipe umfunktioniert hat. Abends kommen hier die Inselbewohner zu Livemusik, Bier und anderen Spirituosen zusammen. Gespielt wird hauptsächlich Irish Folklore, ein Relikt der Vorfahren, die aus England, aber vor allem aus Irland nach Fogo Island kamen. Mitten im Schuppen steht ein kleiner Holzofen von anno dazumal, der Wärme spendet - drumherum ein paar Holztische mit Bestuhlung. Die Wände sind voll mit Nippes, Werkzeug, Fotos und einer Weltkarte, auf der Deutschland noch zweigeteilt ist. Alles in allem eine uhrige, aber sehr einladene Kulisse. Vielleicht fühlt sich ja der ein oder andere Mitleser animiert, Fogo Island zu bereisen. Dann schaut mal bei den Foley's in Tilting vorbei. Fremde sind dort herzlich willkommen.

Nach etwa 30 Minuten freundlichem Smalltalk hat mir Peter angeboten, mich auf seinem Quad ein bisschen ins Landesinnere mitzunehmen. Ich hätte das Erlebnis gerne mitgenommen, aber ich musste mich noch um eine Unterkunft für die Nacht kümmern und meine Vorbereitungen für den lang erwarteten Sonnenuntergang-Shot am Fogo Island Inn standen auch noch an. So musste ich dankend ablehnen, aber alleine das Angebot fand ich sehr freundlich. Und es bestätigt meinen Eindruck, dass die Kanadier, und hier ganz besonders die Neufundländer, extrem gastfreundlich und aufgeschlossen sind.

41) Einsames Haus in Tilting
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Zuletzt bearbeitet:
Weiter geht's mit einer Aufnahme, oder besser gesagt mit einer Szene, die mir auch noch Wochen später ziemlich nahe geht. Nicht, weil ich dieses Foto besonders schön oder gelungen finde, sondern weil mich die Geschichte dahinter rührt und sie Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der Neufundländer wie kaum eine andere während meiner Reise unterstreicht.

Zu sehen ist das Fogo Island Inn, das luxeriöse Hotel, von dem ich eingangs geschrieben habe. Das Hotel ist von Ende November bis Februar geschlossen. Als ich also an einem frühen Morgen gegen Ende Januar dort ankam, um einen Sonnenaufgangsshot mit Innenbeleuchtung zu machen, waren die Lichter bis auf die vorgeschriebene Sicherheitsbeleuchtung ausgeschaltet. Die Testshots, die ich gemacht habe, wirkten ob der Dunkelheit im Hotelinneren leider überhaupt nicht.

Aber ich wusste von einer Unterhaltung mit der Betriebsleiterin vom Vorabend, dass es über Nacht eine Nachtschicht gibt - im Übrigen auch Bewohner von Fogo Island. Ich musste also irgendwie die Nachtschicht zu fassen bekommen und habe glücklicherweise eine offene Seiteneingangstür vorgefunden. Ein paar Gänge durchschländert, traf ich auf die Nachschicht beim Kaffee trinken in der Lobby. Ich habe den beiden mein Vorhaben erklärt, dass ich gerne ein Foto mit angeschalteter Innenbeleuchtung machen würde. Natürlich habe ich gehofft, aber nicht erwartet, was weiter passierte: Die beiden haben ihren Kaffee zur Seite gestellt und sind eine Viertelstunde kreuz und quer durchs Hotel gelaufen und haben die Flur- und Innenbeleuchtung angeschaltet. Beim Durchblättern der Bilder auf dem Kameradisplay später im B&B konnte ich wie in einem Daumenkino sehen, wie die Lichter nach und nach und Raum für Raum angeschaltet wurden :) Eine tolle Sache.

Während die beiden losmarschiert sind, bin ich mit Kopflampe und LED Lenser bewaffnet über die glitschig gefrohrenen Felsen zum Wasser runtergeilt. Dort angekommen, hab ich noch schnell die Kamera in Position gebracht und ein paar mal auf den Auflöser gedrückt, während ich mit dem LED Lenser die Felsen und die Hotelfassade angeleuchtet habe. Zwischendrin habe ich immer wieder die beiden am Fenster stehen sehen, wie sie mir Handzeichen gegeben oder mir zugewunken haben :) Nachdem ich ordentlich durchgefrohren war und das Bild im Kasten hatte, bin ich nochmal rein und hab mich bedankt und ein bisschen mit den beiden geschnackt.

Ein paar Tage später hab ich das Foto auf meinem Facebook-Account gepostet. Irgendwie haben mich die beiden von der Nachtschicht gefunden und das Foto kommentiert und ihre Freude zum Ausdruck gebracht, dass sie mir damit helfen konnten. Das haben dann wieder andere Bewohner von Fogo Island aus deren Freundeslisten gelesen und einstimmig kommentiert, dass das eben die typisch neufundländische Gastfreundschaft sei.

42) Fogo Island Inn am frühen Morgen
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Zuletzt bearbeitet:
Weiter geht's mit einer Aufnahme, oder besser gesagt mit einer Szene, die mir auch noch Wochen später ziemlich nahe geht. Nicht weil ich dieses Foto besonders schön oder gelungen finde, sondern weil mich die Geschichte dahinter rührt und sie Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der Neufundländer wie kaum eine andere während meiner Reise unterstreicht.

Zu sehen ist das Fogo Island Inn, das luxeriöse Hotel, von dem ich eingangs geschrieben habe. Das Hotel ist von Ende November bis Februar geschlossen. Als ich also an einem frühen Morgen gegen Ende Januar dort ankam, um einen Sonnenaufgangsshot mit Innenbeleuchtung zu machen, waren die Lichter bis auf die vorgeschriebene Sicherheitsbeleuchtung ausgeschaltet. Die Testshots, die ich gemacht habe, wirkten ob der Dunkelheit im Hotelinneren leider überhaupt nicht.

Aber ich wusste von einer Unterhaltung mit der Betriebsleiterin vom Vorabend, dass es über Nacht eine Nachschicht gibt - im Übrigen auch Bewohner von Fogo Island. Ich musste also irgendwie die Nachtschicht zu fassen bekommen und habe glücklicherweise eine offene Seiteneingangstür vorgefunden. Ein paar Gänge durchschländert traf ich auf die Nachschicht beim Kaffee trinken in der Lobby. Ich habe den beiden mein Vorhaben erklärt, dass ich gerne ein Foto mit angeschalteter Innenbeleuchtung machen würde. Natürlich habe ich gehofft, aber nicht erwartet, was weiter passierte: Die beiden haben ihren Kaffee zur Seite gestellt und sind eine Viertelstunde kreuz und quer durchs Hotel gelaufen und haben die Flur- und Innenbeleuchtung angeschaltet. Beim Durchblättern der Bilder auf dem Kameradisplay später im B&B konnte ich wie in einem Daumenkino sehen, wie die Lichter nach und nach und Raum für Raum angeschaltet wurden :) Eine tolle Sache.

Während die beiden losmarschiert sind, bin ich mit Kopflampe und LED Lenser bewaffnet über die glitschig gefrohrenen Felsen zum Wasser runtergeilt. Dort angekommen, hab ich noch schnell die Kamera in Position gebracht und ein paar mal auf den Auflöser gedrückt, während ich mit dem LED Lenser die Felsen und die Hotelfassade angeleuchtet habe. Zwischendrin habe ich immer wieder die beiden am Fenster stehen sehen, wie sie mir Handzeichen gegeben oder mir zugewunken haben :) Nachdem ich ordentlich durchgefrohren war und das Bild im Kasten hatte, bin ich nochmal rein und hab mich bedankt und ein bisschen mit den beiden geschnackt.

Ein paar Tage später hab ich das Foto auf meinem Facebook-Account gepostet. Irgendwie haben mich die beiden von der Nachtschicht gefunden und das Foto kommentiert, und ihre Freude zum Ausdruck gebracht, dass sie mir damit helfen konnten. Das haben dann wieder andere Bewohner Fogo Island aus deren Freundeslisten gelesen und einstimmig kommentiert, dass das eben die typisch neufundländische Gastfreundschaft sei.

schöne geschichte und ein schönes bild.:top:

g chris
 
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