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Anfängerfrage zu Vignettierungskorrektur und RAW

kjs

Themenersteller
Hallo miteinander,

dies ist mein erstes Posting hier und ich hoffe die Frage ist nicht gleich ein kompletter Griff ins Klo. Ich bin blutiger Anfänger, aber habe echt Lust mich mit Fotografie fernab von Kompaktkameras und Automatikmodus zu beschäftigen. Deswegen hab ich mir vor einiger Zeit eine EOS 700D zugelegt mit der ich gerade a weng rumexperimentiere. So nun aber zur Frage.

Im Menü der Kamera lässt sich für das Standard Kit Objektiv (18-55m) eine Objektivkorrektur aktivieren. An sich war ich der Meinung, dass diese Korrektur nur auf die JPGs angewendet wird (so wie auch in diesem Thread beschrieben: https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=1156732&highlight=vignettierungskorrektur+raw). Was mich nun aber irritiert ist, dass wenn ich in Lightroom 5 (hab mir mal die Demo runtergeladen), die Objektivkorrektur anhand meines Objektivs, das dort auswählbar ist, anwende, das JPEG anders aussieht - ich meine nicht die Farbe, sondern die Verzerrung ;-) - als das JPEG, das von der Kamera kommt. Ich hatte in der Kamera eingestellt, dass ich RAW und JPG gespeichert haben möchte. Es wirkt also so, als ob die Objektivkorrektur auf die RAW-Datei sowohl von der Kamera als auch von LR angwendet wurde.
Könnt ihr mir weiterhelfen, wo mein Denkfehler liegt?

Hab mal das JPG, das von der Kamera (mit aktivierter Vignettierungskorrektur) kommt und das JPG, das ich vom RAW in LR (mit aktivierter Vignettierungskorrektur) exportiert habe, angehängt.

Greetz und danke im Voraus
 

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An sich war ich der Meinung, dass diese Korrektur nur auf die JPGs angewendet wird[...]
Das ist auch richtig.

Was mich nun aber irritiert ist, dass wenn ich in Lightroom 5 (hab mir mal die Demo runtergeladen), die Objektivkorrektur anhand meines Objektivs, das dort auswählbar ist, anwende, das JPEG anders aussieht - [...] - als das JPEG, das von der Kamera kommt[...]
Lightroom ist nun mal ein anderes Programm und berechnet die Korrekturen anders als Canon es in der Kamera (oder in DPP) tut. Daher kann das Ergebnis auch abweichen.

Es wirkt also so, als ob die Objektivkorrektur auf die RAW-Datei sowohl von der Kamera als auch von LR angwendet wurde.
Diese Schlussfolgerung verstehe ich nicht.
 
Die Vignettierungsfunktion hatte damit auch nichts zu tun. Die Vignettierung korrigiert nur den Helligkeitsabfall zum Rand.

Was Du korrigiert hast ist die Verzeichnung (Verzerrung) des Objektivs. Das kann zwar die Software, aber die Kamera nicht.

Thomas
 
Hey creatix,

danke für Deine Antwort!

Das ist auch richtig.

Lightroom ist nun mal ein anderes Programm und berechnet die Korrekturen anders als Canon es in der Kamera (oder in DPP) tut. Daher kann das Ergebnis auch abweichen.


Diese Schlussfolgerung verstehe ich nicht.

Die Schlussfolgerung habe ich daher - die Information habe ich eben unterschlagen - dass wenn ich in Lightroom die Korrektur deaktiviere, dann schaut das exportierte JPG genauso aus, wie das dass von der Kamera kommt.
Also muss zumindest die Korrekturinformation schon im RAW Bild enthalten sein, so dass Lightroom diese bereits anwendet, auch wenn die Korrektur in Lightroom nicht explizit aktiviert wurde.
 
LR (benutze ich nicht selbst) wird die Verzeichnung des Objektivs rausrechnen.

Der Effekt in Deinen Bildern hat nichts mit Vignettierung zu tun sondern mit der Verzeichnung! Nicht verwechseln.

Thomas
 
Ich fotografiere mittlerweile nur noch in RAW Modus. Daher hatte ich eine ähnliche Frage wie du schon mal gestellt: https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=1525865

Man kann aus RAWs ungleich mehr herausholen als aus JPGs - es ist eben ein "Roh-Format", was man erst entwickeln muss.

Außerdem wird deine 700D (ich hatte selber eine) schneller, wenn man im RAW Modus aufnimmt und die Korrekturen weglässt. Die Kamera muss die Korrekturen ja "online" berechnen. Und außerdem hast du - falls du mal ein Nicht-Canon-Objektiv verwendest, ohnehin keine Korrekturen verfügbar. Ich habe die daher komplett ausgestellt.

Die Korrekturen bringt dann im Nachhinein das RAW-Entwicklungsprogramm an. Lightroom verwenden die meisten, Canon gibt ein kostenloses mit dazu (schau mal auf deine CDs), ich verwende jedoch DxO Optics 10 Elite. Software wie DxO hat für praktisch jede Kamera-Objektiv-Kombination ein Modul, was dann alles, was irgendwie geht, berücksichtigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
LR (benutze ich nicht selbst) wird die Verzeichnung des Objektivs rausrechnen.

Der Effekt in Deinen Bildern hat nichts mit Vignettierung zu tun sondern mit der Verzeichnung! Nicht verwechseln.

Thomas

OK, danke Dir - dachte echt dass das die Vignettierung ist, aber stimmt ist die Verzeichnung (in LR Verzerrung genannt). Was ich dann aber nicht verstehe, wieso diese Funktion in LR abhängig vom verwendeten Objektivs dann angeboten wird, wenn es diese eh schon rausrechnet.
 
OK, danke Dir - dachte echt dass das die Vignettierung ist, aber stimmt ist die Verzeichnung (in LR Verzerrung genannt). Was ich dann aber nicht verstehe, wieso diese Funktion in LR abhängig vom verwendeten Objektivs dann angeboten wird, wenn es diese eh schon rausrechnet.

Das Objektiv steht ja in den Exif drin. Wo man das in LR einstellt, weiß ich nicht (da ich es nicht benutze).
Da wird Dir Creatrix mehr helfen können, der scheint es zu benutzen.

Thomas
 
Diese Option hier hatte ich in Lightroom aktiviert (siehe Bild). Dachte es wäre sinnvoll das zu aktivieren.
 

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OK nochmal langsam.
Die Kamera nimmt das Bild auf. Das ist vom Pixelumfang immer so, wie das JPG aus der Kamera kommt. Das ist Dein Bild.
Ein RAW kann aber nicht angezeigt werden, weil es eigentlich "kein Bild" ist, sondern IMMER erst interpretiert werden muß.
Wenn Du also in Deiner Bildbearbeitung das RAW-Bild auf dem Schirm hast, ist es SCHON bearbeitet worden. Nämlich bei Dir von LR. Und das wendet eben alle von Dir (dort irgendwo eingestellten) Regeln schon an.

Das Bild nach einer Verzeichnungskorrektur (und die ist wie in Deinen Beispielbildern bei Weitwinkel meistens am größten) ist immer irgendwo gekappt. Da nach der Korrektur das Bild nicht mehr Rechteckig ist (sondern meist bei Weitwinkel tonnenförmig), wird was abgeschnitten um es wieder rechteckig zu machen. Sieht man an Deinen Bildern auch sehr gut.

Thomas
 
Also Verzeichnungs- und Vignettierungskorrektur.
Möglicherweise gibt es bei diesem Objektiv nicht viel in Sachen Vignette zu korrigieren, daher siehst Du bei der Vignette keinen Unterschied, wenn Du die Korrektur in LR abschaltest.

Wo man das in LR einstellt, weiß ich nicht (da ich es nicht benutze).
Da wird Dir Creatrix mehr helfen können, der scheint es zu benutzen.
Nö - ich nutze Canons DPP. Hier kann ich ebenfalls Vignettierung, Verzeichnung und CAs korrigieren.
 
Ich fotografiere mittlerweile nur noch in RAW Modus. Daher hatte ich eine ähnliche Frage wie du schon mal gestellt: https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=1525865

Man kann aus RAWs ungleich mehr herausholen als aus JPGs - es ist eben ein "Roh-Format", was man erst entwickeln muss.

Außerdem wird deine 700D (ich hatte selber eine) schneller, wenn man im RAW Modus aufnimmt und die Korrekturen weglässt. Die Kamera muss die Korrekturen ja "online" berechnen. Und außerdem hast du - falls du mal ein Nicht-Canon-Objektiv verwendest, ohnehin keine Korrekturen verfügbar. Ich habe die daher komplett ausgestellt.

Die Korrekturen bringt dann im Nachhinein das RAW-Entwicklungsprogramm an. Lightroom verwenden die meisten, Canon gibt ein kostenloses mit dazu (schau mal auf deine CDs), ich verwende jedoch DxO Optics 10 Elite. Software wie DxO hat für praktisch jede Kamera-Objektiv-Kombination ein Modul, was dann alles, was irgendwie geht, berücksichtigt.

Also vielen Dank nochmal für eure vielen Antworten. Schön, dass einem hier so geduldig geholfen wird ;-). Ich hab mir eben nochmal das Menü der 700D angeschaut und da ist bei den Objektivkorrekturen nur die Rede von Vignettierungskorrektur und Farbfehlerkorrektur. Von Verzerrungskorrektur ist da keine Rede. Bedeutet das also im Umkehrschluss, dass alle JPGs, die von der Kamera mit aufgenommen werden, verzerrt sind?
 
Diese Option hier hatte ich in Lightroom aktiviert (siehe Bild). Dachte es wäre sinnvoll das zu aktivieren.

Genau, die Verzeichnung des Objektivs wird zu 100% rausgerechnet. Macht ja Sinn. Jetzt spiel mal mit dem Regler, und schau was passiert.
Und wenn es geht, schalt mal Objektiv dort ab (wenn das geht), dann sollte es so aussehen wie das JPG der Kamera. Erstellst Du das JPG in LR, bekommt es die gleiche Objektiv-Behandlung wie das RAW. Deshalb sehen die auch gleich aus.

Also Creatrix benutzt DPP, so wie ich auch...
Aber es gibt hier überall LR-Profis, die können Dir da helfen.

Thomas
 
Also vielen Dank nochmal für eure vielen Antworten. Schön, dass einem hier so geduldig geholfen wird ;-). Ich hab mir eben nochmal das Menü der 700D angeschaut und da ist bei den Objektivkorrekturen nur die Rede von Vignettierungskorrektur und Farbfehlerkorrektur. Von Verzerrungskorrektur ist da keine Rede. Bedeutet das also im Umkehrschluss, dass alle JPGs, die von der Kamera mit aufgenommen werden, verzerrt sind?

Im Prinzip ja. Der Sensor kann ja nur aufnehmen, was an Licht drauf fällt. Und da sind alle Objektivfehler mit drin. Sonst bräuchte man ja auch keine Objektivkorrektur im Nachhinein. Vignettierung ist leicht zu berechnen. Das Bild wird ja nur radial nach außen dunkler. Das kann die Kamera. Die Verzeichnung ist viel komplizierter, das schafft die Kamera nicht in kurzer Zeit. Das muß man im Nachhinein machen.
In den EXIF steht alles drin, was die Programme für die Korrekturen benötigen. Und die können es auf einem modernen Rechner viel schneller, und blockieren die Kamera nicht, bis zum nächsten Bild.
Wenn Du nur RAW machst, schalt alle Korrekturen in der Kamera ab ! Die sind nur für JPG wichtig.

Thomas
 
Ich hab mir eben nochmal das Menü der 700D angeschaut und da ist bei den Objektivkorrekturen nur die Rede von Vignettierungskorrektur und Farbfehlerkorrektur.
Richtig. Es gibt drei "Fehler" für die das Objektiv verantwortlich ist.
Vignettierung, Verzeichnung und CAs. Die 700D kann nur zwei davon für das JPG korrigieren, andere Canon-Kameras haben auch die Verzeichnungskorrektur an Board.

Bedeutet das also im Umkehrschluss, dass alle JPGs, die von der Kamera mit aufgenommen werden, verzerrt sind?
Na ja - es bedeutet halt, dass eine eventuelle Verzeichnung, die ja nicht bei jedem Objektiv und jeder Brennweite auftritt, nicht direkt herausgerechnet werden kann.
 
Vignettierung, Verzeichnung und CAs. Die 700D kann nur zwei davon für das JPG korrigieren, andere Canon-Kameras haben auch die Verzeichnungskorrektur an Board.

Wirklich? Welche?

Die "neueste" Kamera die ich habe ist die 5III, die hat es nicht. Habe aber keine moderneren, deshalb weiß ich es nicht, wie es dort ist.

Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Super, ich glaube jetzt hab ich es begriffen. Dann macht ja das Mitaufnehmen der JPGs nicht wirklich viel Sinn, wenn die, wie bei meiner Kamera, dann noch (nicht unerhebliche) Verezerrungsfehler enthalten und damit ja eigentlich nicht der Realität entsprechen. Dann werde ich wohl die Korrekturen abschalten und nur das RAW-Bild aufnehmen.

Danke für eure Hilfe. :top:
 
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