Analog Analoge SLR?

[Yeats]

Lieber die Minolta X500. Die ist weniger vom Kondensatoren-Problem befallen und hat eine vernünftige manuelle Funktion, die die X700 nicht hat.

 

[FragenueberFragen]

Preistipp sind die "kleinen" Mittelformatkameras mit 6x4,5.

Hiebei fällt mir die Brot-und-Butter-Marke der preisbewussten Fotografen von einst ein: Zenza Bronica.

 

[Yeats]

Auch Zenza Bronica ist teuer geworden und selbst die Billig-Nikons (FG, FG-20) fangen derzeit bei mind. 50€ auf ebay an, nach oben offen. Da braucht man Geduld und vor allem auch etwas Erfahrung, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Ok, für 200€ bekommt man dann schon was, aber eben nur die Mittelklasse mit 1-2 vernünftigen Objektiven, auf die es ja nunmal mehr ankommt als auf den Kamerabody.

 

[klickerich]

klar ist es ein völlig anderes Feeling mit einer analogen Kamera zu hantieren. Die ganze Technik dahinter, wie bereits beschrieben, ist ja nicht leere Luft. Und das würde ich zumindest mal eine Weile erleben wollen.

Danke noch einmal für die weiteren Modellempfehlungen... werde mich mal weiter schlau machen!

 

[klickerich]

Das ist das Problem, dass momentan die Preise echt krass sind! Da braucht man ganz schön Erfahrung um keinen Mist zu kaufen... pfff

 

[Tom.S.]

klar ist es ein völlig anderes Feeling mit einer analogen Kamera zu hantieren.

Man darf alles feelen. Aber dann auch nicht das Ablecken des unbelichteten Film nicht vergessen und den Geschmack merken. Dann kann man bei Bedarf ein unbekannten Film identifizieren.

 

[Gast_335597]

Für 200,- € bekommt man gut zwei "Pentax Super A" mit Standardlinse 50mm / 1,7 , mit etwas Glück sogar drei...

Die Empfehlung des genannten Kunstpädagogen mit Pentax-Wissen.

Siehe auch hier unter "Super A":

http://www.pentax-mx-fans.de/pentaxliste/

Und im MF dürfte eine Pentacon Six drin sein, wenn man mit den Eigentümlichkeiten leben kann.

 

[FragenueberFragen]

Man kann es auch anders herum sehen: Analoge Kameras steigen in einem ihnen angemessenen Preis. 50 Euro für eine SLR mit Objektiv halte ich irgendwie für schändlich.

Und es ist doch schön, wenn analoge Fofografie wieder so viele Freunde gewinnt, dass die Preise steigen. Das bedeutet nämlich, dass es sich für die Filmhersteller lohnt, Filme herzustellen. Wir dürfen nicht vergessen, dass es bis auf Lomo-Trash nur noch zwei Modelle im absoluten Hochpreissegment gibt, die als Neuwahre angeboten werden. Eine Leica M und eine Nikon F6. In der Musik ist das ganz anders, es gibt Schallplattenspieler neu für jeden Geldbeutel und Anspruch.

 

[Gast_335597]

Die F6 wird angeblich nicht mehr hergestellt aber es gibt wohl noch Restbestände. Hatte ich neulich gelesen (mit Quelle usw.) aber ich hab´jetzt keinen Link dazu. Zuletzt sollen noch etwa 250 Kameras p.a. verkauft worden sein.

 

[Yeats]

Dass es die Nikon F6 noch als Neuware gibt, ist wohl mittlerweile auch eine urban legend. Derzeit gäbe es die jedenfalls in D nicht mehr neu zu kaufen. Da kriegt man mit Glück vielleicht new old stock aus dem Ausland.

 

[Floyd Pepper]

Für 200,- € bekommt man gut zwei "Pentax Super A" mit Standardlinse 50mm / 1,7 , mit etwas Glück sogar drei...

Hm. Wann hast Du danach das letzte Mal Ausschau gehalten? Nicht mal reichlich abgeranzte Exemplare mit verloren gegangenem Griffstück gibts mehr um den Preis. Nicht mal aus Japan. Meine letzte Suche nach einer gut erhaltenen Super A (Camera of the Year - wollte ich mir eigentlich schon 1984 kaufen, bevor ich dann beim Blödmarkt über das Vorführexemplar einer F3HP mit 50/1,4 zum selben Preis gestolpert bin) endete dann letztlich mit Anschaffung einer 645Z... Frustkauf...

Aber dann auch nicht das Ablecken des unbelichteten Film nicht vergessen und den Geschmack merken. Dann kann man bei Bedarf ein unbekannten Film identifizieren.

Das funktioniert nur, um einen Ilford XP2 in unbeschrifteter Patrone von einem "normalen" S/W-Film zu unterscheiden. Aber die Frische von Entwickler oder Fixierer kriegt man mit dem Zungentest ganz schnell heraus...

 

[JanBöttcher]

Für 200,- € bekommt man ...

Und im MF dürfte eine Pentacon Six drin sein, wenn man mit den Eigentümlichkeiten leben kann.

Einspruch!

200,- kostet vielleicht die erste "Reparatur", nochmal 200 die nächste und wer weiß, nach wievielen Versuchen die Kamera dann läuft. Dazu dann noch der Kaufpreis und besagte "Eigentümlichkeiten", die trotz aller Reparaturversuche systemimmanent sind.

 

[Bikehomero]

Übrigens, bitte nicht NIKON FG und FG-20 in einen Topf werfen. Preislich werden die zwar genau aus diesem Grund ähnlich gehandelt, dennoch ist die FG ein ganz anderes Kaliber als die FG-20.

Winder- und TTL-Kompatibel, Belichtungskorrektur, LED Belichtungsmessung, abschraubbarer Griff und die Erste mit Programmautomatik. Zudem super kompakt macht sie mir viel Freude.

https://www.ozdoba.net/nikon/slr/nikon_fg_fg20.html

 

[FragenueberFragen]

Dass es die Nikon F6 noch als Neuware gibt, ist wohl mittlerweile auch eine urban legend. Derzeit gäbe es die jedenfalls in D nicht mehr neu zu kaufen.

Oha. Dann gibt es keine moderne Kleinbildkamera mehr als Neuwahre, nur noch die Meßsucherkamera Leica M. Damit produzieren die Filmherstelller für einen Markt, der faktisch keine Maschinen mehr anbietet, mit dem sie belichtet werden können. Interessant. Vielleicht findet sich bald ein Startup, dass gebrauchte Vollformat-DSLR für den analogen Film auf- und umarbeitet. Nikons d700 oder Canons 5d böten sich an.

 

[Gast_335597]

Pentaxen gibt es doch wie Sand am Meer in der Bucht. Ich will jetzt nichts verlinken (weil schon bald nicht mehr abrufbar) aber eine kurze Recherche genügt um fündig zu werden. Für meine letzte Super A habe ich im letzten Jahr 45,- € bezahlt und sie funktioniert tadellos (so wie bislang fast alle meine gebrauchten Pentaxkameras). Obgleich, das Griffstück fehlte...

 

[klickerich]

Pentacon Six ist wirklich verführerisch und gut bezahlbar... wenn er allerdings so reparaturanfällig ist, wäre das natürlich nicht der Sinn der Sache.

Pentax Super A.. kann es sein, dass da schon ordentlich Elektronik drin ist?

 

[Tom.S.]

Pentax hatte eigentlich immer eine sehr ordentliche Elektronik.

 

[JanBöttcher]

Pentacon Six ist wirklich verführerisch und gut bezahlbar... wenn er allerdings so reparaturanfällig ist, wäre das natürlich nicht der Sinn der Sache. ...

Das Problem der Pentacon Six ist weniger die Reparaturanfälligkeit als die Fehlkonstruktion.

- Der Sucher zeigt einen verhältnismäßig kleinen und dazu noch AUßERMITTIGEN Ausschnitt des späteren Bildes
- Die kurzen Verschlußzeiten werden unzuverlässig gebildet (erst recht bei Kälte)
- Die Filmplanlage ist grottenschlecht
- Der Filmtransport neigt zu Überlappungen (schlimmer als es das zu kleine Sucherbild ausgleichen könnte) und das liegt weniger daran, daß die Benutzer die Anleitung nicht lesen können oder den Schnellschalthebel "zurückschnappen lassen" als an der vergurkten Konstruktion
(- Dann und wann geht nochmal etwas kaputt, aber das ist ja überall mal so)

Daraus resultieren die "verführerischen" Preise, nicht daraus, daß Kommunistenhasser oder arrogante Besserwessies das Ding einfach nicht zu würdigen wissen und den Mega-Tip im Mittelformat boykottieren (die Ostalgiker könnten ja auch zur Not dagegenhalten).

 

[FragenueberFragen]

Was sagst du denn zu Zenza Bronica? Ich habe gerade mal geschaut in der Bucht, man bekommt sie mit 120er Kassette und 75er für 400 bis 500 Euro von Händlern. Wenn ich deren Preise mit Produkten vergleiche, deren Preisgefüge ich kenne und die immer überspannt sind, dann müsste man sie noch günstiger bekommen.

Ich habe nur keine Ahnung, was die taugen. Ich weiß nur, dass in den 80ern, als ich jung war und Kumpels hatte, die eine Fotografenlehre machten, genau die sich eine (gebrauchte) Zenza gekauft haben, weil die Hassi für den schmalen Lehrlingslohn nicht leistbar war. Ich habe damit dann auch öfter fotografiert und damals gab es an der nichts zu meckern, soweit mir erinnerlich. Inzwischen sind natürlich ein paar Jahrzehnte ins Land gegangen.

 

[Floyd Pepper]

kurze Recherche genügt um fündig zu werden. Für meine letzte Super A habe ich im letzten Jahr 45,- € bezahlt und sie funktioniert tadellos (so wie bislang fast alle meine gebrauchten Pentaxkameras). Obgleich, das Griffstück fehlte...

Klar, wenn man das nur unter funktionalen Gesichtspunkten sieht, genügt natürlich auch ein abgenudeltes unvollständiges Exemplar. Wenn man - auch - sammelt, sind Exemplare <200,- € eher uninteressant. Die Super A haben eine sehr wenig haltbare Lackierung und neigen zu starkem "Brassing". Gabs zwar auch im haltbarerem Chromsilber, aber meines Wissens nur auf dem amerikanischen Markt, dann unter dem Namen Super Program.

in den 80ern, als ich jung war und Kumpels hatte, die eine Fotografenlehre machten, genau die sich eine (gebrauchte) Zenza gekauft haben, weil die Hassi für den schmalen Lehrlingslohn nicht leistbar war

Nicht nur die Lehrlinge, auch die Studios haben Bronicas und Rollei 6x6 gekauft. Kann sein, dass die Lehrlinge dann irgendwann die abgeschriebenen Exemplare erwerben konnten. Hasselblads waren - ähnlich wie die Leicas - schon in den 1980ern nach meiner Wahrnehmung unter Edelamateuren verbreiteter, als unter Berufsfotografen (mal von den herstellerseits gepamperten "Ambassadors" abgesehen).

Leider stimmt das Preisgefüge inzwischen nicht mehr. Verglichen mit den damaiigen Neupreisen sind die Bronicas eigentlich zu teuer.

Ich persönlich würde wenn, dann eher eine SQ den ETR vorziehen.

Aber für das vom TO gesetzte Budget 200,- € geht da nix.