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AUF SEITE 3 jetzt Zusammenfassung und der aktuelle Stand!
(alter Titel: Eure alten Analogen erhalten neues Leben)
liebe forumler!
ich schreib hier in größter anerkennung für diese community, die mich viel gelehrt hat und die nichts ohne jeden einzelnen wäre. ebenso richte ich mich auch an jeden einzelnen von euch. es ist viel text, denn ich möchte mich gut erklären, damit ihr auch einen einblick in mein vorhaben habt.
ich stelle mich kurz vor, bevor ich mein anliegen darbiete: mein name ist nicolas hüdepohl, ich bin berliner, 20jahre alt, habe im juni mein abitur beendet und nun ein sehr anderes leben angefangen. seit ende september bin ich als freiwilliger im weltwärts-system nun schon in lima, perus hauptstadt. ich arbeite im süden dieser extrem verschiedenseitigen stadt. hier hat das leben nichts mit kolonialer pracht oder modernem reichtum zu tun. es sind arme, dreckige, perspektivlose stadtbezirke hier unten, zu manchen muss man slum sagen, holz, plastikplane und wellblech sind mitunter die einzigen baumaterialien. der vermeindliche industrielle aufstieg der stadt hat seine sehr unschönen nebenwirkungen... ich arbeite hier auf verschiedene weisen, zum einen in drei verschiedenen schulen, englischunterricht und allgemeine unterstützung der lehrkräfte, zum anderen in meiner kommune und einer benachbarten: freizeitgestaltung und zusätzlicher englischunterricht. ich habe zwei mitfreiwillige. die großen sommerferien (ende dez bis anfang märz) sind für viele viele kinder hier leider nur zeit für den fernseher. zentraler teil unserer arbeit in dieser zeit wird es sein, ein relativ breites feld an workshops anzubieten. neben theater, deutsch und vielleicht schlagzeugen (es gibt noch kein schlagzeug...) ist die photographie mein traum.
ich möchte kleine gruppen jugendlicher, etwa ab 12 oder 14 jahren, in die technik der photographie einweisen, ihnen zeigen, dass es etwas anderes gibt als draufhalten und abdrücken. viel zu oft habe ich das gefühl, die kinder haben keine phantasie oder wissen sie zumindest nicht auszuleben... die menschen leben hiersowieso zumteil ganz und gar ohne hinauszublicken, in die weld zu schauen. wenn man so schön sagt, "über den tellerrand hinausblicken", muss ich feststellen, dass die menschen hier in einem sehr tiefen teller sitzen... ich möchte mit der photographie verbunden eine neue weise unter den kindern etablieren, auf ihr leben, die dinge des alltags und ihre täglichen wege zu blicken. wenn man durch den sucher blickt, entwickelt man mit der zeit eine ganz neue art, die dinge zu sehen. das hat jeder einzelne von euch erlebt. ich wünsche mir, dass die jugendlichen hier über unsere kunstform lernen, mit neuen augen auf all die dinge hier zu blicken und über die dinge neu nachzudenken, ihr leben vielleicht in neuen relationen verstehen.
ich möchte den schülern also kameratechnik und photographische methoden beibringen, sie dann selbst an die kamera lassen und aufnahmen mit dem neuen wissen anfertigen, aber vielleicht auch mal in eine photoausstellung im stadtzentrum gehen...
so langsam nähern wir uns jetzt der ganz entscheidenen frage, wie mache ich das. zu meinen methodischen fähigkeiten kann ich nur sagen, dass ich nie photographieunterricht genommen habe, außer ein bisschen in der schule, sondern mir alles über literatur und das internet selbst beigebracht habe (learning by doing...). ich bin aber seit 3jahren mit slr unterwegs, seit eineinhalb jahren mit dslr und habe in dieser zeit viel gelernt und lieben gelernt. die photographie ist eine wirkliche leidenschaft geworden und so möchte ich sie auch vermitteln, als lebendige kunst. damit ihr einen einblick gewinnt in das, was ich so produziere, lade ich euch auf meinen blog ein, über den ihr auch ganz leicht (oben auf die vorschau klicken) auf mein flickr-profil gelangt.
die sache, die nun aber komplizierter ist, betrifft die materialien. ganz knapp: ich habe nichts. kein geld. und was schwieriger ist: keine kameras. ich denke seit vielen wochen darüber nach und habe mich jetzt in diesem fall gegen das sammeln von geldspenden entschieden. aus zwei gründen: erstens sind gebrauchte kameras hier (sowie alles mit europäischem oder nordamerikanischen namen) so teuer wie bei uns gebrauchte. zweitens sind gespendete kameras eine viel schönere spende.
kommen wir nun also zu dem, was ich euch fragen möchte:
viele von euch haben von der zeit vor dem großen D die eine oder andere analoge spiegelreflexkamera zuhause. halbautomatische, vielleicht die eine oder andere vollautomatische(was für mich schon nicht mehr so interessant ist), mit schlichten aber guten festbrennweiten, vielleicht mal ein weitwinkel. viele dieser kameras liegen im schrank, stauben ein, werden nicht benutzt, haben keinen lebenssinn mehr. ich kenne das von meinem eigenen kameraschränkchen daheim.
wer von euch hat eine mittelalte spiegelreflexkamera(35mm), die einwandfrei funktionniert, mit objektiv, die vielleicht in limas südlichen außenbezirken ein zweites wunderbares leben haben könnte?
ich bitte euch darum, findet euch, tut euch zusammen, spendet eure kamera. zentralisiert es, die pakete sind teuer, sehr teuer(das ist der finanzielle teil eurer spende). dieser thread kann gerne auch der abstimmung dienen, mit 50kameras bin ich auch weit überfordert...
was passiert damit? ich benutze die kameras dann für den unterricht, lasse die schüler daran üben, lasse sie aufnahmen anfertigen. am ende der sommerferien möchte ich als abschluss dieser einheit dann eine ausstellung machen, möglichst öffentlich hier. mit bestenehrung und gewinnen (das beste bild jedes genres gewinnt eine kamera, beispielsweise). mit einigen würde ich danach gerne spezialisierender weiterarbeiten, über den sommer hinaus. aber das steht alles verständlicher weise noch nicht fest. berechtigterweise stellt sich auch die frage, was passiert, wenn ich nach meinem freiwilligenjahr gehe. entweder kann ein nachfolgefreiwilliger diese arbeit fortsetzen, oder aber einer meiner schüler wird so gut sein, dass er die verantwortung übernehmen kann.
noch eben einige fragen vorweggenommen:
ja, ich habe noch keine vernünftige idee, die filme und entwicklungen zu bezahlen. ich selbst kann nicht entwickeln. ich werde fotoläden suchen und sie fragen, ob sie an einer kooperation interessiert sind und entwicklungen beispielsweise für uns billiger machen.
nein, ich möchte nichts digital machen. ich möchte klassisch arbeiten, damit die schüler die technik wirklich verstehen. außerdem ist digital arbeiten aus finanzieller sicht absolut unrealistisch.
für materialspenden gibt es leider keine form, für eventuelle geldspenden kann meine deutsche entsendeorganisation aber spendennachweise ausstellen. bei dererlei fragen, am besten pn.
lieber dslr-forumler, überlegt es euch gut und dann entscheidet euch mittelschnell, je schneller sich ein paar leute zusammenfinden, eine kartonkiste mit einigen kameras und dem zubehör zusammenpacken und nach peru schicken, desto schneller kommt das paket hier an.
an jeden, der sich die zeit genommen hat, diesen roman zu lesen, richte ich all meine dankbarkeit. was ich brauche, sind offene ohren und hirne, es ist wichtig, dass die menschen die zustände und die arbeit vor ort kennen, erst danach spielen spenden eine rolle...
lasst mich wissen, was ihr denkt. ich habe mir viele gedanken gemacht und hier auch nicht alles geschrieben, um es nicht ausufern zu lassen, aber vielleicht hilft die eine oder andere idee von euch doch noch.
es bleibt zu sagen: ich bin überzeugt von dem, was ich hier vorhabe. gebt mir eure hilfe und ZUSAMMEN können wir hier im kleinen etwas bewegen.
...danke! nicolas
ps: wo ich lebe: jose galvez, villa maria del triunfo, lima, peru
(alter Titel: Eure alten Analogen erhalten neues Leben)
liebe forumler!
ich schreib hier in größter anerkennung für diese community, die mich viel gelehrt hat und die nichts ohne jeden einzelnen wäre. ebenso richte ich mich auch an jeden einzelnen von euch. es ist viel text, denn ich möchte mich gut erklären, damit ihr auch einen einblick in mein vorhaben habt.
ich stelle mich kurz vor, bevor ich mein anliegen darbiete: mein name ist nicolas hüdepohl, ich bin berliner, 20jahre alt, habe im juni mein abitur beendet und nun ein sehr anderes leben angefangen. seit ende september bin ich als freiwilliger im weltwärts-system nun schon in lima, perus hauptstadt. ich arbeite im süden dieser extrem verschiedenseitigen stadt. hier hat das leben nichts mit kolonialer pracht oder modernem reichtum zu tun. es sind arme, dreckige, perspektivlose stadtbezirke hier unten, zu manchen muss man slum sagen, holz, plastikplane und wellblech sind mitunter die einzigen baumaterialien. der vermeindliche industrielle aufstieg der stadt hat seine sehr unschönen nebenwirkungen... ich arbeite hier auf verschiedene weisen, zum einen in drei verschiedenen schulen, englischunterricht und allgemeine unterstützung der lehrkräfte, zum anderen in meiner kommune und einer benachbarten: freizeitgestaltung und zusätzlicher englischunterricht. ich habe zwei mitfreiwillige. die großen sommerferien (ende dez bis anfang märz) sind für viele viele kinder hier leider nur zeit für den fernseher. zentraler teil unserer arbeit in dieser zeit wird es sein, ein relativ breites feld an workshops anzubieten. neben theater, deutsch und vielleicht schlagzeugen (es gibt noch kein schlagzeug...) ist die photographie mein traum.
ich möchte kleine gruppen jugendlicher, etwa ab 12 oder 14 jahren, in die technik der photographie einweisen, ihnen zeigen, dass es etwas anderes gibt als draufhalten und abdrücken. viel zu oft habe ich das gefühl, die kinder haben keine phantasie oder wissen sie zumindest nicht auszuleben... die menschen leben hiersowieso zumteil ganz und gar ohne hinauszublicken, in die weld zu schauen. wenn man so schön sagt, "über den tellerrand hinausblicken", muss ich feststellen, dass die menschen hier in einem sehr tiefen teller sitzen... ich möchte mit der photographie verbunden eine neue weise unter den kindern etablieren, auf ihr leben, die dinge des alltags und ihre täglichen wege zu blicken. wenn man durch den sucher blickt, entwickelt man mit der zeit eine ganz neue art, die dinge zu sehen. das hat jeder einzelne von euch erlebt. ich wünsche mir, dass die jugendlichen hier über unsere kunstform lernen, mit neuen augen auf all die dinge hier zu blicken und über die dinge neu nachzudenken, ihr leben vielleicht in neuen relationen verstehen.
ich möchte den schülern also kameratechnik und photographische methoden beibringen, sie dann selbst an die kamera lassen und aufnahmen mit dem neuen wissen anfertigen, aber vielleicht auch mal in eine photoausstellung im stadtzentrum gehen...
so langsam nähern wir uns jetzt der ganz entscheidenen frage, wie mache ich das. zu meinen methodischen fähigkeiten kann ich nur sagen, dass ich nie photographieunterricht genommen habe, außer ein bisschen in der schule, sondern mir alles über literatur und das internet selbst beigebracht habe (learning by doing...). ich bin aber seit 3jahren mit slr unterwegs, seit eineinhalb jahren mit dslr und habe in dieser zeit viel gelernt und lieben gelernt. die photographie ist eine wirkliche leidenschaft geworden und so möchte ich sie auch vermitteln, als lebendige kunst. damit ihr einen einblick gewinnt in das, was ich so produziere, lade ich euch auf meinen blog ein, über den ihr auch ganz leicht (oben auf die vorschau klicken) auf mein flickr-profil gelangt.
die sache, die nun aber komplizierter ist, betrifft die materialien. ganz knapp: ich habe nichts. kein geld. und was schwieriger ist: keine kameras. ich denke seit vielen wochen darüber nach und habe mich jetzt in diesem fall gegen das sammeln von geldspenden entschieden. aus zwei gründen: erstens sind gebrauchte kameras hier (sowie alles mit europäischem oder nordamerikanischen namen) so teuer wie bei uns gebrauchte. zweitens sind gespendete kameras eine viel schönere spende.
kommen wir nun also zu dem, was ich euch fragen möchte:
viele von euch haben von der zeit vor dem großen D die eine oder andere analoge spiegelreflexkamera zuhause. halbautomatische, vielleicht die eine oder andere vollautomatische(was für mich schon nicht mehr so interessant ist), mit schlichten aber guten festbrennweiten, vielleicht mal ein weitwinkel. viele dieser kameras liegen im schrank, stauben ein, werden nicht benutzt, haben keinen lebenssinn mehr. ich kenne das von meinem eigenen kameraschränkchen daheim.
wer von euch hat eine mittelalte spiegelreflexkamera(35mm), die einwandfrei funktionniert, mit objektiv, die vielleicht in limas südlichen außenbezirken ein zweites wunderbares leben haben könnte?
ich bitte euch darum, findet euch, tut euch zusammen, spendet eure kamera. zentralisiert es, die pakete sind teuer, sehr teuer(das ist der finanzielle teil eurer spende). dieser thread kann gerne auch der abstimmung dienen, mit 50kameras bin ich auch weit überfordert...
was passiert damit? ich benutze die kameras dann für den unterricht, lasse die schüler daran üben, lasse sie aufnahmen anfertigen. am ende der sommerferien möchte ich als abschluss dieser einheit dann eine ausstellung machen, möglichst öffentlich hier. mit bestenehrung und gewinnen (das beste bild jedes genres gewinnt eine kamera, beispielsweise). mit einigen würde ich danach gerne spezialisierender weiterarbeiten, über den sommer hinaus. aber das steht alles verständlicher weise noch nicht fest. berechtigterweise stellt sich auch die frage, was passiert, wenn ich nach meinem freiwilligenjahr gehe. entweder kann ein nachfolgefreiwilliger diese arbeit fortsetzen, oder aber einer meiner schüler wird so gut sein, dass er die verantwortung übernehmen kann.
noch eben einige fragen vorweggenommen:
ja, ich habe noch keine vernünftige idee, die filme und entwicklungen zu bezahlen. ich selbst kann nicht entwickeln. ich werde fotoläden suchen und sie fragen, ob sie an einer kooperation interessiert sind und entwicklungen beispielsweise für uns billiger machen.
nein, ich möchte nichts digital machen. ich möchte klassisch arbeiten, damit die schüler die technik wirklich verstehen. außerdem ist digital arbeiten aus finanzieller sicht absolut unrealistisch.
für materialspenden gibt es leider keine form, für eventuelle geldspenden kann meine deutsche entsendeorganisation aber spendennachweise ausstellen. bei dererlei fragen, am besten pn.
lieber dslr-forumler, überlegt es euch gut und dann entscheidet euch mittelschnell, je schneller sich ein paar leute zusammenfinden, eine kartonkiste mit einigen kameras und dem zubehör zusammenpacken und nach peru schicken, desto schneller kommt das paket hier an.
an jeden, der sich die zeit genommen hat, diesen roman zu lesen, richte ich all meine dankbarkeit. was ich brauche, sind offene ohren und hirne, es ist wichtig, dass die menschen die zustände und die arbeit vor ort kennen, erst danach spielen spenden eine rolle...
lasst mich wissen, was ihr denkt. ich habe mir viele gedanken gemacht und hier auch nicht alles geschrieben, um es nicht ausufern zu lassen, aber vielleicht hilft die eine oder andere idee von euch doch noch.
es bleibt zu sagen: ich bin überzeugt von dem, was ich hier vorhabe. gebt mir eure hilfe und ZUSAMMEN können wir hier im kleinen etwas bewegen.
...danke! nicolas
ps: wo ich lebe: jose galvez, villa maria del triunfo, lima, peru
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