Es wurden her schon viele möglichen Begründungen genannt die mir auch wichtig sind, folgender ist für mich essentiell :
Warum in der EBV rumhampeln, wenn Film mir das liefert was ich haben will?
Zudem finde ich, dass analog entstandene Fotos meist natürlicher wirken. Manche Oberflächen werden digital halt einfach unnatürlich dargestellt was dann wieder EBV nach sich zieht. Bei analog habe ich viel eher das Gefühl, vom "fertigen Bild nach der Aufnahme".
Das cleane digitale SW empfinde ich als Greuel - rotz des Vorteils der nachträglichen Tonwertsteuerung in EBV, kommt digitales SW für mich nicht in Frage.
Schon seit über 20 Jahren fotografierend, meinte ich mit der Nikon D700 den Einstieg in digital wagen zu können, was dann aber eine Entäuschung wurde und blieb dann bei analog.
Durch die Arbeit mit gescannten Bildern und damit besseren Kenntnissen wagte ich es Anfangs dieses Jahr wieder mit einer DSLR.
Seither weiss ich auch digital zu schätzen - doch es wird mir nie Ersatz sein.
Zwar ist mir der hybride Aufwand schon mal zuviel, aber angesichts dessen dass ich ja wirklich nicht jedes meiner Fotos "zeigwürdig" erachte lohnt es sich dennoch.
Wäre da noch die Gerätschaft. Auch wenn es schnelle und funtkionsreiche analoge AF-Bolliden gab/gibt, so brauche ich das meiste davon nicht und zudem habe ich eine Aversion dagegen, sogleich aus Versehen auf eine Taste zu kommen, wenn ich eine Kamera quasi "blind" in die Hand nehme.
Es ist halt einfach etwas anderes, wenn man an jeder Taste und jedem Hebelchen spürt, für was es da ist, ohne sich irgendein aufgedrucktes Kürzel merken zu müssen.
So eine Nikon F2 oder F3 kann ich einfach ohne hinzusehen aus der Tasche ziehen und an's Auge nehmen.
Auch für mich zählt der Aspekt "Nostalgie" kaum. Viel eher sind es praktische Gründe. Wie etwa auch die enorme Langlebigkeit analoger Kameras. Selbst analoge AF-Kameras scheinen mir langlebiger zu sein, meine Nikon F801s & F90X funktionieren heute noch wie am ersten Tag und selbst die Minolta 7000 meint noch, es sei 1985 . . .
Und Mittelformat ist eine Sache für sich. Wer MF fotografiert, hat für jenes Ereifern Mancher "DSLR Vollformat-Besitzer" gegenüber dem halb so grossen APS-C nur ein müdes Lächeln übrig. Damit gemeint ist der stets erwähnte Vorteil geringerer Schärfentiefe von VF.
Eine klassische TLR ist halt einfach unersetzlich, ebenso wie viele andere mechanische MF Kameras auch. Ob "Würfel" oder Messsucher. Ein ganz anderes arbeiten, ein ganz anderes Gefühl dahinter. Das quadratische 6x6 war mir eine neue Erfahrung in Bildgestaltung.
Nein, digital ist nicht etwas "schlechteres", aber eben einfach "anderes", wie bereits auch schon jemand meinte. Für mich ist halt nicht analog die Alternative, sondern digital und so kommt meine DSLR halt nur dann zum Einstatz, wenns auch wirklich Sinn macht.