Hallo PolarSun,
Deinen Kommentar finde ich sehr interessant. Die Blende 2.0 ist wohl eher als Synonym zu verstehen. Ergebnisorientiert, wie Du es nennst, geht es mir um höchste Lichtstärke und damit auch möglichst kurze Belichtungszeiten für maximal verwacklungsfreie Bilder bei suboptimalen Lichtbedingungen. Das ganze garniert mit möglichst wenig Rauschen und Flecken in JPG.
Ich möchte die Notwendigkeit des Blitzens soweit wie möglich technisch hinauszögern. Denn auch wenn es offenbar technisch höher entwickeltes Blitzen gibt, als mir bewusst ist, gibt es viele Situationen, wo es überhaupt nicht geht, bzw. sehr störend ist. z.B. Landschaftsaufnahmen, größere Gebäudeaufnahmen. Und auch überall dort, wo Menschen fotografiert werden, ist spätestens nach dem 3. Blitz die Geduld und Stimmung dahin.
Ich bin in Familie und Freundeskreis für gute Schnappschüsse bekannt, und zu einem guten Teil führe ich das darauf zurück, dass ich NICHT blitze. Und somit die Fotografierten fast nie merken, dass sie fotografiert werden. Damit werden spontane, lebensnahe Situationen abgelichtet, und nicht die künstlich-angestrengten Gesichter wie sie jeder kennt. Und ich mache oft sehr viele Bilder in kurzer Abfolge - da ist die Wahrscheinlichkeit eben viel höher, dass ein "Glückstreffer" dabei ist. Mit dem Blitz undenkbar, weil bei so einem Dauerfeuer alle ausflippen würden, "blind werden" und man mit dem Blitz ja auch längere Pausen zwischen den einzelnen Bildern hat. Ausserdem müsste ich dann ja alle paar Minuten die Akkus wechseln
Was Deine Ausführungen bzgl. dem Gesamt-Zusammenhang zwischen Blende und Größe des Sensors betrifft, bin ich sehr hellhörig - genau auf sowas will ich hinaus. Ich frage mich nur, ob Deine Theorie auch zur Praxis passt. Ich habe diese Woche mit der Canon EOS 600D und dem Zoomobjektiv Canon 15-85 mit einer Anfangslichtstärke von 5.6 die selben Bilder gemacht wie mit meiner LX5. Beide auf ISO200, brauchte die LX5 nur 1/10 sec., die D600 jedoch schon 1/3. Und abgesehen vom deutlich niedrigeren Rauschen und Flecken der Canon, war die Bildqualität der LX5 deutlich besser. Mehr Details und Schärfe, höherer Kontrast, realitätsnähere Farben.
=> Wenn der größere Sensor der DSLR nun die schlechtere Blende von 5.6 hätte überkompensieren sollen, wie Du schreibst, warum hat die Canon dann mit 1/3 aufgenommen, und die LX5 mit 1/10? Mein Praxistest hat die deutliche Überlegenheit der LX5 bei mittleren Lichtverhältnissen gezeigt, ohne dass ich dies rechnerisch darstellen oder endgültig verstehen könnte. Vielleicht magst Du das auch kommentieren. Jedenfalls haben die beiden Verkäufer im Laden (ein reines Fotofachgeschäft) fassungslos die Bilder auf meinem Notebook betrachtet, und mir zugestimmt, dass die LX5 bessere Bilder machen würde als die 3x teurere DSLR. Lichtstärken und Sensorgrößen wurden da zu reinen Papierwerten...
Wenn die S100 in meinem Laden angekommen ist, mache ich diese Testbilder auch mit ihr, und lade dann alle Bilder hoch, damit Ihr sehen könnt, was ich meine.
Danke aber auf jeden Fall für die Hinweise auf die alternativen Objektive, die ich mir anschauen werde! Vor allem das Olympus/µFT 12-50 muss ich mir ansehen, die Brennweiten-Bandbreite wäre genau das richtige für mich. Wobei ich bereits leise Zweifel wegen "nur" f3.5 habe
Ach ja, und nochwas: zwischen den Zeilen meiner letzten Posts steht schon, dass ich den Umrechnungsfaktor von DSLR-Zoomobjektiven auf Kleinbild "korrigiert" habe. Im Praxistest mit zwei Canon-Objektiven hat sich herausgestellt, dass ein 15mm DSLR-Weitwinkel weniger einfängt als der 24mm KB-Weitwinkel der LX5. Es waren etwa 5-10% weniger Bildbreite zu sehen - da hat sogar der Verkäufer gestaunt. Um die 24mm der LX5 zu erreichen, braucht es also ca. 14mm. Der korrigierte Umrechnungsfaktor ist also 1,7 und nicht 1,5 oder 1,6 wie in Marketing und Verkauf gerne behauptet wird.
Und eins ist für mich klar: wenn ich von der LX5 auf eine DSLR wechseln würde, muss sie ALLES, ausser der Handlichkeit, besser können. Sonst wäre es ja ein Schildbürgerstreich. Sie müsste also einen Weitwinkel von mind. 14mm aufweisen, was dann aber nicht besser, sondern nur gleich gut wäre. Deswegen schiele ich ja so wie zuletzt erwähnt auf das Weitwinkel-Zoomobjektiv "Tokina AT-X 116 PRO DX 11-16mm f2.8", weil dieses auf KB umgerechnet dann 19-27mm bieten würde. DAS fände ich ziemlich cool.
Liebe Grüße! Julius