Avro schrieb:
Das Problemstelle sind allerdings schon jetzt die Objektive. Deren Entwicklungsgeschichte ist vielfach älter als die der Sensoren und ich denke nicht, dass sich da noch viel herausholen läßt.
Ein Ausweg wären größere Sensorformate...
Ganz im Gegenteil. Die besten Objektive auf der Welt (in absoluter Auflösung pro Bildhöhe, nicht in relativer Auflösung pro mm) sind solche für einen sehr kleinen Bildkreis. Mikroskope, Belichtung von Strukturen in der Halbleitertechnik,...
Diese "perfekten" Optiken sind ausschließlich beugungslimitiert und da man in der bildmäßigen Fotografie dummerweise auch noch ein Minimum an Schärfentiefe haben möchte und an der Wellenlänge des Lichts nichts verändern kann (im Gegensatz zur Mikroskopie und Halbleiterbelichtung) sind perfekte, rein beugungslimitierte Optiken auch für die großen Formate nicht besser als für die kleinen, sondern vermutlich nur deutlich teurer und größer.
Bei Film war das Auflösungsvermögen durch die Größe des Korns limitiert und das bekam man einfach nicht besonders klein, deswegen hat man einfach die Fläche groß gemacht.
Digital sind 2µm große Pixel heute schon längst in Serienproduktion, davon passen auf einen 4/3" Sensor mit 18mm x 13,5mm ca. 61 Millionen.
Nehmen wir mal an, es seien Foveon-artige Pixel, die alle Farbinformationen aufnehmen können, so wären dafür z-Kreise mit Radien von 1,5µm in etwa das Limit.
Ein (4/3) Objektiv hätte da dann bei F2,2 das Beugungslimit erreicht, allzuviel Schärfentiefe verbleibt einem dann nicht mehr (v.a. wenn man für den zulässigen DOF z-Kreis Radien von 1,5µm verwendet).
160lp/mm schaffen Objektive durchaus (solange man sie nicht zu stark abblendet), siehe Kompaktkameras.
Was soll einem da jetzt Mittelformat bringen?
Dann ist jede Sensorseite eben viermal so groß, die 61 Mio Pixel wären viermal so groß (eine Dimension betrachtet), die z-Kreise dürften viermal so groß sein und die förderliche Blende wäre bei ca. F9, was bei dem großen Sensor dann wieder zur selben winzigen Schärfentiefe wie F2,2 am fourthirds Sensor führen würde.
Der einzige Weg, also höchstauflösende Landscahftsaufnahmen mit gewisser Schärfentiefe zu erzeugen ist die Verwendung extrem weiter Bildwinkel. Solche Objektive sind sehr kompliziert zu bauen (erst recht für DSLRs mit großem Spiegel), eine Option wäre aber die Panoramafotografie, die die Landschaft mit einem längerbrennweitigen Objektiv "scannt", um so die großen Bildwinkel zu erreichen.
Und das wiederrum ginge sogar mit einer E-1, man braucht eben eine längere Brennweite und mehr Einzelaufnahmen...
mfg