Nichts für ungut, aber das empfinde ich als völlig lebensfern. Wer stellt denn seinen Fokus vor jedem Foto auf unendlich? Tatsächlich muss ein Objektiv den genauen Punkt aus jeder Fokuslage heraus treffen. Anders taugt es "im Feld" garnichts.
Widerspruch: das taugt gerade im Feld bei schlechtem Licht sehr viel, wenn ich weiss wie meine AF Einheit arbeitet. Ich verwende diese Wissen immer und habe daher keine Fokusprobleme bei schlechten Licht. Wer glaube, die AF Einheit sei perfekt, braucht sich über inkonsistente Ergebnisse nicht beschweren. Gerade in jedem Handbuch gibt es viele Beispiele, wo eben die AF Einheit gar nicht, oder sehr schlecht funktioniert.
Viele gehen von der Annahme aus, das der Fokusalgorithmus immer beliebig genau arbeiten kann. Das ist natürlich nicht der Fall, weil wir alle auch einen schnelle AF wollen. Besonders bei schlechtem Licht kann die AF Einheit bei Motiven mit schwachem Kontrast die Entfernung nicht genau optimieren: der Algorithmus stoppt, wenn kein Unterschied mehr feststellbar ist. Und das hängt von den Anfangsbedingungen ab, wenn die AF Einheit über einen größeren Fokusbereich das gleiche Signal zurückliefert. Aber auch von der Optik: bei einem f8 Flaschenboden hat eher Problem als beim 2/200mm FB.
jeder, der mal auf eine weiße Wand versucht zu fokusieren wird das sofort sehen! schnell findet die AF Einheit den Fokus nur bei klaren Konstrastkanten, die auch noch eindeutig sein kann.
Der Klassischer ist, der Fotograf sieht eine Kontrastkante, die AF Einheit finde aber eine andere besser, und der Fotograf schreit dann AF Problem, defekte Kamera, defektes Objektiv.
Und wie erklärst du dir dann Fokusprobleme, die nur an einigen Objektiven auftreten? Neben meinen sechs Objektiven aus meiner Signatur (bei denen es an der Fokusgenauigkeit nichts zu nögeln gibt - auch beim 24 f1,4er nicht) habe ich noch ein altes 18-70,...
Offenblendenkontrast, Schärfentiefe und sphärische Aberation.
Nur Objektive mit geringer Schärfentiefe ermöglichen überhaupt das Feststellen solcher Effekte.
Aberation ist ein klassische Problem des AF-S 80-200mm im Nabereich und steht auch in jedem Nikon-Kamerahandbuch. Durch das Abblenden verschiebt sich der Fokuspunkt durch Linsenfehler. Je größer die Linsen, desto lichtstärker, desto stärker der Effekt.
1) Die AF Einheit von Nikon ist auf Blende f5.6 geeicht. Sie fokusiert so, als ob das Objektiv auf 5.6 eingestellt ist. Wenn das Objektiv große sphärische Aberration zeigt, sitzt der Fokuspunkt nicht richtig und wandern bei Abblenden. Das kann gerade im Nahbereich konstruktionsbedingt groß sein, weswegen das hier so beliebte AF Finetuning sinnlos ist, wenn dass die Ursache sein sollte, da man entfernungsabhängig finetunen müßte. Neben dem Nikkor 80-200 ist das Tamron 2.8/17-50 ein weitere Kandidat für sphärische Aberration bei Offenblenden, weswegen sich die AF-Inkonsistenz erkären würde, die immer wieder berichtet wird.
Aber das kann man leicht selbst klären, in dem man eine Reihe mit verschiedenen Blenden aufnimmt und untersucht, ob der Fokuspunkt verschiebt. Wenn bei f5.6 alles ok ist, bei offener Blende nicht, deutet das auf sphärische Aberration hin.
2) Eventuell auch Infos des Objektivs an die Kamera. Die Objektive geben über ihren Chip Infos an die Kamera, Brenweite, Type etc. Mich würde nicht wundern, wenn die Kameras in der Firmware kleine Korrekturfaktoren eingebaut hat, um Nikon bekannte Linsenfehler zu korrieren. Das macht es dann natürlich Drittanbietern schweren.
Meiner Meinung macht es für alle Sinn, die AF Kamera verwenden, sich intensiv mit den Grenzen der AF Einheit der eigenen Kamera auseinanderzusetzen. Erst dann kann man Kameraproblem wirklich von Objektivprobleme unterscheiden
gruss
F.
P.S ein Freund hatte immer ein "weiches" AF-D 1.4/50mm an seiner F90 und dann an der D80. Erst als er einmal die D80 einschickte ohne das 50mm FB (!) und Nikon die AF Einheit der D80 justiert hat, war das AF-D 1.4/50mm knackschaft auch bei offenere Blenden. Er hat gelernt, das auch seine F90 dejustiert war und er zu unrecht auf das Objekt geschimpft hat. Nur das 1.4/50mm ist eben gnadenlos wg seiner geringen Schärfentiefe.