Wenn ich mir die Bilder in den verschiedenen Rubriken hier anschaue achte ich auch - sofern vorhanden - auf die verwendete Ausrüstung. Dabei fällt mir auf, daß es scheinbar einen Unterschied in der Qualität (handwerklich/künstlerisch) der Bilder gibt, die auch evtl. mit der Ausrüstung korreliert. Bilder, die mit Profiequipment (5D, 1D-MKxxx, ...) erstellt wurden, scheinen mir fast immer einen anderen Charakter zu haben als Bilder der Einsteigermodelle (350D, 400D). 5D Bilder haben in meinen Augen überwiegend eine samtige, aber dennoch präzise Schärfe. 350D Bilder meist eine, wenn überhaupt vorhanden, (durch EBV?) stark überzeichnete Schärfe (grieselig). An einfachen technischen Parametern wie der Zahl der Pixel kann es wohl nicht liegen. Deshalb einige Fragen:
Sind folgende Erklärungsversuche zulässig?
- Profiquipment wird von Profis verwendet, d.h. hier werden schon per se "bessere" Bilder gemacht
- Profikameras ziehen Profiobjektive nach sich, d.h. Abbildungsleistung auch hier per se besser
- Einsteigermodelle werden eher mit "minderwertigeren" Objektiven betrieben
- Es gibt keine Unterschiede, das Problem liegt immer hinter der Kamera
- Es gibt doch technische Unterschiede, die auch den Preisunterschied rechtfertigen. Denke da an Filterung, Interpolation, Rauschunterdrückung, Qualität der Sensorik usw.
Zuerst mal:
Eine 400D hat mehr Pixel als z. B. eine 1 D MK II

. Das Rauschverhalten ist bezogen auf das Pixelvolumen eigentlich besser, wenn der Bereich bis 800 ASA betrachtet wird. Wieviel - wenn überhaupt - eine (noch) aktuelle 1er bei 1600 ASA sichtbar besser ist, dürfte im Druck unerheblich sein. In der Praxis säuft im strömenden Regen auch eine 1er ab, ob die 400D nach zwei Drittel der 1er Zeit den Geist aufgibt, oder - einfach mal eine Zeit hingeworfen - 30 Minuten früher, halte ich für zweitrangig. Bis dahin hat eventuell die 1000€ (+)teuere Optik schon den Geist aufgegeben. Vorsorge zu treffen ist wenn es drauf ankommt Pflicht.
Mit Absicht lasse ich die 5D aussen vor! Auch über das Bedienkozept nur so viel: Für mich ist das einer 20D/30D oder 5D das Beste (am schnellsten, logischsten und sichersten) im Vergleich.
Den Größen- und Gewichtsunterschied lasse ich auch außen vor.
Was spricht also für das zigfach teuerere 1er Modell:
Es fängt an bei dem Sucher. Er ist größer, zeigt für gewissenhafte Fotografen 100% und ist besser justiert. Bei einem dreistelligen Body ist im Fall der Fälle noch ein Laternenpfahl oder ähnliches im Bild, was schon ein Beschneiden des Bildes erfordert. So kann sich die Datei einer Dreistelligen schon beachtlich verringern.
Für die Genauigkeit des AF gibt es von Haus aus andere Vorgaben. Die Schnelligkeit kann entscheidend zur Bildaussage beitragen. Im Sport- und Aktionbereich trennen die ein- und dreistelligen Gehäuse Welten, sowohl was den AF, als auch die Bildfrequenz angeht. Zweifellos lässt sich auch mit einer 400D ein gutes Sportfoto machen. Aber, Zeit ist Geld! Und ein Verlag wartet nicht, bis Fotograf xy mit der 400D ein gutes Foto des Freitagabendspiels geschossen hat, denn der Druck wartet!
Grundsätzlich:
Wer Bilder für sich oder den Freundschaftskreis macht, kann sich für eine mißratene Session entschuldigen. Steht ein Auftrag dahinter, ist leider Zeit gleich Kosten - und so die Zeit knapp. Einen Auftrag verpatzt Du nur einmal ...
Wer professionell fotografiert braucht unter anderem gute Nerven - z. B. ein Fußball-/Handballfotograf muss auch schon mal in einer Viertelstunde ein halbes Dutzend druckfähiger Bilder bringen!
Kenntnisse der (Auftrags-) Materie sind Voraussetzung. Einen ansprechenden Bildaufbau sollte man "im Schlaf" beherrschen. Gleiches gilt für die Vorauswahl. Neue/spektakuläre Sichtweisen sind fast überall - zumindest als Alternative - gerne gesehen
Entsprechend (und der zur Verfügung stehenden Mittel) fällt die Wahl des Gehäuses aus. Das gilt auch für Optiken. Kein Auftraggeber fragt Dich, ob Du Zoom, oder Festbrennweite und welche Lichtstärke Du benutzt hast. Es entscheidet der Bildeindruck - und ob die Datei groß genug ist.
Es gibt viele hervorragende "Amateure" - auch viele (Profi-) Fotografen die schwache Leistungen abliefern, aber ob diese "Profis" dauerhaft bestehen können ...