Ganz nebenbei: ein guter Ingenieur bekommt es auch am Reißbrett hin, technisches zeichnen hat jeder in seinem Studium als Grundlage gelernt, selbst heute noch.
Aber er NUTZT die digitalen Möglichkeiten der CADanwendungen um seine Idee in die Realität zu übertragen. Aber BRAUCHEN tut er dafür keinen PC.
Die digitalen Medien erweitern das Spektrum in sämtlichen Bereichen, dazugehören tut da aber garnichts! Fotografieren geht auch ohne digital, das ist kein elementarer Bestandteil. Das gilt für Fotografie, für Ingenieure, Sänger oder sonst was.
Ein jeweiliger Guter kann auch analog auf Film belichten, Ideen am Reißbrett verwirklichen oder akapella singen.
Ich glaube der Vergleich hinkt.
Alle Deine genannten Beispiele setzen sich vor der Visualisierung/Bildschaffung/Singen/Konstruktion erstmal hin und konzeptionieren/komponieren/planen ihr Werk auf Papier oder Digital.
Auch ein Fotograf sollte das machen. Nur ist der Apparat das einzige Werkzeug, wo man die Möglichkeit hat, sofort ein Bild zu schaffen. Das verleitet doch recht stark, die Konzeptphase auszulassen. Tuen sollte man das nicht, sonst überlässt man eventuell viel dem Zufall.
Übrigens gehen alle diese Tätigkeiten analog oder digital.
Bei einem Sänger ist die Performance/Live recht wichtig, sofern dieser auftreten möchte und kein Playback nutzen will... bei allen anderen nur wenn sie Lehren wollen oder Kunden beeindrucken müssen. Ansonsten sind die Workflows/Performance/Effektivität nur für einen selbst oder für das Team wichtig. Am Ende zählt das Produkt - egal ob es im einarmigen Handstand mit verdeckten Augen, mit/ohne Drogen gemacht wurde.
Ich sehe als Digital-Native übrigens auch keine Probleme mit der analogen, nackten Mamiya effektiv zu arbeiten. Das ist kein Zauberwerk, nach 10-20 entwickelten Filmen. Film verzeiht viel mehr in den Lichtern/Überbelichtungen - in der Regel wirken diese natürlicher, als von einem dig. Bayer Sensor.
Der Fortschritt in der digitalen Technik (HW/SW) hat dafür gesorgt, das Bilder/Filme in Quantität und Qualität, kosteneffektiver und effizienter umgesetzt werden können, als mit analoger Technik.
In meiner Branche wird gerne von Kritikern ein Vergleich gemacht: Die alten "analogen" Star Wars Filme sind optisch besser, plausibler als die Neuen.
Ja, das stimmt... aber:
1. Wird oft die digitale remasterte Version von Ep.IV-VI herangezogen. Ich hab hier noch die Originale... jaaaa...
2. Wird vergessen, das es damals nur eine Handvoll an Leuten weltweit gab, die entsprechend Modelle und Effekttechnik erstellen konnten... die Kosten waren immens...
3. Hat das nur in einem begrenzten Rahmen funktioniert. 2-3 Lokations und wenige Mattepaintings... heute kannst Du alles darstellen was Du willst. Es gibt keine Begrenzung, ausser beim Budget. Personal ist gut, weltweit verfügbar und sehr gut ausgebildet auf universeller Basis (Standardisierte Software).