Ich denke, dass die Objektive vor allem dann kommen, wenn die Dritthersteller wie Sigma und Tamron den Markt als groß genug erachten um dafür zu entwickeln. ich muss sagen, ein lichtstarkes tele (z.B. nach der Art des Sigma 50-150) fehlt mir auch sehr für den E Mount.
Dass die Cams dafür zu klein wären ist ein Argument, dass ich immer wieder zum schmunzeln finde.. Ggf sollte man sich mal beraten lassen, wie man eine Kamera richtig hält, wenn es einem auf Stabilität ankommt (nix für ungut).
Zum eigentlichen Thema, ob eine DSLM wie die a6000 eine DSLR ersetzen kann... klar das ist jedem selbst überlassen, aber hier meine persönliche Sicht: Vor ca einem Jahr kam ein Kollege, stolz wie Harry, von mir mit seiner neuen OMD E-M1.. Ich habe ihn ehrlich gesagt immer ein wenig (freundschaftlich-ironisch) belächelt, weil er immer so beharrlich an seinem Oly-Equipment hing. Und dann die Sache mit den Mini-Sensoren *grins* ich habe doch viel mehr auf meine FX-kameras vertraut...
Naja, auf jeden Fall haben wir öfters mal über das Thema geredet und natürlich habe ich auch seine neue Kamera mal ausprobiert. Fakt ist, dass die E-M1 bei mir einen Prozess gestartet hat, der dazu geführt hat, dass ich über das letzte Jahr meine komplette FX Ausrüstung abgelegt habe. Zwei Bodys und einen Sack voller Optiken... und während dessen mich gequält habe, um das richtige Spiegellose System für mich zu finden... gelandet bin ich tatsächlich bei Sony.
Ich bin in einigen Situationen schneller mit einer a6000 als ich es mit meinen Nikons war. Ganz klar hier: man merkt schon deutlich, dass man hier was anderes in der Hand hat, die Sonys haben Ecken und Kanten.. aber eigentlich nichts, das wirklich stört. Dafür hat sie viele vorteile, nicht nur Größe und Gewicht (was ein Segen ist, meine Reportageausrüstung ist nicht mehr ~8kg sondern nur noch 2kg schwer! Nicht mehr im schwer zugänglichen Rucksack, sondern in einer Hüfttasche.). Durch den elektronischen Sucher mit all den eingeblendeten Informationen ist das gesamte Bedienkonzept so viel sinniger, und dadurch bin ich(!) auch schneller damit. Klar ich kann meine DSLRs (ja ich habe auch davon noch ein paar) blind bedienen. Aber ob wirklich alles passt sehe ich halt doch erst bei einem Blick aufs Histogramm, und das nicht im Sucher. So als Beispiel.
Mir ist der Schritt SEHR schwer gefallen, vor einem guten Jahr hätte ich jeden ausgelacht, der gesagt hätte "Ich ersetze meine Reportage-kamera durch eine spiegellose".. Ich hätte gesagt "Was ohne optischen Sucher?... So ein Spielzeug... " und so weiter.
Inzwischen muss ich da über mein früheres Ich selber schmunzeln, weil ich einfach mit den kleinen Sonys (sind zwei a6000) in der Lage bin deutlich bessere Bilder abzuliefern. Gerade auf Veranstaltungen ist man nicht nur viel unauffälliger unterwegs als mit einer klassischen 36mm Profi-Kamera, die Bauweise und der Workflow machen mich auchnoch schneller und ermöglichen mir Perspektiven, die mit einer SLR oft nur schwer möglich wären (kleiner Tipp: Macht mal an eine A6000 mit 16-50 Motorzoom ein Einbeinstativ und benutzt die Handyapp als Auslöser/Liveview - das eröfffnet massig perspektiven, nach oben, unten und zu allen Seiten... Schon alleine vom Gewicht kaum durchführbar mit einer DSLR)
klar.. von der technischen Bildqualität ist die a6000 einer FX Nikone o.Ä,. natürlich etwas unterlegen. Fakt. Allerdings reden wir hier über ein Niveau bei dem ich die Diskussion, gerade wenn wir über den Hobbybereich sprechen, relativ sinnfrei finde. Die APS-C DSLMs sind da mehr als ausreichend für ziemlich alles. Meine Meinung.
Klar ist auch: die a6000 kann nicht alles ersetzen. Im Studio steht immernoch eine Mamiya mit einem Aptus. Und am kleinen Aufnahmetisch für Produktfotos arbeite ich immernoch mit einer D3200 (ja auch das glaubt einem oft keiner), aber wegen der micro Nikkore... und die könnte ich genauso an die Sony adaptieren.
Aber draußen im Alltag tue ich mir den Einsatz solcher Monster nicht mehr an. Wenn man sich mal gedanklich von allen Altlasten der letzten 20 Jahre frei macht und sich auf was neues einlassen kann, dann kann eine Kamera vom Schlag einex a6000, E-M1 oder X-E1 eine DSLR LOCKER ersetzen. Es sind keine schlechteren Kameras, es sind andere Kameras - ein anderes Konzept als SLR. Man muss sich darauf einlassen und kann nicht den Workflow 1:1 übertragen.. sonst landet man schnell bei der "****** Mirrorless Spielzeug" Einstellung. Nicht dass das schlimm wäre, jeder Topf findnet seinen Deckel... Aber wenn man das tut und kann, dann ist eine aktuelle DSLM eine sehr(!) fähige Kamera.
Am Rande: Wer ein übergangsmodell will, kann sich ja mal die X-T1 von Fuji anschaun.. Die hat mir SEHR gefallen, habe mich aber bewusst dagegen entschieden, weil sie doch sehr an den Konzepten der traditionellen SLR fest hält. Ich wollte dann doch das "volle Mirorless Paket"
So, zerfetzt mich, aber das ist meine Meinung und ich lebe damit (und davon

)