Nun ja, teuer ist gutes Glas immer. Unabhängig vom Kamerasystem.
Ich habe persönlich nur einfach das Gefühl, dass ich bei Olympus bis auf weiteres kein (für mich) rundes System zusammen bekomme.
Warum versuche ich mal "kurz" zu erläutern und hohle dazu ein bisschen aus:
Angefangen hat alles vor ca. 3 Jahren mit einem Canon Crop Body (erst eine 350D, dann eine 1100D).
Dann kamen recht schnell verschiedene Linsen, allerdings eher Zooms, da ich die FB immer recht problematisch am Crop finde. Da passt die Brennweite halt nie so genau.
Hatte damals das Sigma 17-50 f2.8, das Canon 50 f1.8 und eines der billigen Canon Teles.
Erste Erkenntnis damals:
- ich brauche kein Tele
- ich will eigentlich kein Zoom
Dann kam die Oly Em 10 I mit dem 20mm f1.7 von Panasonic und dem 45mm f1.8 Oly.
Eigentlich ne schöne Kombination aber irgendwie fehlte mir etwas Freistellung. Größe und Gewicht waren damals nicht unbedingt ausschlaggebend, ich glaube mir hat halt einfach der Body gefallen
Erkenntnis:
- Festbrennweiten rocken
- ich will mehr Freistellung
Als Folge schnappte ich mir eine Sony A7 und setzte ausschließlich auf manuelle, alte Linsen. Darunter solche Schmuckstücke wie das Pentax SMC 50mm f1.2 und einiges aus dem Canon FD Sortiment.
Eigentlich war das schon recht nett aber mir fehlte dann irgendwann einfach doch ein Autofokus und die teilweise heftigen Preise für Sony Linsen wollte ich einfach nicht berappen. Dazu kam, dass ich mich mal an der Hunde Fotografie versuchen wollte.
Erkenntnis:
- Festbrennweiten rocken, allerdings waren sie mir bei dem Versuch den Hund zu fotografieren einfach zu unflexibel
- ohne Autofokus gehts halt doch nicht
Es kam eine Nikon D300. Geiles Teil. Insbesondere in Kombination mit dem Sigma 18-35 f1.8 und dem Sigma 50-150 f2.8. Eigentlich die damalige Traum Kombination an APS C. Aber irgendwie nahm die Qualität meiner Fotos ab. Die Möglichkeit zu zoomen führt bei mir dazu, dass ich mich nicht mehr so intensiv mit dem Bildaufbau auseinandersetze. Außerdem merkte ich hier erstmals, wie sch**** schwer lichtstarke Zooms sind. Und: Hundefotografie ist nicht meins.

Nice try, aber eben einfach nicht mein Metier. Dazu kam wieder das verflixte Problem, dass es bei den Festbrennweiten häufig keine guten Äquivalente gibt, die zu "KB typischen Brennweiten" am Crop führen.
Erkenntnis:
- bleib doch bei Festbrennweiten. Zooms sind schwer und versauen dir die Fotografie
- Du musst den Hund nicht fotografieren
In einem radikalen Schritt besorgte ich mir wieder eine Olympus Em 10. Diesmal die Mark II. Dazu das wirklich gute Oly 25mm f1.8 und das Oly 45mm f1.8. Im Vergleich zur Nikon endlich wieder leichtes Gepäck.
Genau hier stehe ich jetzt und frage mich wie es weitergehen kann.
Entweder ich baue das mft System aus oder ich atme mal durch, besinne mich auf das Wesentliche und gehe zurück zu den Wurzeln.
Ich bin im wesentlichen ein "50mm Guy" und mache damit fast alles. Street, Landschaft, Architektur, Portrait.
Da erscheint mir die Kombination aus Kleinbild Sensor und lichtstarkem 50er im Vergleich zu mft Sensor und lichtstarkem 50mm einfach "allround" tauglicher. Ich kann im Zweifel ein bisschen mehr freistellen (ohne jetzt eine Äquivalenzdiskussion lostreten zu wollen) und gewinne Flexibilität bei Portraits.
Darüber hinaus wird es auf Dauer an Linsen wahrscheinlich "klassisch". Sprich 28mm, 85mm und das 135L (welches mich in der Tat wahnsinnig reizt).
In einem Jahr oder so könnte man dann durchaus mal in Richtung 6D (II sofern verfügbar) oder 5D III schielen.
Ich habe einfach die Hoffnung, dass es mich in meinem Kaufen und Verkaufen Rythmus ein wenig entschleunigt, ich den passenden Body für meine 50mm Vorliebe finde und letztendlich ein Arbeitstier hinter dem Objektiv hängt, dass auch den ein oder anderen Schlag wegsteckt.
Ist das für den ein oder anderen noch nachvollziehbar?

VG Malte