Was mich betrifft, so gilt für mich immer noch: Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten und dieser Thread hier ist ein Paradebeispiel dafür.
Zur Sache:
Missverständlich ist zum Beispiel der Begriff "Tonwertpriorität". Im englischen Original heißt das Feature nämlich "high tone priority", was ganz andere Rückschlüsse zulässt. Auf Seite 157 des Handbuchs wird es zwar kurz erklärt, dass die "Detailschärfe in helleren Bereichen" verbessert wird, aber irreführend ist es allemal.
Außerdem interessant: Wenn Tonwertpriorität eingestellt ist, werden die Nullen beim ISO-Wert KLEIN geschrieben (ohne HTP: 200 / mit HPT: 2oo). So kann man bereits im Sucher erkennen, ob das Feature eingeschaltet ist oder nicht. Schließlich sollte man es nicht standardmäßig eingeschaltet lassen, da es doch zu höherem Rauschen führt. Auch das ist auf Seite 157 unter "Tonwert Priorität" beschrieben. Ein Querverweis darauf unter dem Punkt "Sucheranzeige" und "LCD-Anzeige" fehlt allerdings.
Das Problem des Handbuchs ist aber vermutlich nicht, dass etwas fehlt, sondern vielmehr sind es Übersetzungsfehler, schlechte Verschlagwortung und teil zu knappe Ausführungen eines Themas. Niemand liest das Handbuch EINMAL und hat dann ALLES im Kopf. Vielmehr ist es so, dass man es einmal liest und dann bei Bedarf etwas Bestimmtes nachschlägt. Und genau an dem Punkt hapert es: Selbst mit der Suchfunktion in der PDF-Version des Handbuchs (die man unterwegs und mit der Print-Version nicht zur Verfügung hat) ist es manchmal mühsam, etwas bestimmtes zu finden, wenn man nicht genau weiß, wie der Hersteller es nennt.
An dieser Stelle kommen die Foren ins Spiel: Dort kann man die Frage mit den eigenen Worten stellen und bekommt (manchmal) sogar eine vernünftige Antwort. Dass man zuvor versuchen sollte, im Handbuch etwas zu finden, stelle ich nicht in Frage - aber die vorherrschende RTFM-Mentalität finde ich nicht gut. Wenn mich persönlich ein Thread oder eine Frage nervt, dann poste ich GAR NICHT, anstatt mit sinnfreien Beiträgen das Ganze im Forum nur immer wieder nach oben zu hieven.
Im Bereich der manuellen Sensorreinigung ist man übrigens ganz auf Foren und Tutorials angewiesen. Das Handbuch (S. 131/132) empfiehlt lediglich den Canon Kundendienst oder einen Blasebalg. Von Nassreinigung kein Wort. Ein knapper Hinweis zur Vorgehensweise bei der Staubprüfung (weißes Blatt Papier mit geschlossener Blende und entsprechendem Fokus fotografieren) wäre für Anfänger sicher auch nützlich - diese Beschreibung findet man per Zufall unter "Anfügen von Staublöschungsdaten" wieder, wo ich sie sicher nicht gesucht hätte.
Natürlich gibt es hier im Forum "Profis", die diese ewigen Einsteigerfragen nerven, aber dann bitte ich zu bedenken, wozu ein Forum gut ist. Es geht darum, Wissen zu teilen und einander zu helfen. Manche scheinen schon mit Fachwissen auf die Welt gekommen zu sein - ich für meinen Teil habe selbst viel aus der Community gelernt und möchte nach Möglichkeit etwas zurückgeben. Insofern stimme ich voll und ganz mit Snowdream überein.
Ich hoffe, dass dieser Beitrag im Sinne des TOs und für den einen oder anderen nützlich ist.
