Da wird fleißig spekuliert, aber das vermeintliche Interview, aus dem diese Aussage stammt, wird nicht gepostet...
https://youtu.be/Q99ywqiXv7c?t=1028
Hier wird es gesagt.
Und hier:
https://www.imaging-resource.com/ne...anon-going-with-the-eos-r-do-they-have-a-plan
Man muss sich allerdings die Mühe machen dieses doch etwas längere Interview mal in Ruhe durchzulesen.
Canon stellt beileibe die EF-Entwicklung ein, sondern entwickelt keine *neuen* EF-Objektive in 2019. Natürlich wird weiterproduziert, was bereits auf dem Markt ist, Canon will ja Geschäft machen. Nur die Entwicklungskapazitäten (also die Ingenieure und das Marketing) fokussieren sich auf R-Objektive.
Das ist auch völlig normal. Canon hat in den späten 80ern fast den Anschluß bei den Autofokus-DSLR verloren und in ziemlicher Hektik seinerzeit das EF-System entwickelt. Ganz sicher wären auch FD-Objektive weiter entwickelt worden, aber die Nachfrage nach non-AF-Objektiven brach damals quasi über Nacht komplett ein. Und da es keine qualitativ tragbare Adaptionsmöglichkeit FD->EF gab (mein Gott, was haben wir seinerzeit darauf gehofft...) war FD eben innerhalb 36 Monaten Geschichte. Das ist heute anders, EF lässt sich perfekt nach RF adaptieren, das "Entweder-Oder" ist deutlich entschärft. RF hat aber eine Menge Vorteile, sowohl für Canon als auch für die Kunden, es wird daher erwartungsgemäß über die Jahre EF beerben, da auch der Absatz von DSLR stetig abnehmen wird.
Das ist leicht vorherzusagen: der Spiegelkasten ist groß, schwer und fehleranfällig, er erfordert eine Größenordnung exaktere (und damit teurere) Objektivfertigung und er ist eigentlich ein Hilfskonstrukt aus einer Zeit, als die Leica als Sucherkamera anfing, die Welt zu erobern... Zusätzlich erschwert der Spiegelkasten das Fokussieren via AF immens (s. Stichwort Hilfsspiegel) und neigt dazu, Fussel anzuziehen
DSLMs sind günstiger und einfacher zu entwickeln und zu produzieren und damit eine WIN-WIN-Situation für Kunden und Hersteller. Sie werden sich daher durchsetzen, dazu muss man kein Wahrsager sein, um das vorherzusagen. Natürlich ist eine Canon R heutzutage noch erheblich teurer als eine Standard-DSLR, aber die Entwicklungskosten und die unüberwindliche Gier der Hersteller nach Profit
D) sind die Gründe dafür. Die Kosten werden sehr schnell herunterkommen.
Canon wird dieses Jahr noch zwei R-Kameras vorstellen, wie ja allgemein bekannt ist. Im oben zitierten Interview mit dem Canon Exec wird mehrfach und an vielen Stellen klar ausgedrückt, dass Canon hier einfach auf das Feedback der Kunden wartet. Was sich besser verkauft, wird bevorzugt weiterentwickelt. Warum auch nicht? Sowohl für DSLR als auch für DSLM hat Canon inzwischen das Knowhow und die Fertigungs- und Entwicklungskompetenzen, sie können also ganz entspannt auf die Marktanforderungen reagieren...
Viele hier denken, es gäbe ein Art "Masterplan" bei Canon bezüglich der Lebenslinien der diversen Kameratypen. Gibt es nicht, es gibt nur den Willen, den Markt zu bedienen. Niemand weiß, was die Kunden in 3-5 Jahren bevorzugen werden, obwohl im Moment alles sehr nach einem Zug in Richtung DSLM aussieht.
Ich persönlich werde meine DSLRs nicht verschrotten, aber kaum noch in Technik investieren wollen, die DSLR-Technologie zwingend voraussetzt.