helge.kippenberg schrieb:
Wenn ich jetzt hingehe und in der Vergrößerung die Auswirkung der Verwischung betrachte, dann brauche ich für den gleichen Maßstab beim Crop zu KB eine größere Vergrößerung und die Auswirkung des Verwackelns ist deutlicher zu sehen. Damit schliesst sich hier an, daß beim Crop die Bel.Zeit kürzer gewählt werden sollte.
Richtig, und zwar eine um den Faktor 1,6 kürzere.
IMO ist bei gleicher Entfernung zu gleichem Motiv und gleicher Brennweite (die nehme ich hier, weil das der Ansatz zur Faustformel ist) und gleichemVerwacklungswinkel der Betrag der Verwischung auf beiden Sensoren (KB und CCD, ...) gleich groß. Ich denke, daß das Konsens ist. Das kann man sich ja ganz schnell aufmalen.
Der Betrag ja, der Anteil am Gesamtbild nicht, und der ist entscheidend für den Schärfeeindruck des Endbildes. Wenn du 1° Verwacklung hast bei 2° Bildwinkel oder bei 4° Bildwinkel ist das ein Unterschied. Wodurch der Bildwinkel sich ändert, ob durch die Brennweite oder die Sensorgröße ist völlig egal. In deiner Herleitung gehst du ja auch über den Bildwinkel, den du aus Sensorgröße
und Brennweite (und eigentlich auch noch der Gegenstandsweite) gewinnst.
Dies ist jedoch die gleiche zu diskutierende Argumentationskette wie bei der Tiefenschärfe.
Warum ist die zu diskutieren? Die Tiefenschärfe ist bei gleicher Ausgabegröße größer als bei KB Kameras. Da gibts auch nichts zu diskutieren. Die Tiefenschärfe ist durch den geringeren nötigen Abbildungsmaßstab höher, gleichzeitig aber durch den anderen zugrundezulegenden Zerstreuungskreis (aufgrund der nötigen stärkeren Vergrößerung) geringer. Leitet man beide Faktoren her, so fällt auf, daß ersterer ziemlich genau um den Faktor 2 höher ist als zweiterer. Die Tiefenschärfe ist daher höher. Das kann auch jeder ganz simpel nachvollziehen, indem er einfach mal mit seiner Kamera bei 50mm ein Bild macht, ein Bild bei 100mm und dann zum vergleich mal den gleichen Bildausschnitt des 50mm Bildes vergleicht.
Beide Herleitungen findet man zigfach in diesem Forum und sind auch nichts neues im fotografischen Alltag, schließlich gibt es unterschiedliche Bildformate nicht erst seit den Digitalkameras.
Wer beides anzweifelt sollte mal einfach mit einer digitalen Kompakten fotografieren mit realer Brennweite 120mm und tatsächlicher so um die 20mm oder noch weniger und mal schauen, wie die Tiefenschärfe ist und ob er 1/20s unverwackelt aus der Hand sicher hinbekommt.