Ohne jetzt alles zu lesen mal mein Senf zu dem Thema...
Eine Kamera ist kein Hellseher - soll heißen, dass die nicht wissen kann was du willst. Außerdem versteht Sie im Gegensatz zu dir den Inhalt des Bildes nicht und kann daher nicht wissen was wichtig für das Bild ist und was nicht. Ergo dessen kann Sie nicht wissen ob Bewegungen eingefrohren werden sollen oder wieviel Schärfentiefe benötigt wird.
Daher wird die Automatik mal klappen und mal nicht. Da ich selber mit Sony arbeite kann ich dir sagen, dass die gern mal heiß werden unter Vollast und dann mal eine Pause wollen bevor die wieder weitermachen.
Die Gute Nachricht ist - Fotografie ist kein Hexenwerk und 90% der Einstellungen wirst du nicht benötigen. Aber ein paar Dinge musst du wissen dann kannst du mit jeder Kamera arbeiten.
Grundsätzlich geht es mal darum 3 Werte auszubalancieren:
1) Blende (f-Nummer) = je kleiner umso schmaler die Schärfenausdehnung, je größer umso breiter die Schärfenausdehnung.
2) Zeit = kurz friert Bewegungen ein, längere Zeiten führen zu Bewegungsunschärfen
3) ISO = Signalverstärkung. Hierbei wird das Nutzsignal (Bildinformationen) und auch das Grundrauschen gleichermaßen verstärkt. Je höher die ISO-Werte umso weniger Licht braucht man aber umso stärker das Rauschen.
Und dann gibt es noch drei Stolperfallen:
1.1) Aus der Hand max. 1/Brennweite Sek. => also bei zB 100mm max. 1/100 Sek. oder eine kürzere Belichtungszeit bei stabilem Stand und guter Haltung ohne Bildstabilisator. Mit Bildstabi geht es auch länger!
1.2) Personen immer mit max. 1/60 Sek. oder kürzer fotografieren. Wir Menschen können nicht regungslos verharren und "wackeln" immer ein wenig.
2.1) Schärfentiefe. Diese hängt nicht nur von der Blende ab sondern auch von der Brennweite! Blende 2.8 bei 100mm liefert eine dünner Schärfenebene als Blende 2.8 bei 24mm. Hier gilt bei gleicher Blende je größer die Brennweite umso geringer die Schärfentiefe.
2.2) Noch was spielt hier mit rein - Die Schärfe liegt auf einem Punkt und wird immer geringer je weiter sich etwas von diesem Punkt nach vorne oder nach hinten entfernt. Max. Umschärfe erreicht man also indem man die Kamera möglichst nahe an das Motiv heran bringt und den Hintergrund möglichst weit vom Motiv entfernt. Motiv nahe an Hintergrund und Kamera weit weg heißt dann im Umkehrschluss, dass beides Scharf wird.
3.1) AF & Messfeldwahl. In der Automatik wird versucht auf das nächstgelegene Ding im Bild scharfzustellen. Das ist nicht immer gewünscht. Stell die Kamera auf Einzelmessfeld. Dann hast du einen Punkt im Sucher auf den Scharfgestellt wird und kannst der Kamera selber mitteilen was im Bild scharf werden soll. Beachte, die Schärfe dehnt sich nach vorne und hinten aus!
3.2) AF-Modus. Hier gibt es AF-S = einmal scharfstellen und AF-C = kontinuirlich scharfstellen. AF-S ist ideal für die meisten Fälle. AF-C verwendest du bei Sport um zB einen Fußballspieler durch den Sucher zu verfolgen und im Fokus zu halten bis du ein gutes Motiv hast. AF-A = Automatik und versucht zu erraten ob du AF-S oder AF-C brauchst. Auch da kann die Kamera schon mal danebenliegen.
Für Portraits kannst du ja Problemlos zB im A-Modus arbeiten. Hier stellst du eine Blende ein (es gibt für Smartphones sogenannte DOF-Rechner um die passende Blende für eine ausreichende Schärfentiefe auszurechnen), Zeit und ISO-Werte kann die Kamera übernehmen. (A-Modus, AF-S, Blende nach Wahl)
Sollte das Bild verwackelt sein, dann übernimm die Steuerung der ISO-Werte und erhöhe diese. Hierbei gilt doppelter ISO-Wert = halbe Zeit!
Willst du Sport-Bilder machen dann verwendest du den S-Modus und stellst die Zeit ein. Mach ein Testfoto und schau ob es scharf ist. Wenn nicht dann Zeit verkürzen bis es passt. ISO und Blende regelt die Kamera. (S-Modus, AF-C, Zeit nach Wahl)
Solltest du das eine Feld nicht gut auf dem Motiv halten können dann kannst du hier auf Messfeld-Gruppe umschalten.
So, wenn du dir merkst was diese 3 Werte machen und die 3 Stolperfallen berücksichtigst dann kannst du mit nur 2 Halbautomatiken (S/A) alles erledigen was du brauchst. Ist doch nicht so schwer, oder?
Zeit, Blende, ISO, Messfeld-Auswahl und AF-Modus = 5 Werte/Einstellungen und du hast die Kontrolle, die du brauchst...
Mein Tip
D5300 oder D7200 - genialer Sensor ohne AA-Filter (noch schärfere Bilddetails), bekannte Bedienung, das vorhandene Zubehör kannst du weiter verwenden.
Willst du noch bessere Bildqualität dann investiere in gute Objektive!