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Analog Tipp: Farbneutral scannen

MirkoMaty

Themenersteller
Hallo zusammen,

vielleicht kann jemand mit diesem Tipp was anfangen. Die Idee ist so einfach, dass ich erst nach der Auflösung eines größeren Knotens im Hirn darauf gekommen bin. ;)

Mir fiel auf, dass mein Canon 9000f einen ziemlich intensiven Farbstich produziert.

Ich habe daher vor meinem letzten Urlaub Fotos mit Graukarten gemacht, um diesen Farbstich zu identifizieren und herauszufiltern. Aber so eine Graukarte tut, was sie immer tut: Sie neutralisiert die Lichtstimmung und filtert auch noch etwas von der typischen Wirkung des verwendeten Films heraus.

Da kam mir der Gedanke, dass alles, was ich brauche, letztlich ein Dia ist, das ein neutrales Grau enthält. Dieses Dia gilt es zu scannen und dann ein mal in PS einen Weißabgleich zu machen. Wenn man den Weißabgleich mit der Tonwertkorrektur macht (Levels), kann man die drei Werte, die dabei entstehen, bei weiteren Scans übernehmen. Oder man schreibt gleich eine PS-Action, die eine Einstellungsebene mit den entsprechenden Werten erzeugt.

Ich war schon kurz davor, ein IT8-Target zu kaufen, da dies ein neutrales Gau enthält. Aber es geht noch einfacher:

Man scannt einfach ein Graufilter ein. Neutralgrauer geht's nicht mehr. Das habe ich getan und die Ergebnisse finde ich super. Wer kein Graufilter hat, der kauft eine kleine Lee-Folie. Gibt's in der Bucht für wenige Euros.

Bild 1 zeigt die Vorschau des Graufilters in Silverfast.
Bild 2 zeigt, was man in PS tun muss: Eine Einstellungsebene "Levels" bzw. "Tonwertkorrektur" erstellen, die mittlere Pipette in den Level-(Tonwert-)Einstellungen wählen und dann ins graue Bild klicken.
Bild 3 zeigt das Ergebnis. Nun kann man in den einzelnen Kanälen (oberer Kreis) die Korrekturwerte auslesen (unterer Kreis). Die lassen sich zur Not in Silverfast übertragen. Achtung: Die Skala in PS ist logarithmisch und geht von 10^-2 bis 10 (in der Mitte ist die 1), die SF-Skala geht linear von -20 bis +20 (in der Mitte ist die 0). Das muss man halt entsprechend umrechnen. Ich verwende die Einstellungen in PS.

Bild 4 zeigt einen Scan ohne Korrektur.
Bild 5 zeigt den Effekt der Korrektur.

Grüße
Mirko
 
Danke für den Tipp! Ich habe auch immer Probleme mit Farbstichen und die Idee mit dem Graufilter ist grandios.
 
Funktioniert aber nur bei Software, die selbst überhaupt nicht korrigiert. Machen nicht fast alle Scanner intern einen Weißabgleich pro Bild?

Bei Negativen funktioniert diese Methode leider auch nicht.

Bei Silverfast schaltet man einfach alle Korrekturen ab, indem man im entsprechenden Dialog auf "Reset" drückt. Andere Software habe ich bislang nicht ausprobiert.

Bei Negativen funktioniert es nicht, wenn die Software ihr eigenes Negativ-Profil verwendet. Ich habe das Scannen eines Negativs ausprobiert.

1. Wie ein Dia scannen.
2. Den Farbstich mit der genannten Methode entfernen.
3. In Photoshop die Farbe der Maske aufnehmen und eine Solid Color-Ebene der Farbe erstellen. Ebenenmodus: Divide. Nun sollte die Maske weiß erscheinen.
4. Ebenen zusammenfassen und Bild umkehren mit Strg+I
5. Tonwerte spreizen.

Auch hier bringt die Korrektur etwas. Und auch das kann man in einer Action zusammenfassen.

@JeNeu: Möchtest Du das näher erläutern? Ich verstehe es nicht.

Grüße
Mirko
 
Möchtest Du das näher erläutern? Ich verstehe es nicht.

Es geht darum, dass nur in der Theorie ein ND-Filter das Licht aller Wellenlängen gleichmäßig reduziert. In der Praxis kommt es hingegen je nach Hersteller und Dichte zu mehr oder weniger starken Schwankungen, die selbst bei hochwertigen Exemplaren zu deutlich sichtbaren Farbverfälschungen führen können. Im besten Fall wird es trotzdem recht gut klappen, im schlimmsten Fall verschiebt sich der Farbstich nur in eine andere Richtung oder verstärkt sich sogar noch. Das hängt dann natürlich auch von dem Scanner selbst ab. Der sicherere Weg geht da eben über die Profilierung mittels IT8-Target.

Unabhängig davon hast du geschrieben, dass deine Methode auch "einfacher" sei. Auch hier halte ich eine ordentliche Profilierung für einfacher, als diesen Umweg mit ungewissem Ausgang. Der ist im besten Fall nur günstiger, wenn man das Graufilter eh da hat und es mit diesem ausreichend genau funktioniert. Aber da darf man gern anderer Meinung sein. ;)
 
Hmmm... ich vermute einmal, dass dieses Thema zu den theoretischen Haarspalteren gehört, deren letztendgültige Klärung auch in einem 1000-seitigen Thread nicht gelingen wird und dessen Effekte möglicherweise gar nicht sichtbar sind.

Ob eine "ordentliche Profilierung" einfacher ist oder nicht, ist im Kontext dieses Threads unbedeutend. Bedeutsam ist dagegen die Tatsache, dass eine Profilierung unerwünscht ist, weil sie (im besten Fall) die Eigenheiten des Films neutralisiert. Ich will aber nur den Farbstich des Scanners eliminieren.

Und weil wir gerade bei IT8-Targets sind: Ich denke nicht, dass die Grauwerte, die auf so einem Target zu sehen sind, das gesamte Lichtspektrum gleichmäßig reduzieren - damit sind sind sie nicht besser, als ein Graufilter eines beliebigen Herstellers. Vom Funktionsprinzip her dürften sie eher schlechter sein, als ein Graufilter, da sie aus verschiedenfarbigen Pigmenten hergestellt werden - es sind ja Dia-Filme. Davon abgesehen verändern IT8-Targets natürlich im Lauf ihres Lebens ihre Farbe...

Wenn mich die Farbneutralität meines Graufilters nun wirklich um den Schlaf bringen würde, dann hätte ich noch die Möglichkeit, meine Graukarte mit der D700 einmal mit und einmal ohne Graufilter zu fotografieren und könnte die eventuelle Verschiebung der Grautöne in meine Korrektur einrechnen.

Wobei sich allerdings die Frage stellt: Wie grau ist meine Graukarte... :devilish:
 
Wenn man ein gutes ND-Filter mit geringer Dichte wählt, dürfte es unter Haarspaltereien fallen. Schon beim B+W 106 gibt es sichtbare, beim B+W 110 deutliche Farbveränderungen aufgrund einer ungleichmäßigen Dichte. Hier wird der höhere Spektralbereich weniger stark gefiltert, nicht umsonst empfiehlt der Hersteller hier einen zusätzliches Filter.
Wie stark das ganze nun tatsächlich ausfällt, muss man eben mit dem jeweiligen Scanner (hier kommt es ja auch wiederum darauf an, welche Lichtquelle verwendet wird) und dem eigenen Filter testen. Da es bei sowas ja nicht um eine wissenschaftlich Korrekte Arbeit geht, sondern um den Bildeindruck, kann man einen eventuell auftretenden Fehler sofort sehen. Von daher denke ich schon, dass es ganz sinnvoll ist, darüber hier zu sprechen. Wem das Ergebnis gefällt, der braucht sich keine weiteren Gedanken machen. Wem es nicht gefällt, der hat eine Erklärung an der Hand. An dem praktischen Nutzen deiner Methode ändert das ja nichts (auch wenn es mir zu aufwändig wäre. ;) )

Falsch ist allerdings deine Aussage, eine Profilierung des Scanners würde die Eigenheiten des Films neutralisieren, auch wenn man diese so häufiger hört. Eine korrekt durchgeführte Profilierung sorgt nur dafür, dass die Farbabweichungen des Scanners neutralisiert werden. Der Charakter der Filme bleibt vollständig erhalten. Wenn dich das Thema interessiert, empfehle ich diesen Thread: https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=792188

PS: Das Grau beim IT8-Target muss auch gar nicht das komplette Lichtspektrum gleichmäßig reduzieren, um trotzdem eine korrekte Profilierung zu ermöglichen. Dafür gibt es zum einen die jeweilige Vermessung, zum anderen auch die entsprechenden Farbfelder.
 
Zuletzt bearbeitet:
OK, jetzt ist bei mir der Groschen gefallen.

Danke für den Link auf den aufschlussreichen Thread. Beitrag #19 gibt ziemlich genau meinen Irrtum wieder, nämlich, dass ich geglaubt habe, die gescannten Farbwerte werden mit den Sollwerten des Targets verglichen. Sie werden aber mit den Ist-Werten nach der Aufnahme verglichen.

Soweit so gut. Alles was man jetzt bräuchte, wäre eine Software, die mir aus einem IT8-Target ein Profil erstellt. Da ist die Frage: Muss man dazu Silverfast / Vuescan benutzen oder gibt es eine andere ggf. freie Software, die das macht?

Grüße
Mirko
 
Hmmm... ich vermute einmal, dass dieses Thema zu den theoretischen Haarspalteren gehört, deren letztendgültige Klärung auch in einem 1000-seitigen Thread nicht gelingen wird und dessen Effekte möglicherweise gar nicht sichtbar sind.

Ob eine "ordentliche Profilierung" einfacher ist oder nicht, ist im Kontext dieses Threads unbedeutend. Bedeutsam ist dagegen die Tatsache, dass eine Profilierung unerwünscht ist, weil sie (im besten Fall) die Eigenheiten des Films neutralisiert. Ich will aber nur den Farbstich des Scanners eliminieren.

Und weil wir gerade bei IT8-Targets sind: Ich denke nicht, dass die Grauwerte, die auf so einem Target zu sehen sind, das gesamte Lichtspektrum gleichmäßig reduzieren - damit sind sind sie nicht besser, als ein Graufilter eines beliebigen Herstellers. Vom Funktionsprinzip her dürften sie eher schlechter sein, als ein Graufilter, da sie aus verschiedenfarbigen Pigmenten hergestellt werden - es sind ja Dia-Filme. Davon abgesehen verändern IT8-Targets natürlich im Lauf ihres Lebens ihre Farbe...

Wenn mich die Farbneutralität meines Graufilters nun wirklich um den Schlaf bringen würde, dann hätte ich noch die Möglichkeit, meine Graukarte mit der D700 einmal mit und einmal ohne Graufilter zu fotografieren und könnte die eventuelle Verschiebung der Grautöne in meine Korrektur einrechnen.

Wobei sich allerdings die Frage stellt: Wie grau ist meine Graukarte... :devilish:

hm, irgendwie habe ich aber immer das Gefühl, die IT8 Targets belassen den Filmen trotzdem ihre typischen Eigenheiten. Ansonsten müsste nach jeweiliger Profilierung der Scan eines -sagen wir mal- Provia nicht von dem eines Ektachromes zu unterscheiden sein?

Ich würde die typischen Eigenarten verschiedener Filme so verstehen, daß sie alle auf einem Grauwert basieren -sozusagen einem "Normgrau"- und davon ausgehend indivduell verschiedene Schwerpunkte in den jeweiligen Farbspektren aufweisen. Kann man sehen, wenn man Portraitaufnahmen mit Velvia versucht :)
 
hm, irgendwie habe ich aber immer das Gefühl, die IT8 Targets belassen den Filmen trotzdem ihre typischen Eigenheiten.

So ist's auch. Helios hat vollkommen recht und das Thema ist ganz wunderbar in dem von ihm genannten Thread dargelegt.

Zu dem Target erhält man eine Datei, in der die von dem Target gemessenen tatsächlichen Farbwerte stehen (also nicht die Sollwerte). Nun scannt man das Target und erzeugt aus den mit dem Target mitgelieferten Messwerten das Profil. Warum unterschiedliche Targets von unterschiedlichen Filmen existieren, wird ebenfalls in dem Thread sehr gut erklärt.

Ich habe jetzt ein Velvia-Target bestellt und Wolf Faust, der die Targets vertreibt, hat mir auch noch den Hinweis auf die Software CoCa gegeben, mit der man ein Profil erstellen kann, auch wenn die eigenen Software IT8 nicht unterstützt. Die Software ist kostenlos. Hat man das Profil einmal erstellt, weist man nach dem Scannen in PS dem Bild das Profil zu - und dann hat man hoffentlich die Farben, die man beim Velvia so bewundert... Ich berichte, ob es tatsächlich so war.

Grüße
Mirko
 
So ist's auch. Helios hat vollkommen recht und das Thema ist ganz wunderbar in dem von ihm genannten Thread dargelegt.

Zu dem Target erhält man eine Datei, in der die von dem Target gemessenen tatsächlichen Farbwerte stehen (also nicht die Sollwerte). Nun scannt man das Target und erzeugt aus den mit dem Target mitgelieferten Messwerten das Profil. Warum unterschiedliche Targets von unterschiedlichen Filmen existieren, wird ebenfalls in dem Thread sehr gut erklärt.

Ich habe jetzt ein Velvia-Target bestellt und Wolf Faust, der die Targets vertreibt, hat mir auch noch den Hinweis auf die Software CoCa gegeben, mit der man ein Profil erstellen kann, auch wenn die eigenen Software IT8 nicht unterstützt. Die Software ist kostenlos. Hat man das Profil einmal erstellt, weist man nach dem Scannen in PS dem Bild das Profil zu - und dann hat man hoffentlich die Farben, die man beim Velvia so bewundert... Ich berichte, ob es tatsächlich so war.

Grüße
Mirko

Doch, mit den Targets bekommt man den Velvia sehr schön gescannt :)

Danke für den Tip mit der Software! Ich habe mal nachgesehen, die Software wird von der National Library of Australia frei zum Download angeboten. Ich poste mal den Link dazu, wenn es recht ist:

http://www.nla.gov.au/preserve/dohm/coca.html

Ist schon so eine Sache: In Australien wird so etwas zum freien Download angeboten, wenn unser Bundesarchiv etwas Vergleichbares hätte, würden die vermutlich gleich eine Stange Geld dafür haben wollen. Typisch. :grumble:
 
So Leute,

bevor jetzt irgend jemand ein Neutralfilter kauft, bringe ich jetzt die große Korrektur des Tipps.

Und einen fetten Dank an Helios für die Klarstellung zum Thema Profile.

Für 40 EUR incl. Versand gibt es bei einem gewissen Wolf Faust ein IT8-Target. Das habe ich mir kommen lassen. In meinem Fall das V3, das mit dem Velvia 50 erzeugt wurde.

Dazu nimmt man dann die Software CoCa, bzw. Color Camera Calibrator. Die Software ist kostenlos und quasi selbsterklärend.

Nun scannt man das Target mit der Scannersoftware der Wahl, wobei alle Farb- und Tonwertkorrekturen ausgeschaltet sein müssen.

Dann lädt man das Target und die von Wolf Faust mitgeschickte Vxxxxx.txt-Datei in CoCa, schreibt in Internal Profile Description einen Namen, den man wiedererkennt und wählt unter Options - Algorithm "Lab clut". Unter Quality kann man Ultra High wählen, das ist überhaupt kein Problem.

Dann drückt man "Create Profile". Nach einer Weile, die der Rechner vor sich hinrödelt, bekommt man einen File Save-Dialog, der die Datei direkt im Verzeichnis der Windows-Farbprofile ablegt.

Dann scannt man mit den gleichen Einstellungen seine Fotos. Die Ergebnisse können mit Photoshop umgewandelt werden. Edit / Assign Profile (auf keinen Fall Convert Profile nehmen!), und dann das eigene Profil aus der Liste wählen. Nach der Zuweisung stellt Photoshop die Farben gleich anders da (und zwar um Ecken besser). Danach kann man mit Convert Profile das Bild wieder in Adobe RGB oder sRGB zurückwandeln.

Anbei ein Paar Beispiele.

Diese sind alle jeweils aus der gleichen Ursprungsdatei entstanden. Ich habe zunächst die Bilder mit Silverfast SE mit 4.800 dpi gescannt. Dann auf 16 Bit umgestellt und mit Bicubic Sharper auf 2400 dpi heruntergerechnet. Daraus entstand durch Verkleinerung wiederum mit Bicubic Sharper das Originalbild. Umwandlung in 8 Bit, Speichern als Jpeg. Das Gleiche mit der anderen Version, nur dass ich vor dem Verkleinern das Profil zugewiesen habe.

Ich denke die Ergebnisse sprechen für sich.

Guat's Nächtle noch.
Mirko
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann Fausts IT8-Targets ebenfalls wärmstens empfehlen. :) Ich habe mich fürs Kalibrierungs-Set S1 entschieden, da neben Velvia (50er und 100F) auch Ektachrome und zwei Papiertargets (Agfa und Fuji-Photopapier) mit dabei sind. i.e. damit bin ich auf einen Rutsch fast vollständig abgedeckt.

Lieferung in die Schweiz war kein Problem; zwei Tage nach PayPal-Überweisung war das Paket schon hier. (y)

Die Qualität in Kombination mit SilverFast iA IT8 passt. Mit den IT8-Versionen von SilverFast erspart man sich den Umweg über CoCa und Profilzuweisungen in Photoshop – Target auflegen, Knopf drücken, SilverFast geht automatisch in den „Kalibrierungsmodus“ (i.e. ignoriert Einstellungen für Tonwertkurve und Farbe). Im Popup die Kontroll-TXT angeben, nochmals OK drücken, fertig. Bei den CMS-Einstellungen (Optionen) das neue Profil als Scannerprofil auswählen, Ausgabeprofil nach Wunsch (in meinem Fall eciRGB_v2) und die Scannerei kann losgehen.

Die Ergebnisse sind ansprechend. Hatte ich „früher“ mit Velvia50-Rollfilm je nach Tageszeit einen heftigen Magenta-Stich ist der nun weg. Ektachrome KB sieht ansprechender aus; sogar gecrosste Filme bekommen mehr „Oomph“ und sind ansehnlicher (in diesem Fall: weniger Grünstich).

Wer häufiger Negative und Dias scannen will/muss, sollte wirklich über passende IT8-Targets nachdenken.

Cheerio,
-Sascha
 
Hallo Sascha,

Du sprichst da nochmal eine wichtige Sache an, mit Eingangs- und Ausgangsprofil. Das Eingangsprofil ist das selbst erstellte Korrekturprofil. Das Ausgangsprofil ist dann das Profil, in dem man weiterarbeiten möchte. Als Ausgangsprofil für die EBV bietet sich Adobe RGB oder ProPhoto an, für einfach Verkleinern und Web-Veröffentlichung sRGB. Das Eingangsprofil weist man in PS mit Assign zu. Die RGB-Werte bleiben dabei die selben, nur werden sie anders interpretiert. Das Ausgangsprofil weist man mit Convert zu. Dabei werden die RGB Werte verändert und gleich entsprechend interpretiert, so dass man am Bildschirm keine Veränderung sieht.

Nun nochmal eine Frage an die Kalibrierungs-Spezis:

Wie kalibriert man eigentlich Negative? Ich hätte mir ganz naiv vorgestellt, dass man quasi perfekte Negative bestellen kann (wie eben die IT8-Dias), und nach der Umkehrung mit der Methode der Wahl hätte man ein Ist-Bild, das man dann mit Solldaten, die von einem perfekten Positiv stammen, abgleichen kann.

Statt dessen gibt es nur Aufsichtsvorlagen, die mit Fotopapier gemacht sind. Die helfen mir aber beim Scannen der Negative nicht wirklich weiter... Oder verstehe ich da wieder etwas falsch?

Ich meine, natürlich kann ich so eine Aufsichtsvorlage mit der Kamera abfotografieren, aber dabei entstehen ja wieder jede Menge Verfälschungen.

Bin da gerade etwas confused... :confused:
 
Zuletzt bearbeitet:
oh ja, ich glaube, mit Negativscans ist so ziemlich jeder am Käfern.

Man hat da ja zwei Einflüsse: Zuerst die Orangemaske, und dann noch die für den Film typische Farbabbildung. Die Orangemaske ist natürlich nicht immer die gleiche. Nicht zwischen verschiedenen Herstellern und auch nicht zwischen verschiedenen Filmen desselben Herstellers. Wäre ja auch zu einfach :D

Wenn man Glück hat, funktionieren die der Scansoftware beiliegenden Profile. Bei Vuescan geht das recht gut für die alten Portra, aber für den neuen oder gar den Ektar liegen m.W. noch keine Profile vor. Da kann man sich behelfen, wenn man allein die Orangemaske scannt, die in der EBV als Layer einfügt und damit die Orangemaske des Negativs kompensiert. Im Netz finden sich dazu Anleitungen.

Bei Vuescan kann man das mit "lock image color" schon durch die Scansoftware erledigen lassen. Silverfast sollte aber hoffentlich aktuellere Farbprofile für die neuen C-41 Filme haben.

Hier wird im Approach B eine andere Methode beschrieben, wie man eine eingescannte Orangemaske in PS verwenden kann:
http://www.photosolve.com/main/resources/pw_film_conv/index.html

Wenn man die Orangemaske dann kompensiert hat, kann man aber immer etwas Theater mit dem Weissabgleich oder der Farbneutralität des Bildes haben. Graukarte hilft also auch hier :devilish:
 
Mittlerweile habe ich natürlich selbst zum Thema Negative recherchiert. Tatsächlich kann man Negative nicht profilieren (auch nicht die umgekehrten), weil die resultierenden Farben von der Orangemaske abhängen und diese wiederum vom Motiv und der Beleuchtung abhängig ist.

Wolf Faust's Kommentar dazu will ich euch auch nicht vorenthalten (siehe unten).

Ich benutze für den neuen Portra 400 das Silverfast-Profil "Fuji NPH" und ändere gleich mal den Gamma-Wert in einem Exposure-Layer. Korrekturwerte von ca. 0.81-0.88 haben sich als ganz brauchbar erwiesen.

Dann kommt der Weißabgleich (Graupunkt) sowie Schwarz/Weißpunkt in zwei eigenen Layern, die ich von einem geeigneten Testfoto genommen habe. Die Layer kann man ganz gut wiederverwenden. Am Ende erhöhe ich noch die Vibrance ein wenig. Diese 4 Layer bringen einigermaßen lebendige Farben. Wen es interessiert, für den habe ich in den Anlagen eine Photoshop-Action beigelegt.

Ich habe natürlich auch versucht mit verschiedenen Methoden die Orangemaske zu entfernen und das Bild selbst umzukehren. Die Ergebnisse werden aber in jedem Fall schlechter, als mit dem Silverfast-Profil. (Die verwendeten Methoden: Weißabgleich mit Weißpunkt auf dem orangenen Rand und ein Layer "Solid Color" im Modus "Divide".) Nicht vergessen: Das Kästchen "Auto" im NegaFix-Dialog anklicken.

Die beigelegten Bilder sind Schnellschüsse aus einem Testfilm, entwickelt bei dm. Selbst in dem Miniformat, in dem die Bilder hier beigelegt sind, erkennt man streifige Strukturen, die eindeutig von der Filmentwicklung kommen. Ich bin also mit dm nicht sehr zufrieden. Überhaupt glaube ich, dass ich mit Negativfilmen nicht warm werde. Die Ergebnisse der Velvias überzeugen mich wesentlich mehr.

Grüße Mirko

Wolf Faust zu Negativen:

Die IT8.7/1 Kalibrationsbilder sind für Diafilme. Negativfilme funktionieren leider völlig anders und es gibt meines Wissens nichts Vergleichbares zu den IT8 Filmen für Negative. Meine Empfehlung für Negativ-Filme ist die Verwendung eines Kamera-Kalibrationsbildes vor Ort. Die Verwendung von Kamera-Kalibrationsbildern ist nicht immer einfach und problemlos, hilft dennoch meistens deutlich bei der Farbjustage manuell oder z.B. mit einem Kamera-Profiler. Allerdings Vorsicht, die Qualitätsunterschiede bei den Profilern sind erheblich.
Wenn also eine Software keine vernünftigen Ergebnisse liefert, eine andere versuchen und nicht gleich aufgeben.

Die besseren Profiler erlauben es durchaus z.B. mit einem Regler das verwendete Licht usw. einzustellen. Matemerie und diverse andere Fehlerquellen machen die Sache aber sicherlich nicht 100% genau. Doch in der Praxis kann man so schon oft recht weit kommen und eine manuelle Feinjustage ist praktisch immer am Ende nötig für ein optimales Ergebniss, da eben nicht immer die messtechnisch korrekte Farbwiedergabe auch als optimal in der Wahrnehmung empfunden wird.

Gute professionelle Lösungen für Negative setzen neben der Grundprofilierung des Scanners eine komplexe Software ein, die versucht, Objekte und einiges mehr im Bild zu erkennen und anhand der gefundenen Daten Annahmen über die korrekten Farben des Negatives zu machen. In Kombination mit der Profilierung kann man halbwegs zuverlässige und ansehnliche Ergebnisse erzielen. Leider ist mir keine Consumer-Lösung bekannt, die eine derart komplexe Korrektur durchführt.


Hallo Mirko, mach doch bitte eine genaue Quellenangabe bzw. verlinke direkt auf das Zitat!

Das Zitat kam per E-Mail... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
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