Die Charakteristik der Filme bleibt also erhalten, meine Überlegung im Beitrag am Anfang war Quatsch - demzufolge spielt es aber auch in dieser Hinsicht keine wesentliche Rolle, ob man mit einem Kodak oder Fuji-Dia den Scanner profiliert. Einzige gravierende Ausnahme ist Kodachrome.
Hallo Thomas,
den zweiten Absatz verstehe ich nicht! Warum bleibt die Charakteristik erhalten oder auch nicht? Solange nicht bekannt ist, welche Werte für die Profildatei verwendet werden, ist Beides möglich. Es wäre sogar vorstellbar, dass der Hersteller zwei Profildateien für ein Target herausgibt. Eine, bei der die "Farbfehler" durch entsprechende Offsetwerte neutralisiert werden. Eine Weitere, die die Farbfehler in eine gewünschte Richtung steuert - man könnte auch sagen "die spezielle Farbanmutung bleibt erhalten".
Ich erstelle seit ca. 2 Jahren IT8 Negativtargets. Jeder Negativfilm hat ebenfalls eine spezielle Farbanmutung. Es ist aber der richtige Weg, zu Versuchen die ind. Farbcharakteristik des Films weitestgehend wegzubekommen. Den jeder Film wirkt immer noch speziell, wenn auch sehr dezent.
Andere Faktoren sind wesentlich dramatischer - daher ist die Sorge, dass ein Film seinen Charakter durch Profilierung verliert, ein theoretisches Problem.
- Unterschiedliche Belichtungen von nur einer halben Blende verändern die Farbintensität.
- Eine normale Aufnahme wird sehr selten mit festgelegter Farbtemperatur fotografiert (außer bei reinen Blitzaufnahmen). Daher ist fast jede Aufnahme von der Beleuchtung her farbstichig. Oft ist das natürlich gewünscht. Ein auf Neutral korrigierter Sonnenuntergang wirkt evtl. nicht. Während der Blaustich im Schatten abgemildert besser aussieht.
- Auch Objektive haben einen speziellen "Farbcharakter" (Farbfehler).
- Alter des Films.
- Filmentwicklung und deren Toleranzen
- Scan oder Vergrößerung mit all den Einstellungen, Geräteeigenschaften, Bedienfehlern usw.
Zum letzten Punkt möchte ich noch anmerken: Wenn dann noch von Hand an den Farbreglern rumgeschraubt wird, kann man so evtl. ein gescanntes gut Bild hinbekommen. Aber diese Einstellungen sind nur für dieses Bild und sehr, sehr ähnliche Bilder geeignet. Beim übernächsten Bild fängt die Schrauberei wieder an.
Das Kalibrieren auf ein Dia oder Negativ ist die wichtige und notwendige Basis. Das Scannen aller Aufnahmen einer Filmsorte kann mit einer Einstellung erfolgen (nur so ist Stapelscan überhaupt möglich).
Anschließende Änderungen am technisch richtigem Bild nach kreativen und geschmacklichen Ansprüchen natürlich ohne Farbsorgen möglich.