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Analog-Begeisterung - Ich kann es nicht verstehen...

conske

Themenersteller
In der neusten „Fotohits“ (die trotz des doofen Titels ansonsten gar nicht soo schlecht ist) gibt es ein Schwerpunktthema zur Analogfotografie. Auf Spiegel-Online gibt es alle Nase lang einen Beitrag zur analogen Fotografie und auch in diesem Forum kann man in einigen Posts davon lesen, dass es noch/wieder Anhänger der analogen Fotografie gibt. Ich habe den starken Eindruck, dass es gerade zu einer größeren Analog-Renaissance kommt.
Ich kann es nicht begreifen! :(
Vor 30 Jahren fing ich mit der Fotografie (Minolta X500) an und legte mir auch ein S/W-Labor zu. Nach 3 Jahren hatte ich die Nase von der Chemiepanscherei und dem rumbasteln mit „abwedeln“, „Probestreifen erstellen“ usw. gründlich voll und fotografierte nur noch auf Dia-Film. Um dann mal hin und wieder Diaabende zu veranstalten, die für die meisten Freunde und Familie eher ermüdend waren. Auch das ganze Handling mit verschiedenen Filmsorten, einsenden, abholen, aussortieren, in Rahmen setzen, in die Magazine setzen usw. nervte. Es gab keinen einfachen Zugriff auf die Bilder und so staubten sie ein.
Nach einer langen Unterbrechung fing ich vor 10 Jahren wieder mit der Fotografie an – es gab damals eine relativ preisgünstige Casio 3-Megapix-Kamera. Erst seit diesem Einstieg in die digitale Welt macht für mich die Fotografie wieder Sinn. Unmittelbare Verfügbarkeit, leichte Bearbeitung, nachträglicher Weißabgleich, Null-Kosten pro Aufnahme, auf vielen Medien zu präsentieren, leicht zu sortieren, archivieren, weiterverarbeiten, zuzusenden usw.
Gab es anfangs noch von den Analoganhängern das Argument der höheren Auflösung, ist dieses nun schon seit Jahren auch nicht mehr gegeben. Seit es kein Grund in besserer Qualität mehr gibt, werden nun ausgerechnet die Nachteile der Analogfotografie als Argument für eine Renaissance herangeführt:
  • Das Korn (welches es früher so zu vermeiden galt, wie heute das Rauschen) wird jetzt als ganz toll empfunden. – Kann aber schon sehr schön mit Software nachgebaut werden…
  • Die Farbverfälschungen der Diafilme (Kodakchrome u.a.) gilt es nun "wieder zu entdecken". – Auch hier gibt es längst Spezialfilter für PS, die diese Filme emulieren…
  • Der ungleich größere Aufwand einer analogen Aufnahme gilt nun als Nachweis für größere Sorgfalt im Umgang mit dem zu erstellenden Bild („das ist dann nicht nur einfach Knipserei“). – Nun, ich jedenfalls überlege auch heute nicht anders als früher, was ich machen möchte….
  • Die Beschränktheit der weiteren Verarbeitung gibt nun den Aufnahmen einen übersteigerten Wert. – Na wenn’s denn sein muss, sollen sich die Leute doch die Bilder „out of the cam“ anschauen….
  • Die Wiedergabequalität von Dias mittels Diaprojektor gilt ja weiterhin als das Nonplusultra der Fotopräsentation. – Was ein Quatsch. Ich hatte einen eher guten Projektor, der auch Autofokus konnte. Dies war sehr praktisch, da sich ja nach einer Minute Diaprojektion, dieses mit einem „plopp“ ausbeulte und dann der Autofokus sofort nachsteuerte. Wirklich klasse so eine Diapräsentation. Auch das Einsortieren in die Magazine ist ja so ursprünglich..
Nee – Eine Präsentation mittels HD-Beamer erfüllt alle vertretbaren Qualitätsansprüche von 95% aller Betrachter mehr als ausreichend und hat den gewaltigen Vorteil, dass diese Präsentation wesentlich lebendiger zu gestalten ist. Es ist nun möglich, schöne Übergänge, Zooms und eine Kombination mit Kartenmaterial und weiteren Infos zu erstellen. War vorher langsames Einschlafen beim Diaabend angesagt, so ist eine gut gemachte Präsentation über Beamer ein sehr unterhaltsamer Abend.
Könnt Ihr diese Analogbegeisterung nachvollziehen? :confused:
Für mich ist sie bestenfalls eine überflüssige Umweltsauerei (Chemie) und führt zu eher schlechten Fotoergebnissen.
In 10 Jahren wird es dann wohl Programme geben, die künstlich Rauschen produzieren und Objektiv-, sowie Softwarefehler emulieren. "Damals war das noch so ursprünglich und direkt mit den 3-Mega-Pix-Kameras und Funzeldisplay":rolleyes:
 
AW: Analog-Begeisterung - Ich kann es nicht verstehen....

Könnt Ihr diese Analogbegeisterung nachvollziehen? :confused:

Nein, nicht wirklich. Ich hab auch vor ca. 30 Jahren mit der analogen Fotografie angefangen und habe bis 2000 ausschließlich analog, bis 2006 dann parallel analog/digital fotografiert.

Im Prinzip hab ich schon seit spätestens Mitte der 80er das gewollt was wir Heute haben, weil mich das ganze Gehampel mit den Filmen, die Wartezeit auf die Entwicklung und die Ungewissheit ob die Bilder jetzt auch was geworden sind schon immer gestört hat.

Als ich 2006 meine erste DSLR kaufte und endlich eine Digitalkamera hatte, die mir meine analoge SLR zu 100% ersetzen konnte war das für mich wie eine Erlösung, eine Befreiung, seitdem macht mir Fotografieren wieder doppelt soviel Spaß. Mindestens. :)

Zu dem Filmgehampel will ich nie wieder zurück, ich bin froh daß das vorbei ist.
 
AW: Analog-Begeisterung - Ich kann es nicht verstehen....

Naja, wenn man keinen Unterschied zwischen Nachvollziehen und Verstehen zieht, dann ja.

Es ist immer alles so lange chique, bis es alle anderen auch können/machen, etc. Bin zwar nicht in der analogen Zeit aufgewachsen, aber nunja da hat es eben nichts anderes gegeben. Dann kam die digitale Technik und viele Probleme der analogen Zeit, wie vom TO geschildert, wurden gelöst. Ich wette, da war die anfängliche Euphorie groß und alle wollten vmtl den Sprung dahin machen. Dann waren auf einmal alle da, und fotografieren wurde immer inflationärer gebräuchlich, man bekommt Kompaktknipsen ja überall hinterhergeworfen.

Es ist da nur eine Frage der Zeit, bis sich die Leute, die sich von den anderen 'bedrängt' fühlen, herausheben wollen. Und ich glaube, so ist der Drang zu erklären, sich wieder zum analogen hinzuflüchten. Da werden dann aus Bildfehlern Charme, aus Körnung wird Charakter und aus ewiger Entwicklerei wird Leidenschaft für die Fotografie abgeleitet.

Aber es gibt definitiv auch Leute denen es einfach Spaß macht, weil es anscheinend doch noch ein anderes Gefühl ist, als einfach auf den Knopf zu drücken und das Bild verfügbar und fertig zu haben. Rein psychologisch spielt da sicherlich auch einiges mit, von wegen man hängt dann an seinem Bild wenn es vor einem hängt und noch tropft.

Letzten Endes kann man davon halten, was man möchte, was ich nur dumm finde ist, wenn man sagt 'Mit analog hat man bessere Bilder' oder 'Digital ist viel schöner'. Das ist mindestens so geistreich wie eine gewisse Marke zu favorisieren oder ähnlich. Es geht schließlich für jeden Einzelnen darum, mit der Fotografie glücklich zu werden, sei es am PC oder in der Dunkelkammer.
 
AW: Analog-Begeisterung - Ich kann es nicht verstehen....

Es ist da nur eine Frage der Zeit, bis sich die Leute, die sich von den anderen 'bedrängt' fühlen, herausheben wollen.

Mh, ja, solche gibt's sicher. Mir ist das schnurz, ich will mich nicht "herausheben", ich verwende einfach das, was meine Anforderungen am besten erfüllt und das ist nunmal aktuell digitales Equipment.

Aber es gibt definitiv auch Leute denen es einfach Spaß macht, weil es anscheinend doch noch ein anderes Gefühl ist, als einfach auf den Knopf zu drücken und das Bild verfügbar und fertig zu haben.

Möglich, allerdings beobachte ich an mir selbst, daß ich z.B. gar nicht anders arbeite als früher. Ich löse nicht öfter aus, benutze nach wie vor keine Serienbildfunktion und mache mir genausoviel Gedanken bevor ich abdrücke.

Ist aber wohl wirklich eine psychologische Komponente, da hast Du wohl Recht.
 
AW: Analog-Begeisterung - Ich kann es nicht verstehen....

Ich persönlich kenn Filme nur aus meiner Kindheit wo man eben im Urlaub mit einem billigen Plastikteil ein bisschen herumknippste.

Wenns ums "richtige" Fotografieren geht, bin ich ein 100%iges Kind des digitalen Zeitalters. Insofern würde ich die Begeisterung fürs analoge vielleicht auch als Sehnsucht nach dem ursprünglichen, nach den Wurzeln interpretieren. Und das kann ich schon irgendwo verstehen. Kein Mensch fährt schließlich Oldtimer weil sie sicherer sind oder besser auf der Straße liegen. Meistens sind sie nicht mal bequemer. Immer sind sie aber teuer und verschlingen viel zu viel Zeit.

Man darf das nicht aus der praktischen Perspektive sehen und vielleicht verstehen es wirklich die am ehesten, die nie damit leben mussten sondern das heute eher als Ausflug in die "gute alte Zeit" verstehen.

Backbone
 
AW: Analog-Begeisterung - Ich kann es nicht verstehen....

..wenn man sagt 'Mit analog hat man bessere Bilder' oder 'Digital ist viel schöner'. Das ist mindestens so geistreich wie eine gewisse Marke zu favorisieren oder ähnlich...
Dies wird aber bei diesem Analog-Revival sehr häufig gemacht. Die Argumente der entsprechenden Fans gehen in die Richtung, dass die digitale Welt kalt, technisch und für "wirklichen" Kunstgenuss untauglich sei.
Es gibt ja in der Audio-Welt einen ähnlichen Wahnsinn: CD ist viel zu digital - Vinyl muss es wieder sein -mit allen Knacksern, Rauschen usw.

Es ist eben eine Reaktion auf die Entwicklung von Technik, die die Beschränkung / Einschränkung zur Notwendigkeit von Kunst hochjubelt.:(
Gerade diesen Fans kommt es m.E. eben nicht auf Bildaussage, Komposition, Idee etc. an, sondern auf die Mystifizierung des Drumherum.
Neuster Hype ist die Wiederentdeckung von Polaroid: Mit draufdrücken, Föhn etc. wird dann bei der Selbstentwicklung manipuliert und das was dabei rauskommt, ist dann super. Alles was dabei herauskommt, läßt sich lässig mit PS bauen - und unendlich viel mehr.
Es steckt in dieser (Rück-)Entwicklung eine Geringschätzung der digitalen Möglichkeiten. Statt Kreativität z.B. in PS zu investieren und die neuen Möglichkeiten für künstlerischen Ausdruck zu nutzen, wird im Grund nur wiederholt was es schon längst gab und nicht besser geworden ist.
 
AW: Analog-Begeisterung - Ich kann es nicht verstehen....

Ich hab für solche Fälle immer ein paar Entscheidungshilfen daheim herumliegen. Diverse Schallplatten aus den 50ern und 60ern, die auf Hippieparties schon einiges abbekommen haben....auf den Plattenteller gelegt...knistert ein wenig, aber es kommt Musik. Daneben ein paar ältere CD's, die einige Wochen im Auto mitgefahren sind...selbst der beste CD-Player zeigt "Error"....
Und daneben noch jede Menge Negative und Dias (auch so um die 50 Jahre alt). Ab und zu nehm ich ein 6x7 Dia und steck es in einen Götschmann Projektor (das sind die ohne Autofocus und ohne "Plopp") und dann stelle ich irgendeinen Beamer daneben (egal wie teuer)....
 
AW: Analog-Begeisterung - Ich kann es nicht verstehen....

Dies wird aber bei diesem Analog-Revival sehr häufig gemacht. Die Argumente der entsprechenden Fans gehen in die Richtung, dass die digitale Welt kalt, technisch und für "wirklichen" Kunstgenuss untauglich sei.

Moin!
Die Anhänger der konventionellen Aufnahme- und Bildentstehungstechnik sollen das tun, was sie für richtig halten, meinen Segen haben sie - nur, sie werden es ohne mich tun müssen!

mfg hans
 
AW: Analog-Begeisterung - Ich kann es nicht verstehen....

Ich finde, der Oldtimer-Vergleich trifft es recht gut. Ich habe einfach Freude an soliden, mechanischen Kameras und Objektiven, die es in der Art in digitaler Form nicht bzw. kaum bezahlbar gibt. Ich denke da an die Leica M oder von mir aus auch die digitale Epson Rangefinder, aber schon wenn man lieber einen Spiegelreflexsucher hat gibts nix mehr in die Art...

Und zumindest mit der 6x6 ist meine Art zu fotografieren wirklich ganz eine andere als digital, von einer Tour mit einem Rollfilm (max. 12 Bilder) komme ich meistens mit mehr guten Fotos nach Hause als mit der K20D und einer 4GB-Karte.

Von einem - schwierig erklärbaren - anderen Bildeindruck bei Film will ich gar nicht anfangen. Klar, den kann man sich auch in PS mehr oder weniger nachbauen, aber warum sollte ich das tun wenn ich das Original haben kann? :D

Unter dem Strich kann ich die Filmbegeisterung sehr gut nachvollziehen, zumindest mir macht das Fotografieren auf Film einfach mehr Spass. Auch wenn digitale Technik viele Vorteile hat und die Bilder technisch besser werden... solange der Weg das Ziel ist (und das ist er für mich bei Fotografie als Hobby) greife ich zu meinen analogen Kameras, ist das Ergebnis das Ziel kann es auch mal sein, dass die DSLR ran darf. :D
 
AW: Analog-Begeisterung - Ich kann es nicht verstehen....

Ich weine dem analogen Filmzeugs keine Träne nach. Bin seit 10 Jahren (fotografisch) digital und glücklich damit. :lol:
 
AW: Analog-Begeisterung - Ich kann es nicht verstehen....

Man muß Begeisterungen ja nicht verstehen um sie zu akzeptieren. Und so massiv wird einem damit ja auch nicht auf den Keks gegangen. Ich mag Film und alte Kameras, habe kein Problem damit wenn im Kino keine digitalen Projektionen laufen sondern noch konventioneller 35mm Film mit Knackser und Streifchen, Ich mag LPs um Grunde auch lieber als CDs oder gar MP3. Es ist eben so ein Haken an dem man sich in dieser schnellebigen Welt einfach mal festhalten kann.

Auf den Auslöser drücken, hochladen, dran rum regeln und ausbelichten oder drucken ist zwar auch ne angenehm einfache Sache, steht außer Frage. Aber ich mag es einfach ein Bild im roten Licht entstehen zu sehen. Das beruhigt mich ungemein. Aber es stimmt schon, zu versuchen andere mit der Überlegenheit irgendeiner Art photographieren zu missionieren ist etwa so sinnvoll wie sich darüber zu streiten wer den cooleren imaginären Freund hat. Immerhin gibt es noch unzählige Menschen die nicht verstehen wie man sich überhaupt seine Freizeit damit vollstopfen kann indem man sich kiloweise Technik um den Hals baumelt um dann stundenlang entweder durch Städte, Wälder oder Sportarenen zu tigern... Alles eine Glaubensfrage und niemand kann da den Stein der Weisen für sich beanspruchen.
 
AW: Analog-Begeisterung - Ich kann es nicht verstehen....

Nachvollziehbar???
Na ja, ich fotografiere auch seit ewigen Zeiten. Mein analoger Höhepunkt vor ca. 30 Jahren war eine Minolta SRT 303b mit Rokkore von 28-200 mm, Diaprojektor von Leitz, Durst Vergrößerungsgerät und diverse Zubehörteile.
Im Großen und Ganzen hat es viel Spaß gemacht. Die ganze Sache ist dann mehr oder weniger aus Zeitmangel eingeschlafen.
Ich bin dann 2003 mit einer Sony DSC-F717 in die digitale Fotografie eingestiegen und habe mein Hobby neu entdeckt.
Zurzeit arbeite ich mit einer digitalen Spiegelreflexkamera und einem Epson R2880 Drucker.
Meine jetzigen Ergebnisse finde ich trotz Zoomobjektive besser als die früheren (qualitativ). Ich würde auch nie wieder wechseln wollen. Nostalgie hin oder her.
 
AW: Analog-Begeisterung - Ich kann es nicht verstehen....

Neuster Hype ist die Wiederentdeckung von Polaroid: Mit draufdrücken, Föhn etc. wird dann bei der Selbstentwicklung manipuliert und das was dabei rauskommt, ist dann super. Alles was dabei herauskommt, läßt sich lässig mit PS bauen - und unendlich viel mehr.
Es steckt in dieser (Rück-)Entwicklung eine Geringschätzung der digitalen Möglichkeiten. Statt Kreativität z.B. in PS zu investieren und die neuen Möglichkeiten für künstlerischen Ausdruck zu nutzen, wird im Grund nur wiederholt was es schon längst gab und nicht besser geworden ist.

Das vertrete ich zB eine komplett andere Auffassung.

Für mich hat Erschaffen ganz viel mit meinen Händen zu tun. Ich könnte zB genauso das, was ich auf Papier oder Leinwand male, auch mit einem Grafiktablett erlernen. Farbfadings etc währen viel einfacher als tausendmal mit dem Pinsel hin und her, schneiden - gegenschneiden usw. Aber das ist es nicht. Meine Hände fühlen dabei nicht das was ich mache, eine Maus oä durch die Gegend zu schubsen nervt mich hier ungemein. Es ist für mich in gewisser Weise ausdruckslos, bzw spiegelt nicht mein Empfinden wieder. Ein Beispiel: Wenn ich in Illustrator einen schönen Bogen ziehe, würde der gleiche Bogen, mit einem Stift auf Papier, bei mir etliches mehr an Glücksgefühl auslösen. Das kann sich bis in Lachen und Jubeln reinsteigern. Ähnliches würde mir am PC nie passieren.

Und das übertrage ich auch auf meine Fotografie.
Digital ist genial, ganz ohne Frage, aber es gibt einfach gewisse Prozesse, die will ich nicht durch den PC ersetzen, bzw er hat es nicht geschafft diese zu ersetzen.
Es gibt für jeden Schiss ein Tutorial. Aber welche Materialien unter welchen Umständen sich wie verhalten, kann man nur durch die eigene Handarbeit erlernen. Und dies durch ein Tutorial nachzubauen ist für mich nicht das Gleiche (auch wenn ich daraus profitiere und meinen Workflow weiterentwickle).

Ich finde im allgemeinen ein "Entweder - Oder" ziemlich reduziert. Man sollte doch für sich schauen, was man ausdrücken möchte. Und vor allem wie transportiere ich MEIN Empfinden.

Da kann es bezogen auf die Fotografie zB die Lichtstimmung sein, die eine HochIso-Taugliche-Kamera verlangt (+ dementsprechendes Objektiv), die als einzige die verflixte Lichtsituation einfangen kann, die ich darstellen möchte. Anderseits gibt es vielleicht eine Situation, die verlangt, dass man einen SW-Film benutzt. Oder ein Polaroid, oder eine Lochkamera.

Es sollte doch darum gehen, was man vermitteln möchte. Wenn der Betrachter dir erzählt, was er bei dem Betrachten deines Fotos empfindet und es kommt deinen Gefühlen in der Situation nahe, hat man doch eigentlich alles richtig gemacht. Der Weg dahin ist egal.

Und übrigens. Ein Polaroid lässt sich nicht mit PS bauen, damit das klar ist :grumble: :D da kostet der Knopfdruck nämlich nicht direkt mal min 2€ an Material.
 
AW: Analog-Begeisterung - Ich kann es nicht verstehen....

Aber es stimmt schon, zu versuchen andere mit der Überlegenheit irgendeiner Art photographieren zu missionieren ist etwa so sinnvoll .....

Aber genau diese Art der Missionierung - wenn auch genau in die andere Richtung - versucht doch der TO auf eine äußerst unangenehme Art, wenn er die von ihm nicht präferrierte Art der Fotografierei als "Umweltsauerei" bezeichnet die zu "eher schlechten Ergebnissen führt":(

Ich fotografiere zwar fast ausschließlich auch nur noch digital, denke aber gerne (vielleicht auch ein bisschen romantisch verklärt) an das analoge Fotografieren zurück
Und ein Dia konnte man für viel weniger Geld an die Wand werfen als mit einem 1,5 MPix Beamer für > 3.000 EUR (keine Ahnung was die heute kosten),
auch wenn man damit natürlich viel mehr Gimmicks einbauen kann, die aber auch nicht unbedingt was mit Krativität zu tun haben.
 
AW: Analog-Begeisterung - Ich kann es nicht verstehen....

Könnt Ihr diese Analogbegeisterung nachvollziehen? :confused:
Nein, mir geht es wie n-foto.de:
Ich weine dem analogen Filmzeugs keine Träne nach. Bin seit 10 Jahren (fotografisch) digital und glücklich damit. :lol:
Wirklich nachvollziehen kann ich die Begeisterung nicht, und verstehen kann ich sie schon gleich zweimal nicht. Aber das muss ich ja zum Glück auch nicht. ;)
 
AW: Analog-Begeisterung - Ich kann es nicht verstehen....

Finde analog und digital gleichermaßen in Ordnung.

Aber bei der Projektion stehe ich auf analog.

Wer noch nie ein 6x6 Dia auf eine Großleinwand gesehen hat und in die Bilder quasi eindringen konnte, der wird das natürlich nicht nachvollziehen können.
 
AW: Analog-Begeisterung - Ich kann es nicht verstehen....

Könnt ihr nachvollziehen, wie man sich für die Fahrt in einem Oldtimer begeistern kann? Ein altes Auto, welches viel Benzin schluckt, schlecht beschleunugt, keine Servolenkung hat, sehr laut ist......usw.

Die Zukunft hat man vor sich, die kommt noch schnell genug. In der Vergangenheit wird man jedoch nicht mehr leben können, daher hat die Auseinandersetzung mit Dingen der Vergangenheit durchaus seinen Reiz. Ich kann die Liebhaber von analogen Knipsen verstehen und werde demnächst auch eine kaufen.
 
AW: Analog-Begeisterung - Ich kann es nicht verstehen....

Könnt ihr nachvollziehen, wie man sich für die Fahrt in einem Oldtimer begeistern kann? Ein altes Auto, welches viel Benzin schluckt, schlecht beschleunugt, keine Servolenkung hat, sehr laut ist......usw.

Jo, kann ich (wobei Oldtimer nicht zwangsläufig schlecht beschleunigen und keine Servolenkung haben, auch das mit dem Verbrauch relativiert sich in Zeiten, in denen ein popeliger Golf 1,3to wiegt). Der Autovergleich passt aber an dieser Stelle (mal wieder) nicht, denn ein Oldtimer macht nichts anderes als ein aktuelles Auto: er fährt.

Eine analoge Kamera aber tut nicht ganz dasselbe wie eine digitale. Der Riesenunterschied ist, daß man die Bilder nicht sofort sehen kann, sondern u.U. erst Monate später, wenn der Film endlich voll ist. Genau dadurch verliert analoge Fotografie für mich eine Menge an Reiz.

Mir macht es am meisten Freude wenn ich von einem Ausflug nach Hause komme, die Speicherkarte in den Rechner stecke und mir sofort ansehen kann was für tolle (oder auch nicht;)) Bilder diesmal wieder dabei herausgekommen sind. Ich fotografiere ja schließlich in erster Linie der Bilder wegen und da will ich nicht gottweißwielange drauf warten müssen.

Die Zukunft hat man vor sich, die kommt noch schnell genug. In der Vergangenheit wird man jedoch nicht mehr leben können, daher hat die Auseinandersetzung mit Dingen der Vergangenheit durchaus seinen Reiz. Ich kann die Liebhaber von analogen Knipsen verstehen und werde demnächst auch eine kaufen.

Oh, alte Kameras mag ich auch, ich sammel die Dinger sogar, hab hier viele SLRs aus den 60er und 70er Jahren, sowie einige Falter, Bakelit, Box und TLR-Kameras aus den 30er bis 50er Jahren, ein paar Meßsucherkameras, usw. - die Dinger gefallen mir einfach, ich mag es damit von Zeit zu Zeit herumzuspielen oder sie mir einfach anzusehen -> damit zu fotografieren würd mir allerdings heutzutage nicht mehr in den Sinn kommen. ;)

Aber wer da Spaß dran hat: bitteschön. Es geht in diesem Thread ja auch nicht darum irgendwen zu "bekehren" oder den "Analogies" ihre Vorliebe madig zu machen, es geht einfach nur darum, daß man mal so einen Meinungsquerschnitt bekommt. :)
 
AW: Analog-Begeisterung - Ich kann es nicht verstehen....

Nun, analoge Fotografie ist eine andere Art, mit der Lichtmalerei umzugehen. Hier spielt sicher auch eine gewisse Portion Nostalgie mit rein, andererseits ist es gerade im S/W-Bereich schon eine gewisse Kunstform und andere Herangehensweise. Bei Analog muss man vor dem Schuss viel mehr überlegen, als ein Digitalo, der sich sagen kann: Also nachher kann ich immer noch in Photoshop was machen.

Man arbeitet hier auch in der Entwicklung der Fotos handwerklich, hat einen anderen Arbeitsrhythmus- und hier für viele einen bewussten Rückzug von der hektischen Umwelt um einen herum.

Dass Colorfotos mittlererweile digital besser sind, ist sicher so, S/W hat von den Eigenschaften und Dynamik auch im Print (bei Barytpapier) schon noch einen Charme, wo Digital noch nicht ist.

Zum Thema Chemie: Wie ist denn die Betrachtung von Digitalfotografie über die Zeit? Welchen Aufwand und ebenfalls Sauerei mit teilweise hochgiftigen Stoffen bei der Halbleiterherstellung (Sensor und sonstige Chips der Kameras) wird getrieben, um eine Digitalkamera herzustellen, und wie lange hält diese?
Ich selbst habe seit ca. 2003 die dritte digitale Kamera (2x Canon Powershot einmal nach 2 Jahren, einmal nach 4 Jahren kaputt, jetzt Nikon D60) und seit 20 Jahren die zweite Analoge.
Weiterhin braucht der Digitalo Ressourcen wie PC/Strom für seinen Workflow, und was man auch nicht vergessen darf, ist, dass alle Bildergalerien/Communities, die Bilder hosten, auch einen enormen Strombedarf haben, den man in diese Berechnung mit einfliessen lassen sollte.
 
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