AW: Panasonic G2/GH2 ??
Wenn ich die vielen guten Bilder von "Echodyne" mit dieser Optik sehe, finde ich es optisch allerdings alles andere als schlecht!
... wohl wahr, aber das war ja schon immer so, auch das FT-Objektiv 14-42 ZD ist eine gute Linse und an sich für so manchen Hobbyisten völlig ausreichend (außer für Architektur bei 14 mm), günstig und vor allem leicht, was beim Bergwandern eine Rolle spielen kann.
Die Bilder "sahen" aber oft auch deshalb schlecht(er) aus, weil den Fotografen immer das Gefühl beschlich, gegen das immens teure 12-60er (zuvor 14-54er) damit nur eine "Krücke" zu haben (EXIFs können ja so peinlich sein). Psychologie spielt eben oft eine entscheidende Rolle; aber manche Leute (wie echodyne) haben eben (mit Recht) genug Selbstbewustsein, um das aushalten zu können, wenn sie bei mFT eine Kitlinse verwenden.
Liegt der Schwerpunkt bei einem FT-Fotografen mehr auf der Natur-Telefotografie, könnte man zur Gewichtsersparnis z.B. für Übersichtsbilder ohne Probleme so eine leichte "Billigscherbe" mit in den Rucksack packen anstelle von 1 Kg zusätzlichem Spezialglas.
Beim 14-45 mFT scheint es mir ähnlich, wobei der Hauptgrund für das Qualitätsurteil das Teleskopbauprinzip zu sein scheint, das man nicht unbedingt gebraucht hätte (mal sehen, wie das beim kommenden Weitwinkelzoom sein wird).
Vielleicht spielte da auch die spezielle Zielgruppe eine wichtige Rolle, denn wie z.T. bei Nikon auch ("einfaches Bedienkonzept einer DSLR") hatte man ja anfänglich bei Olympus speziell die Frauen im Fokus (in Asien fiel bei der E-P1 sogar mal das Argument "handtaschentauglich"); vielleicht dachte man, so den Übergang von Kompakten mit total versenkbarer Optik zu erleichtern (das wäre wieder ein Beispiel, wo Marketing über die Konstruktionsabteilung gesiegt hätte).
Aber man hat ja eine Alternative in Form des 14-42er G-Objektives von Panasonic, nur dass man das leider nicht im Kit für einen Aufpreis von 50 Euro erhält. Das ist das wirklich Ärgerliche an der Geschichte.
Aber nochmal: Auch das 14-45er mFT ist weiterhin ein gutes Objektiv (zumal die AF-Problematik auch von der Kamera mitverursacht wird, denn ein G-Objektiv bringt nur etwa 50%-Besserung an einer E-P1).
Es kommt auch darauf an, von welcher Warte man das betrachtet. mFT wurde nicht konzipiert, um DSLR-Fotografen mit ihren (über)hohen Ansprüchen zu überzeugen, sondern um unzufriedenen Käufer aus dem Kompaktkamera-Segment abzuwerben, für die Kompaktheit ein wichtiges Kaufkriterium bleibt. Diese nicht gerade kleine Käuferschicht würde nie Objektive adaptieren, die größer sind als im Kamerakonzept vorgesehen (die ein 50-200er ZD "anbauen", bleiben eben (durchaus liebenswerte) Exoten).
Wir halten uns hier also anscheinend immer für den Nabel der Welt und mFT muss natürlich nur für unsere Bedürfnisse optimiert werden

. Wehe, wenn nicht, dann droht die gesammte Kampfkraft der Experten inklusive Systemwechsel. Das beeindruckt allerdings Firmenlenker wenig, solange die "dumme" Masse weiterhin das kritisierte Produkt kauft. Und da gibt es durchaus Unterschiede zwischen dem asaitischen Markt mit einer jetzt aufstrebenden Mittelschicht und z.B. Europa.
Aber vielleicht gibt es ja in der Zukunft noch einen dritten Weg mit einer Synthese aus mFT und DSLR und alle sind zufrieden (außer vielleicht die Traditionalisten)?
Andere Kamerafirmen haben ja auch ihre Kompaktlinie (z.B. Canon mit der nicht gerade günstigen G11), da käme auch niemand auf die Idee, die Grenzen des Konzeptes zu übersehen (genauso Leica mit seiner X-1 oder M-9, obwohl da eine "bezahlbare" Reflex anstelle der S-2 im Sortiment noch fehlt; auch die historische Pen war bei Olympus "nur" ein spezieller Nebenweg, beworben als die Kamera für Reportage oder den unbeschwerten Bummel).
viele Grüße
Michael Lindner