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Canon 300D Verschluss wechseln, AF Spiegel reparieren

Nightshot

Moderator
Teammitglied
Themenersteller
Nachdem Kersten mit seiner 10D Verschlusswechselaktion nicht so recht voran kommt, hier mal Bilder von einer 300D.

Wie man von der Rückseite die Platinen und Sensor ausbaut gibt es schon reichlich Anleitungen im Netz, hier also die Fortsetzung. Den Frontgehäusedeckel bekommt man nur runter, wenn von der Rückseite her alles entfernt ist, da zwei Schrauben von hinten durch das Batteriefach entfernt werden müssen. Quält man das Gehäuse über den Stativanschluss ist es auch schon weg. Um den Deckel mit Blitz abnehmen zu können braucht es den Lötkolben, um die entsprechenden Kabel ablöten zu können.
Man enfernt nun die metallene Bodenplatte mit dem Stativanschluss und die tragende Metallstruktur kann jetzt entnommen werden. Die rot markierten Schrauben sind schnell enfernt, der Knackpunkt ist die Blaue. Die muss sehr fummelig von vorn erreicht werden. Die Stützstruktur ist jetzt frei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf dem nächsten Bild ist der Verschluss auch schon entfernt. Hierzu muss auf der Vorderseite das markierte Flachbandkabel abgelötet werden.

Da der Verschluss vollständig mit Discofilm verklebt war (man sollte nicht fotografieren während der Film noch flüssig ist) hab ich den Verschluss selbst noch zerlegt und gereinigt. Da keine kleinen Federchen enthalten sind geht das recht problemlos. Im nächsten Bild ist er wieder zusammengebaut.

Auch diese 300D hatte die übliche Krankheit, dass der Führungspin für den AF Hilfsspiegel abgebrochen war. Der wurde noch durch einen Metallpin ersetzt. Mit einem 0,8mm Bohrer wird ein Loch an der richtigen Stelle gesetzt und eine 0,9mm Spritzenkanüle von außen eingesteckt. Das ergibt eine schön stramm sitzende Presspassung. Das noch mit einem Tropfen Kleber fixieren und der neue unzerbrechliche Führungspin ist fertig (blaue Markierung).

Rot markiert ist die berühmte Exzenterschraube mit der viele den AF ihrer Kamera tunen wollen. Das Loch in der Schraube ist ein 1,0mm Innenvierkannt. Hiermit kann zwar das zentrale AF Feld richtig eingestellt werden, die darüber und darunter liegenden Meßfelder bekommen dann aber Front- bzw. Backfokus.
 
Im ersten Bild sieht man schön, dass es sich um eine exzentrische Schraube handelt und als Auflagepunkt für den Hilfsspiegel dient.

Noch schnell ein Bild von der AF Einheit, die man aber nicht ausbauen muss und zum Schluss noch ein Beweisbild, dass die Kamera wieder tut wie sie soll.

So ein Verschlusswechsel gehört schon zu den ambitionierteren Aufgaben die man erledigen kann. Das Gelingen hängt zum Großteil von den Lötkünsten ab und wie gut man mit Pinzetten umgehen kann. Hier braucht man ein größeres Sortiment.
 
Wenn ich das so sehe, verspüre ich einen ungemeinen Drang, einem Canon Entwickler mal ganz ausführlich und in persona beizubringen, was ich davon halte, eine solche Sollbruchstelle in einem (ehemals) 1000 Euro Gerät dermaßen unzugänglich zu verbauen.

Die gehören doch auf den Mond geschossen - am besten mit einer Rakete, die abhängig von einem 0,9mm Plastikpin ist.

TORN
 
Ich hab noch was vergessen. Auf der linken Seite sieht man ja diesen großen Kondensator für den Blitz. Obwohl die Kamera schon länger nicht mehr in Betrieb war, hatte der Kondensator immer noch 190V. Also erst den Blitzkondensator mit einem 5 kOhm Widerstand entladen, sonst könnte es eine Begegnung der etwas unangenehmeren Art geben. :D
 
Wenn man hinfasst, ist der aber auch schnell entladen.
Bedenke aber auch, dass du dadurch einen ESD Schaden an den Platinen erzeugen kannst, wenn du gleichzeitig noch was anderes von der Kamera in der Hand hast. Nicht nur du bekommst eine gebritzelt, die Kamera spürt das auch, wenn auch deutlich reduziert.
 
Ich hab noch was vergessen. Auf der linken Seite sieht man ja diesen großen Kondensator für den Blitz. Obwohl die Kamera schon länger nicht mehr in Betrieb war, hatte der Kondensator immer noch 190V. Also erst den Blitzkondensator mit einem 5 kOhm Widerstand entladen, sonst könnte es eine Begegnung der etwas unangenehmeren Art geben. :D


Jepp, das Spielchen kenne ich nur zu gut von einer Röhrenendstufe . . . . . . danach ist man dann aber mit Sicherheit richtig wach:D:D:D

Ich finde deinen Bericht sehr informativ und kann außerdem nur Torn zu 100% zustimmen.

Gruß Olaf
 
Bedenke aber auch, dass du dadurch einen ESD Schaden an den Platinen erzeugen kannst, wenn du gleichzeitig noch was anderes von der Kamera in der Hand hast. Nicht nur du bekommst eine gebritzelt, die Kamera spürt das auch, wenn auch deutlich reduziert.

Ja, das ist klar. Ist mir auch nur mal bei einer Kompakten passiert, weil ich nicht aufgepasst habe :eek:

Ich schau immer schön, dass ich mich vorher erde, leider hab ich kein bändchen, aber einmal kurz Schutzleiter, oder die dafür vorgesehene Buchse an der Lötstation berühren zwischendurch bringt hoffentlich auch schon ein bisschen.

Ich bin heute übrigens ein bisschen blind scheinbar, kann deine Spritzenkanüle nirgens sehen :eek:
 
Solche bebilderten Anleitung liebe ich.

Als jemand, der auch gerne Kameras zerlegt (und wieder zusammensetzt)
stellt sich mir folgende Frage:

Kann man einen Austausch z.B. des Verschlusses einer DSLR grundsätzlich selbst durchführen ?
Müssen Justierarbeiten (ggf. mit Spezialwerkzeug oder -software) durchgeführt werden ?

Löterfahrung und feinmotorische Fähigkeiten setze ich mal voraus.
 
Solche bebilderten Anleitung liebe ich.

Als jemand, der auch gerne Kameras zerlegt (und wieder zusammensetzt)
stellt sich mir folgende Frage:

Kann man einen Austausch z.B. des Verschlusses einer DSLR grundsätzlich selbst durchführen ?
Müssen Justierarbeiten (ggf. mit Spezialwerkzeug oder -software) durchgeführt werden ?

Löterfahrung und feinmotorische Fähigkeiten setze ich mal voraus.

Löterfahrung und feinmotorische Fähigkeiten vorrausgesetzt... Natürlich kann man das dann (wenn man weiß, was man tun muss).

Beim ersten mal ists wohl nicht gleich so einfach, aber wenn man einmal weiß, worauf man achten muss (aufpassen, dass sich das flachbandkabel beim durchs gehäuse ziehen nicht verhakt, zum Beispiel...:rolleyes:) dann ist das eine einfache Sache.

Solch große feinmotorische Kenntnisse braucht man da nicht mal, das ist alles recht groß und sperrig, finde ich :D

Einstellarbeiten... Da bin ich mir noch nicht so ganz sicher. Am Verschluss gibt es 2 rädchen, an denen man die Vorspannung der Federn für den Verschluss einstellen kann. Da man aber wohl kaum einen "Verschlussprüfstand" in der Werkstatt hat, oder den Verschluss 5 mal ausbaut und richtig einstellt, könnte man davon ausgehen, dass diese Federn schon richtig gespannt sind.
 
Kann man einen Austausch z.B. des Verschlusses einer DSLR grundsätzlich selbst durchführen ?
Müssen Justierarbeiten (ggf. mit Spezialwerkzeug oder -software) durchgeführt werden ?

Ja, das ist machbar. Ich hatte zumindest schon mal Zugriff auf das Inhaltsberzeichnis vom offiziellen Reparaturhandbuch und dort wird nur das Maß Bajonett -> Sensor und Bajonett -> Mattscheibe als justierbar eingestuft. Wird der AF nicht ausgebaut (ist nicht notwendig) so ändert sich an der Lage der Justage kritischen Abstände nichts.
Der Sensor ist auf genau tollerierten Metallplättchen gelagert. Die würde ich raus nehmen und extra lagern. Fallen die während dem weiteren auseinander bauen runter und man kann sie nicht mehr zuordnen, ist die Justage dahin.

Ich hab inzwischen den Spaß auch mal bei einer 5D gemacht. Die Kamera ist ja der Inbegriff von Wartungsfreundlichkeit. Nix mehr mit ödem Kabel ablöten, alles sauber und logisch geschraubt, alle Gehäuseteile ohne biegen und ziehen spielfrei abnehmbar, nur die kaum zugängliche Schraube mit der das Batteriefach an der zentralen Platte montiert ist gibt es noch. Anscheinend hab ich noch nicht verstanden, wie man da leicht ran kommen soll.

Der Verschluss der 5D ist ein echtes Monster und man sieht ihm an, dass er länger halten soll. Andere Nieten, andere Lager die auch geschmiert sind und Gummilager zur Schwingungsdämpfung...
 
@ Nightshot:

Danke für die aufschlussreiche Antwort.

Demnächst bekomme ich wahrscheinlich eine defekte 300D zum Basteln.
Falls es Dich nicht stört werde ich bei Bedarf noch mal nachfragen.

Gruß
Claus
 
Danke Nightshot, immer wieder interessant, Deine "Reportagen" aus dem Innenleben unserer Lieblinge! BTW, was sind das für Schmauchspuren an der AF-Einheit, zufällig den Lötkolben geküsst? ;)
 
Wenn die Sonne leicht defokussiert war geht es noch. Das schwarze Plastik absorbiert die Strahlung im Gegensatz zur Mattscheibe sehr effektiv und kann sich schnell aufheizen.
 
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