pspilot
Themenersteller
Nun habe ich doch zugeschlagen und mir diese drahtlosen Fernostfernbedienungen 'geschossen'. Gleich vorab, die Abwicklung war dank Paypal unkompliziert und nach einer Woche hatte ich das Ding für nicht mal 40€ inkl. Versand im Briefkasten. Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass man dafür von Canon nicht mal deren lausigen drahtgebundenen bekommt, und die Erklärung, warum der lausig ist, hebe ich mir fürs Ende auf. Zurück zum 'link-delight'
.
Das Schlechteste an dem Teil ist die Dokumentation, die ist nämlich einfach nicht vorhanden. Das Ding kommt in Bläschenfolie eingeschlagen schlicht einher. Kein Karton, keine Marke, kein Name, kein Aufdruck - einfach gar nix! Naja, dachte ich mir, so schwer kanns wohl nicht sein. Sender und Empfänger sind leicht zu identifizieren und wo der Stecker reinkommt, war auch klar.
Das erste Erfolgserlebnis ist die Leuchtdiode am Sender. Die leuchtet grün wenn man 'andrückt' und rot, wenn man 'durchdrückt'. Das war schon mal eine tolle Überraschung. Die Ding bietet tatsächlich astreine 'double action' fürs Fokusieren und Auslösen. Toll - nur der Empfänger muckste sich nicht. Batterie war drin, die sind übrigens beide mit dabei. Dann aber entdeckte ich, dass ich eine hauchdünne Isolationsfolie übersehen hatte, welche die Empfängerbatterie noch einhüllte ...
. Ausgepackt, wieder rein damit und ... wieder nix. Fälschlicherweise nahm ich nämlich an, die Taste am Empfänger sei eine lokale Auslösetaste. Falsch gedacht, es ist der Einschalter. Man muss ihn 1-2 Sekunden gedrückt halten, dann blinkt die LED am Empfänger ein paar Mal recht nervös und geht dann in ein kurzes, rotes Blitzen alle 2 Sekunden über. Jetzt ist der Empfänger empfangsbereit
. Zum Ausschalten reicht ein kurzer Druck auf die Taste.
Stimmen nun noch die 4 Codierschalter an beiden Geräten überein, hört der Empfänger tatsächlich aufs Wort. Die LED am Empfänger folgt der des Senders unmittelbar (also Dauergrün und Dauerrot für Fokus und Auslösung), sodass man die Funktion und Reichweite auch ohne Kamera überprüfen kann.
Ein 'Schmankerl' finde ich die 'Bulb-Funktion': wenn man die Auslösetaste am Sender länger als 2 Sekunde drückt, geht die rote LED wieder aus und zeigt damit an, dass der Empfänger (so er 'zuhört'), im B-Modus eingerastet ist. Dessen LED geht folgerichtig auch auf Dauer-rot. Damit lassen sich Langzeitbelichtungen sicher durchführen, ohne auf eine durchgängige Funkübertragung angewiesen zu sein. Außerdem spart es Sendebatterie. Ein nochmaliger, kurzer Druck auf die Sendertaste löst den B-Modus wieder.
An der Kamera, tut das Teil klaglos, was von ihm erwartet wird, es löst aus. Der Stecker ist der übliche Billignachbau ohne Arretierung, das ist aber bei der Verwendung ohne Belang, da der Empfänger ja nur still an der Kamera hängt und dafür reicht die Haltekraft des Steckers. Das war übrigens auch einer der Gründe, warum ich einen drahtlosen Auslöser wollte. Das drahtgebundene Orginal von Canon (jaja, als braver Kunde habe ich mir das natürlich gleich mit der Kamera gekauft
) hat ein dermaßen unnötig 'störrisches' Kabel, dass der Auslöser dauernd irgendwie falsch am Stativ hängt. Hinzu kommt, dass Canon bei der Kabelanbringung auch nicht so toll nachgedacht hat. Wieso kommt das Kabel unten heraus? Der Auslöser hängt immer verkehrt herum, wenn man ihn greifen will und bei dem Gefummel verändert und erschüttert man dann Stativ und Kamera evtl. wieder. Jedenfalls finde ich schon deshalb die Drahtlosigkeit sinnvoll, auch auf kurze Entfernung.
Einen gewissen 'Coolness-Faktor' hat die 3-teilige Miniteleskopantenne des Senders (würde ich einen Thriller drehen, müsste der Bösewicht damit die Bombe auslösen ...)
. Im Nahbetrieb kann die aber locker drinbleiben, so ab 2-3 Meter ist es dann aber sicherer, sie auszuziehen. Bis ca. 25 Meter hab ich die Reichweite ausgetestet (Freifeld), weiter konnte und wollte ich dann nicht mehr weg von meiner Kamera. Bis dahin ging es aber tadellos.
So, nun noch einige technische Details (sonst wäre es kein Review von mir
): das Ding arbeitet auf 433MHz und somit in den meisten europäischen Ländern prinzipiell legal, was bei solch einem Fernostimport ja nicht selbstverständlich ist. Der Empfänger arbeitet mit einer 3V Lithiumzelle vom Typ CR2 und braucht in Bereitschaft ca. 1,5mA Strom. Das ist recht sparsam und rein rechnerisch könnte man das Teil somit ca. 1 Monat ununterbrochen eingeschaltet lassen (Batteriekapazität ca. 1Ah). Beim Auslösen steigt der Strom auf ca. 12mA, das ist wiederum erstaunlich viel, vor allem weil der Strom auch im B-Modus verbraucht wird. Aber auch das bedeutet mindestens 80 Std. Dauerauslösen
... die Empfängerbatterie sollte also lange halten.
Der Sender arbeitet mit einer, für Handsender nicht unüblichen, 12V Minibatterie vom Typ LR 23 A oder LRV08. Dieser werden immerhin 15mA abgenötigt, aber nur wenn man die Taste drückt. Der rechnerischer Dauerbetrieb liegt wegen der kleinen Kapazität bei nur ca. 3-4 Std., danach hat man aber schon einen lahmen Daumen
. Schade ist allerdings, dass der erste Fokus-Druckpunkt sehr leicht anspricht, sodass man beim Einpacken des Senders darauf achten sollte, ihn nicht unbeabsichtigt zu aktivieren.
Mein Fazit: uneingeschränkt empfehlenswert, für den Preis erst recht. Ich habe an dem Ding nichts auszusetzen und das ist selten
.
Nun noch die versprochene Erklärung, warum der Canon Auslöser lausig ist. Es ist ja schon frech, 54,69€ (Listenpreis 2007) für einen Taster mit einem Stück Kabel und einem, natürlich unnötig proprietären Stecker zu verlangen. Aber gut, man hat sich an die Canon Zubehörpreise gewöhnt, so ist es halt. Die Frechheit ist, dass man für das Geld nur das Billigste vom Billigen bekommt. Canon findet es nicht mal nötig, in seinen Drahtauslöser eine 'ordentliche' Taste, für sagen wir mal stolze 10 cent einzubauen. Stattdessen verwendet Canon 'selbst gebastelte' Metallstreifen, um den Kontakt zu schließen. Das hat mit guter Elektronik eigentlich gar nichts zu tun, das erinnert eher an den ersten Bastelkasten aus der Kindheit. Dementsprechend zuverlässig funktionieren diese Kontaktstreifen auch. Mein Orginalauslöser zumindest, hat bei der ersten Verwendung nach längerer Pause immer Kontaktprobleme beim Fokusieren, offenbar oxidiert die Konstruktion. Erst wenn ich dann ein paar Mal fest drücke und dabei die Taste etwas verschiebe, 'spielt' sich das Ganze wieder ein. Das ist ein Witz!! Selbst der Fernostauslöser verwendet einen dafür vorgesehenen und deshalb mit einem Mindeststandard an Kontaktierfähigkeit ausgestatteten Taster. Ich spreche nicht von tropenfesten, vergoldeten Schaltern aus dem NASA-Labor, ich spreche einfach von ordentlichen Bauteilen. Bei den Zubehörpreisen ist das nicht nachvollziehbar und zumindest ich frage mich, bei welchen Produkten mich Canon außerdem noch verarscht! Was ist wirklich drin, im sauteuren 85/1,2??
So, das war der zweite Grund für die Anschaffung. Den Orginalauslöser werde ich mit Wonne verschrotten und das Kabel mit dem wertvollen Stecker für mein nächstes Bastelprojekt verbraten
.
Die Bilder sprechen für sich selbst, die Mignonzelle im Bild 1 dient nur dem Größenvergleich. Die ausgezogene Antenne musste ich natürlich ablichten und die 'Innereien' sind halt für die technisch Interessierten. Der Rest kann ja weggucken
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Das Schlechteste an dem Teil ist die Dokumentation, die ist nämlich einfach nicht vorhanden. Das Ding kommt in Bläschenfolie eingeschlagen schlicht einher. Kein Karton, keine Marke, kein Name, kein Aufdruck - einfach gar nix! Naja, dachte ich mir, so schwer kanns wohl nicht sein. Sender und Empfänger sind leicht zu identifizieren und wo der Stecker reinkommt, war auch klar.
Das erste Erfolgserlebnis ist die Leuchtdiode am Sender. Die leuchtet grün wenn man 'andrückt' und rot, wenn man 'durchdrückt'. Das war schon mal eine tolle Überraschung. Die Ding bietet tatsächlich astreine 'double action' fürs Fokusieren und Auslösen. Toll - nur der Empfänger muckste sich nicht. Batterie war drin, die sind übrigens beide mit dabei. Dann aber entdeckte ich, dass ich eine hauchdünne Isolationsfolie übersehen hatte, welche die Empfängerbatterie noch einhüllte ...


Stimmen nun noch die 4 Codierschalter an beiden Geräten überein, hört der Empfänger tatsächlich aufs Wort. Die LED am Empfänger folgt der des Senders unmittelbar (also Dauergrün und Dauerrot für Fokus und Auslösung), sodass man die Funktion und Reichweite auch ohne Kamera überprüfen kann.
Ein 'Schmankerl' finde ich die 'Bulb-Funktion': wenn man die Auslösetaste am Sender länger als 2 Sekunde drückt, geht die rote LED wieder aus und zeigt damit an, dass der Empfänger (so er 'zuhört'), im B-Modus eingerastet ist. Dessen LED geht folgerichtig auch auf Dauer-rot. Damit lassen sich Langzeitbelichtungen sicher durchführen, ohne auf eine durchgängige Funkübertragung angewiesen zu sein. Außerdem spart es Sendebatterie. Ein nochmaliger, kurzer Druck auf die Sendertaste löst den B-Modus wieder.
An der Kamera, tut das Teil klaglos, was von ihm erwartet wird, es löst aus. Der Stecker ist der übliche Billignachbau ohne Arretierung, das ist aber bei der Verwendung ohne Belang, da der Empfänger ja nur still an der Kamera hängt und dafür reicht die Haltekraft des Steckers. Das war übrigens auch einer der Gründe, warum ich einen drahtlosen Auslöser wollte. Das drahtgebundene Orginal von Canon (jaja, als braver Kunde habe ich mir das natürlich gleich mit der Kamera gekauft

Einen gewissen 'Coolness-Faktor' hat die 3-teilige Miniteleskopantenne des Senders (würde ich einen Thriller drehen, müsste der Bösewicht damit die Bombe auslösen ...)

So, nun noch einige technische Details (sonst wäre es kein Review von mir


Der Sender arbeitet mit einer, für Handsender nicht unüblichen, 12V Minibatterie vom Typ LR 23 A oder LRV08. Dieser werden immerhin 15mA abgenötigt, aber nur wenn man die Taste drückt. Der rechnerischer Dauerbetrieb liegt wegen der kleinen Kapazität bei nur ca. 3-4 Std., danach hat man aber schon einen lahmen Daumen

Mein Fazit: uneingeschränkt empfehlenswert, für den Preis erst recht. Ich habe an dem Ding nichts auszusetzen und das ist selten

Nun noch die versprochene Erklärung, warum der Canon Auslöser lausig ist. Es ist ja schon frech, 54,69€ (Listenpreis 2007) für einen Taster mit einem Stück Kabel und einem, natürlich unnötig proprietären Stecker zu verlangen. Aber gut, man hat sich an die Canon Zubehörpreise gewöhnt, so ist es halt. Die Frechheit ist, dass man für das Geld nur das Billigste vom Billigen bekommt. Canon findet es nicht mal nötig, in seinen Drahtauslöser eine 'ordentliche' Taste, für sagen wir mal stolze 10 cent einzubauen. Stattdessen verwendet Canon 'selbst gebastelte' Metallstreifen, um den Kontakt zu schließen. Das hat mit guter Elektronik eigentlich gar nichts zu tun, das erinnert eher an den ersten Bastelkasten aus der Kindheit. Dementsprechend zuverlässig funktionieren diese Kontaktstreifen auch. Mein Orginalauslöser zumindest, hat bei der ersten Verwendung nach längerer Pause immer Kontaktprobleme beim Fokusieren, offenbar oxidiert die Konstruktion. Erst wenn ich dann ein paar Mal fest drücke und dabei die Taste etwas verschiebe, 'spielt' sich das Ganze wieder ein. Das ist ein Witz!! Selbst der Fernostauslöser verwendet einen dafür vorgesehenen und deshalb mit einem Mindeststandard an Kontaktierfähigkeit ausgestatteten Taster. Ich spreche nicht von tropenfesten, vergoldeten Schaltern aus dem NASA-Labor, ich spreche einfach von ordentlichen Bauteilen. Bei den Zubehörpreisen ist das nicht nachvollziehbar und zumindest ich frage mich, bei welchen Produkten mich Canon außerdem noch verarscht! Was ist wirklich drin, im sauteuren 85/1,2??

So, das war der zweite Grund für die Anschaffung. Den Orginalauslöser werde ich mit Wonne verschrotten und das Kabel mit dem wertvollen Stecker für mein nächstes Bastelprojekt verbraten

Die Bilder sprechen für sich selbst, die Mignonzelle im Bild 1 dient nur dem Größenvergleich. Die ausgezogene Antenne musste ich natürlich ablichten und die 'Innereien' sind halt für die technisch Interessierten. Der Rest kann ja weggucken
