Gast_13213
Guest
Hallo Zusammen,
ich möchte euch heute eine Low-Budget Lösung vorstellen mit der man Maßstäbe von 10:1 in sehr guter Qualität realisieren kann.
Basis ist das Vergrößerungsobjektiv Componon 4/28 von Schneider Kreuznach.
Ich habe meines auf Ebay für 40€ erstanden. Dazu kommen dann noch ein E30,5 UV-Filter (1€), einen Step-up Filteradapter 30,5-->49 (10€) und ein Retro-Adapter E49 auf M42-Kameraanschluß. Schließlich noch ein M42-Balgengerät russischer Herkunft für 40€, das einen besonders langen Auszug von 25cm besitzt. Zusammen mit den 42mm Canon EF Auflagemaß und dem Retroadaptergedöns kommt man auf 30,5cm Abstand Sensor Objektivauflage. Gemäß Aufzug/Brennweite = Vergrößerung kommt man auf 305:28=10,9, also fast 11:1!
Hier ein Bild von den Gerätschaften:
[ATTACH_ERROR="dslrToolsAttachRewrite"]3393929[/ATTACH_ERROR]
Der UV-Filter wird übriges als Distanzring (ohne Glas) verwendet, da der Blendenring des Componon etwas weiter vorsteht als das eigentliche Filtergewinde. Ohne Distanzstück würde man den Blendenring mit dem Stepup-Adapter festklemmen.
Aber nun zum Objektiv. Das Componon ist ein 6-Linser, der für Vergrößerungen von Halbformatnegativen gedacht war (Vorläufer von Analog-APS). Wenn man das Objektiv von vorne anschaut bemerkt man sofort, daß die Blende schon bei Einstellung auf f:4, also eigentlich weit offen, ein gutes Stück geschlossen ist:
[ATTACH_ERROR="dslrToolsAttachRewrite"]3393938[/ATTACH_ERROR]
Diese künstliche Beschränkung der Lichtstärke hat Schneider vorgenommen, weil voll aufgeblendet der Randabfall der Schärfe selbst für das Halbformat unakzeptabel gewesen wäre.
Nun wird aber der Bildkreis um so größer, je weiter das Objektiv vom Sensor entfernt ist. Bei den geplanten Extremmakroeinsätzen ist ein Randabfall also auch bei voll geöffneter Optik nicht zu erwarten. Ich habe deshalb einen kleinen chirurgischen Eingriff vorgenommen und die künstliche Beschneidung der Lichtstärke beseitigt:
[ATTACH_ERROR="dslrToolsAttachRewrite"]3393945[/ATTACH_ERROR]
Nach der Modifikation behält die Blende ihre volle Funktionalität, sie geht jetzt nur ganz weit auf. Eine Belichtungsmessung ergab daß die echte Lichtstärke nun bei genau f:2,0 liegt!
Die hohe Lichtstärke ist nicht nur für ein helles Sucherbild höchst erstrebenswert sondern sogar essenziell notwendig um bei extremen Vergrößerungen Beugungsunschärfe zu vermeiden. Die effektive Lichstärke nimmt nämlich um einen Faktor f=(Vergrößerung+1) ab. Und so landet man bei 10-facher Vergrößerung bei Faktor 11. Das heißt aus der tollen Blende 2 wird Blende 22! Bei Blende 22 gibt es durchaus schon Einbußen durch Schärfe. Allerdings wäre die effektive Blende des orginalen Objektivs bei diesem Maßstab nur Blende 44 (!!) gewesen. Demgegenüber ist f:22 schon ein dramatischer Vorteil!
Hier nun ein erste Beispiel mit Maßstab 11:1 und Offenblende:
[ATTACH_ERROR="dslrToolsAttachRewrite"]3393946[/ATTACH_ERROR]
Das Motiv dürftet ihr erkannt haben, es ist ein Detail unseres 5 Euro Scheins.
Dieses Detail mißt sage und schreibe 2mm x 1,36mm!!
Und ein 100% Crop. Dabei bitte bedenken, daß die Aufnahme mit der 7D Mark II gemacht wurde, die eine extrem hohe Pixeldichte aufweist!
[ATTACH_ERROR="dslrToolsAttachRewrite"]3393948[/ATTACH_ERROR]
Ich finde die Qualität kann sich für eine 100€-Lösung doch sehen lassen, oder?
Anhang anzeigen 3393938 Anhang anzeigen 3393945 Anhang anzeigen 3393929 Anhang anzeigen 3393946
ich möchte euch heute eine Low-Budget Lösung vorstellen mit der man Maßstäbe von 10:1 in sehr guter Qualität realisieren kann.
Basis ist das Vergrößerungsobjektiv Componon 4/28 von Schneider Kreuznach.
Ich habe meines auf Ebay für 40€ erstanden. Dazu kommen dann noch ein E30,5 UV-Filter (1€), einen Step-up Filteradapter 30,5-->49 (10€) und ein Retro-Adapter E49 auf M42-Kameraanschluß. Schließlich noch ein M42-Balgengerät russischer Herkunft für 40€, das einen besonders langen Auszug von 25cm besitzt. Zusammen mit den 42mm Canon EF Auflagemaß und dem Retroadaptergedöns kommt man auf 30,5cm Abstand Sensor Objektivauflage. Gemäß Aufzug/Brennweite = Vergrößerung kommt man auf 305:28=10,9, also fast 11:1!

Hier ein Bild von den Gerätschaften:
[ATTACH_ERROR="dslrToolsAttachRewrite"]3393929[/ATTACH_ERROR]
Der UV-Filter wird übriges als Distanzring (ohne Glas) verwendet, da der Blendenring des Componon etwas weiter vorsteht als das eigentliche Filtergewinde. Ohne Distanzstück würde man den Blendenring mit dem Stepup-Adapter festklemmen.
Aber nun zum Objektiv. Das Componon ist ein 6-Linser, der für Vergrößerungen von Halbformatnegativen gedacht war (Vorläufer von Analog-APS). Wenn man das Objektiv von vorne anschaut bemerkt man sofort, daß die Blende schon bei Einstellung auf f:4, also eigentlich weit offen, ein gutes Stück geschlossen ist:
[ATTACH_ERROR="dslrToolsAttachRewrite"]3393938[/ATTACH_ERROR]
Diese künstliche Beschränkung der Lichtstärke hat Schneider vorgenommen, weil voll aufgeblendet der Randabfall der Schärfe selbst für das Halbformat unakzeptabel gewesen wäre.
Nun wird aber der Bildkreis um so größer, je weiter das Objektiv vom Sensor entfernt ist. Bei den geplanten Extremmakroeinsätzen ist ein Randabfall also auch bei voll geöffneter Optik nicht zu erwarten. Ich habe deshalb einen kleinen chirurgischen Eingriff vorgenommen und die künstliche Beschneidung der Lichtstärke beseitigt:

[ATTACH_ERROR="dslrToolsAttachRewrite"]3393945[/ATTACH_ERROR]
Nach der Modifikation behält die Blende ihre volle Funktionalität, sie geht jetzt nur ganz weit auf. Eine Belichtungsmessung ergab daß die echte Lichtstärke nun bei genau f:2,0 liegt!

Die hohe Lichtstärke ist nicht nur für ein helles Sucherbild höchst erstrebenswert sondern sogar essenziell notwendig um bei extremen Vergrößerungen Beugungsunschärfe zu vermeiden. Die effektive Lichstärke nimmt nämlich um einen Faktor f=(Vergrößerung+1) ab. Und so landet man bei 10-facher Vergrößerung bei Faktor 11. Das heißt aus der tollen Blende 2 wird Blende 22! Bei Blende 22 gibt es durchaus schon Einbußen durch Schärfe. Allerdings wäre die effektive Blende des orginalen Objektivs bei diesem Maßstab nur Blende 44 (!!) gewesen. Demgegenüber ist f:22 schon ein dramatischer Vorteil!
Hier nun ein erste Beispiel mit Maßstab 11:1 und Offenblende:
[ATTACH_ERROR="dslrToolsAttachRewrite"]3393946[/ATTACH_ERROR]
Das Motiv dürftet ihr erkannt haben, es ist ein Detail unseres 5 Euro Scheins.
Dieses Detail mißt sage und schreibe 2mm x 1,36mm!!

Und ein 100% Crop. Dabei bitte bedenken, daß die Aufnahme mit der 7D Mark II gemacht wurde, die eine extrem hohe Pixeldichte aufweist!
[ATTACH_ERROR="dslrToolsAttachRewrite"]3393948[/ATTACH_ERROR]
Ich finde die Qualität kann sich für eine 100€-Lösung doch sehen lassen, oder?

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