So, jetzt habe ich mal mit Capture One 7.1.3 herumgespielt. Ich habe dabei meinen eigenen »Stil« verfolgt und versuchte nicht, Don Daniels Ergebnisse zu replizieren. Entsprechend haben zum Beispiel fast alle Bilder eine leichte Vignette drin.
Als erstes aufgefallen ist mir, was das Apple RAW-Framework mit den Bildern so anstellt. Hilfe. Ich hoffe für Aperture-User, dass man da was machen kann …
Item. Hier meine Interpretationen von Don Daniels Bildern. Sie wurden in CO 7.1.3 entwickelt, auf lokale Anpassungen habe ich verzichtet. Die Bilder liegen in meiner Dropbox; die eingebundenen Previews wurden mit Acorn runterskaliert, jedes Bild ist auf einen 100%-JPEG-Export verlinkt. Ich habe alle Bilder dem Browser zuliebe als sRGB ausgegeben.
Was mir beim Entwickeln aufgefallen ist, in loser Reihenfolge:
- Weißpunktkorrektur der M240-Dateien ist in CO die Hölle. Ich fühle mich in früheren Beobachtungen bestätigt, dass Capture One eher auf CCD-Sensoren optimiert ist und CMOS »nur mal so« mitschleift. Die Leute bekommen sauschnell einen virtuellen Ikterus verpasst, wenn man nicht feinfühlig nachjustiert.
- ISO 800 ist eindrücklich. Ich habe erst gemerkt, dass das Brückenbild mit 800 aufgenommen wurde, als ich die Metadaten anschaute. Vom Dynamikumfang und Rauschen her hätte ich an ISO 400 oder so gedacht. Wo ich mit der M9 nur im Notfall ISO 1250 verwende und lieber ISO 800 im RAW-Entwickler »pushe« könnte ich mit der M240 wohl mit ISO 1600 gut leben.
- Die CO-Standardeinstellungen fürs Presharpening sind für die M240 viel zu hoch gewählt. Ich hab’s auf den Default für die IQ180 runtergeschraubt (Stärke 200, 0.5px, Threshold 0.8), das passt recht gut.
- Auf Clarity-Regler-Schupsen reagieren die M240-Dateien ganz anders als die der M9. Für einen ähnlich »knackigen« Look brauche ich deutlich kräftigere Einstellungen – und dann fransen Details schnell aus. Ich tippe da wieder auf CCD vs/ CMOS-Optimierungen in Capture One.
Mein Fazit: Könnte ich wohl mit arbeiten. Aber ich müsste mich erst richtig
ein-arbeiten; was bei der M9 gut funktioniert führt bei M240-Files zu einer mittelgroßen Katastrophe, und anders rum. Entsprechend gestehe ich gerne ein: Das ginge mit Capture One sicher deutlich besser als meine Ergebnisse hier. Aber dafür bräuchte man Zeit und einen Haufen DNG, bis man sich an die Dateien gewöhnt hat.
Zum Vergleich hier nochmals der Fußballer, in CO-Standardeinstellungen für die M240 und mit der Automatik entwickelt. Kein Kommentar …
Danke fürs Reinstellen der Bilder, Don Daniel! War interessant!

Und ich bin gespannt, was hier noch für andere Interpretationen kommen werden.
Cheerio,
-Sascha
P.S. Betreffend der Augen-Unschärfe: Die Schärfemaske von CO zeigt die Stellen mit höchstem Kontrast knapp VOR den Augen an – Locken und Bart am Kinn.
Edith 10:14h: Das letzte Bild habe ich ersetzt bzw. lädt noch hoch. Hatte aus Versehen die falsche Version eingebunden. 20 Megabyte, das dauert noch ein bisserl. Sollte bis halb 11 online sein.
Edit 10:20h: Bild ist online. Noch ein Hinweis auf den Kommentar von Ralf – an den Farben / Farbeditor hab ich nix gedreht, die entsprechen dem Standard-ICM-Profil von Capture One. Farbkorrekturen habe ich nur über den Weißpunkt vorgenommen.