elTorro1150
Themenersteller
Moin mOin aus Kiel,
weil ich eigentlich nur auf der Suche nach einem passenden 'Digitalrückteil' für weitwinklige Optiken mit M-Bajonett war, postete ich meine Anfrage im Leica-Unterforum.
Erfahrene Nutzer einiger M-Linsen verwiesen mich auf die Z6/7, woraufhin ich einige Tests machte.
Das Ergebnis überrascht und begeistert gleichermaßen, denn fortan werde ich die Z6 nicht nur für mein manuelles (Alt-)Glas, sondern für mehr verwenden.
...und weshalb ich für die Zukunft einen Systemwechsel erwäge, lest ihr hier...
zur Historie:
Meine erste (richtige) DigiCam war sogar eine Nikon (CoolPix 4500 gefolgt von der D70), 2008 stieg ich allerdings auf Olympus um - zunächst E-3/5, später dann auf die M1 und inzwischen M1 II.
Das (MFT-) System ist schon ziemlich genial - eigentlich genau der richtige Mittelweg aus Gewicht, optischer Leistung & Sensorperformance.
Zusätzlich schaffte ich mir vor ein paar Jahren eine gebrauchte A7 an, um meinen Altbestand an Minolta-Linsen weiterverwenden zu können - mit durchschlagendem Erfolg, denn der Bildlook dieser 30, teilweise 40 Jahre alten 'Schätzchen' ist ein besonderer - nicht zu vergleichen mit den 'rundgelutschten' perfekten Optiken von heute.
Diesen besonderen Look wollte ich gern in einer kompakteren Form (also Linsen mit M-Bajonett), nur leider weisen so gut wie alle Objektive mit einer Brennweite <40 mm mehr oder weniger stark ausgeprägte Farbverfälschungen / Vignettierungen auf, welche ihre Ursache weniger im optischen, sondern im Sensordesign der Cam dahinter haben.
Leica wirkt diesem Problem auf dem Leib, indem sie speziell ausgerichtete Mikrolinsen auf dem Sensor und Korrekturkurven bei der RAW-Verarbeitung verwenden - und so spielte ich mit dem Gedanken evtl. eine SL zu erwerben - wohl wissend, dass ich an den eigentlichen L-Mount-Optiken kein gesteigertes Interesse haben werde. (...zu groß, zu teuer...)
Dank einiger hilfsbereiten Forenten hier, kam ich dann schlussendlich auf die Z6...
Nach einigen Tests (M- / Z-Optiken) und dem Vertrautmachen mit dem Z-System im Allgemeinen, kam ich drauf, dass so eine Z6 nicht nur ein sehr gut geeignetes 'Digitalrückteil' für M-Bajonett-Objektive ist, sondern evtl. sogar mein Hauptsystem werden könnte.
Warum?
Nun, Nikon kam zwar sehr spät mit seinem spiegellosen System, hat aber (wie Canon übrigens auch) bei den Vorreitern einiges Nützliches abgeschaut.
Was mir gut gefällt:
- Seeehr große Bajonettöffnung im Verhältnis zur Sensorgröße, welches telezentrisch designte Objektive hervorbringen kann, um auch des letzte Photon in die Sensorecken zu bekommen.
Es müssen natürlich nicht alle Optiken davon profitieren - aber die Voraussetzungen dafür sind zumindest gegeben!
Wenn ich das Oly 2.8/12-40 mit dem Z 4/24-70 vergleiche, kann ich absolut keinen Unterschied in den Ecken ausmachen - sie sind beide äußerst scharf!
- Bildstabilisator im Gehäuse. Die Idee ist so simpel wie selbstverständlich - nie mehr ohne! Funktioniert auch hervorragend mit meinem Altglas.
- Sehr gute Ergonomie: Damit meine ich sowohl die Haptik als auch das Kameramenü und die Konfigurierbarkeit.
- Die 'normallichtstarken' Zooms (4/14-30, 4/24-70) sind zusammen nicht voluminöser und schwerer als die 2.8er aus dem Oly-Stall (7-14, 12-40) und habe darüberhinaus noch einen Lichtwert Rausch- und Freistellungsvorteil.
- Der elektronische Sucher und das Display sind ein Augenschmaus! Selten so viele Bilddetails gesehen.
- Die AF-Performance (besonders im Lowlight-Modus) ist sehr überzeugend. Ich merke (trotz größerer Linsenglieder, die bewegt werden müssen) kaum einen Unterschied zur M1 II. Die Z6 kann sogar verlässlich gut auf Spitzlichter, sogar auf Sterne fokussieren. Das kenne ich von der Oly so nicht.
- Die High-ISO-Performance ist einfach sensationell: ISO 12.800 kann man noch bedenkenlos benutzen.
Ich hatte neulich ISO 3200 eingestellt (von der Nacht zuvor) - und das trotz des Statusdisplays -
Naja, war gar nicht schlimm... bei der Oly ist mir sowas natürlich auch schon mal passiert, aber die Auswirkungen waren 'etwas' unangenehmer.
- Den Unterschied zwischen 12 Bit (Oly) und 14 Bit (Nikon) hatte ich mir so groß nicht vorgestellt. Diese sanften Farbverläufe sind schon klasse!
Was mir nicht so gut gefällt:
- Auf der Oly hab ich schon seit der E-3 ein 'bewegtes Ziel' Programm, das beinhaltet u.a. Serienbild und C-AF.
Gut, C-AF kann man auch bei der Nikon auf ein Ux legen, aber weshalb zum Geier nicht den Auslösemodus?!?
- Wenn ich von U1 nach U2 wechsele und anschließend wieder zurück auf U1 sollen alle Einstellungen so sein, wie sie ursprünglich programmiert wurden - gut so!
Nur: Wenn die Z schlafen geht, setzen sich auch alle veränderten Parameter wieder zurück. Hmm, finde ich eigentlich nicht so gut.
Das könnte man zumindest dem User überlassen, ob er das möchte oder nicht.
- non-CPU Lenses: gute Idee diese Implementierung (alleine schon wegen des IBIS)!
ABER: Weshalb werden diese Objektivdaten nur in die EXIFs geschrieben, wenn der FTZ adaptiert ist? Ja, ja, ich weiß schon: Nikon will seine eigenen Linsen fördern - meiner Meinung nach eine unnötige Beschränkung!
- Das Statusdisplay finde ich klasse! Hatte mir gewünscht, dass evtl. die E-M1X auch so eines bekommen würde (Platz genug hat sie ja).
ABER: Warum werden nicht alle relevanten Daten angezeigt? Es fehlt der Status des Programm-Wahlrades!
So muss ich in der Nacht auf mein Rotlicht oder auf das rückwärtige Display als Statusdisplay zurückgreifen.
- Die Bildwiedergabetaste hätte ich mir auf die rechte Seite gewünscht, dann müsste man mit der linken Hand nicht umgreifen. Dafür hätten meinetwegen die Zoomtasten (obwohl überflüssig - kann man auch mit dem Daumenrad lösen) auf die linke Seite wandern können.
- ...denn die Wiedergabe braucht man leider häufiger, um sich ausgefressene Lichter anzeigen zu lassen.
Bei Olympus kann man sich das vor der Aufnahme anzeigen lassen, das erspart lästige Histogramm-Raterei.
Man sieht auf einen Blick, wo etwas ausgefressen bzw. abgesoffen ist.
Leider ist die Z6 etwas sensibel, wenn es um die Highlights geht, da muss man schon bei der Belichtung sehr umsichtig sein.
- Bei einigen Bildern fiel mir ein Hotpix auf, den wollte ich gern mittels Pixelmapping eliminieren.
Olympus-Menü: Pixelmapping und gut is. Bei der Nikon gibt es kein Menüeintrag dafür. Ich musste erst HIER im DSLR-Forum erfahren, dass das Mapping durchgeführt wird, wenn man zwei mal hintereinander die Sensorreinigung manuell aktiviert.
Alles gut und schön, spart man sich eben einen Platz im Menü...
Nur weshalb das nicht in der Bedienungsanleitung auftaucht, erschließt sich mir nicht...
- Der offensichtlichste Nachteil lieg natürlich bei Teleobjektiven - die sind logischerweise größer und schwerer als die gleiche Bildwinkelentsprechung für 4/3 Kameras.
...aber wir werden sehen, was die Z-Zukunft noch so bringt.
bisheriges Fazit:
Ich bin sehr zufrieden mit der Z6!
Klar, irgendetwas zu meckern findet man immer, kein System ist perfekt, aber Nikon soll sich man nicht auf den Lorbeeren ausruhen, sondern fleißig FW-Updates zur Verfügung stellen, damit zumindest grobe Schnitzer ausgemerzt werden.
Danke für's Durchlesen und an alle Ratgeber im Leica-Unterforum!
Viele Grüße von der Ostsee
P.S.: Wer den Unterschied zwischen der A7 und der Z6 mal live und 'in Farbe' (schlechtes Wortspiel in diesem Zusammenhang) sehen möchte:
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=15884897&postcount=65
weil ich eigentlich nur auf der Suche nach einem passenden 'Digitalrückteil' für weitwinklige Optiken mit M-Bajonett war, postete ich meine Anfrage im Leica-Unterforum.
Erfahrene Nutzer einiger M-Linsen verwiesen mich auf die Z6/7, woraufhin ich einige Tests machte.
Das Ergebnis überrascht und begeistert gleichermaßen, denn fortan werde ich die Z6 nicht nur für mein manuelles (Alt-)Glas, sondern für mehr verwenden.
...und weshalb ich für die Zukunft einen Systemwechsel erwäge, lest ihr hier...
zur Historie:
Meine erste (richtige) DigiCam war sogar eine Nikon (CoolPix 4500 gefolgt von der D70), 2008 stieg ich allerdings auf Olympus um - zunächst E-3/5, später dann auf die M1 und inzwischen M1 II.
Das (MFT-) System ist schon ziemlich genial - eigentlich genau der richtige Mittelweg aus Gewicht, optischer Leistung & Sensorperformance.
Zusätzlich schaffte ich mir vor ein paar Jahren eine gebrauchte A7 an, um meinen Altbestand an Minolta-Linsen weiterverwenden zu können - mit durchschlagendem Erfolg, denn der Bildlook dieser 30, teilweise 40 Jahre alten 'Schätzchen' ist ein besonderer - nicht zu vergleichen mit den 'rundgelutschten' perfekten Optiken von heute.
Diesen besonderen Look wollte ich gern in einer kompakteren Form (also Linsen mit M-Bajonett), nur leider weisen so gut wie alle Objektive mit einer Brennweite <40 mm mehr oder weniger stark ausgeprägte Farbverfälschungen / Vignettierungen auf, welche ihre Ursache weniger im optischen, sondern im Sensordesign der Cam dahinter haben.
Leica wirkt diesem Problem auf dem Leib, indem sie speziell ausgerichtete Mikrolinsen auf dem Sensor und Korrekturkurven bei der RAW-Verarbeitung verwenden - und so spielte ich mit dem Gedanken evtl. eine SL zu erwerben - wohl wissend, dass ich an den eigentlichen L-Mount-Optiken kein gesteigertes Interesse haben werde. (...zu groß, zu teuer...)
Dank einiger hilfsbereiten Forenten hier, kam ich dann schlussendlich auf die Z6...
Nach einigen Tests (M- / Z-Optiken) und dem Vertrautmachen mit dem Z-System im Allgemeinen, kam ich drauf, dass so eine Z6 nicht nur ein sehr gut geeignetes 'Digitalrückteil' für M-Bajonett-Objektive ist, sondern evtl. sogar mein Hauptsystem werden könnte.
Warum?
Nun, Nikon kam zwar sehr spät mit seinem spiegellosen System, hat aber (wie Canon übrigens auch) bei den Vorreitern einiges Nützliches abgeschaut.
Was mir gut gefällt:
- Seeehr große Bajonettöffnung im Verhältnis zur Sensorgröße, welches telezentrisch designte Objektive hervorbringen kann, um auch des letzte Photon in die Sensorecken zu bekommen.
Es müssen natürlich nicht alle Optiken davon profitieren - aber die Voraussetzungen dafür sind zumindest gegeben!
Wenn ich das Oly 2.8/12-40 mit dem Z 4/24-70 vergleiche, kann ich absolut keinen Unterschied in den Ecken ausmachen - sie sind beide äußerst scharf!
- Bildstabilisator im Gehäuse. Die Idee ist so simpel wie selbstverständlich - nie mehr ohne! Funktioniert auch hervorragend mit meinem Altglas.
- Sehr gute Ergonomie: Damit meine ich sowohl die Haptik als auch das Kameramenü und die Konfigurierbarkeit.
- Die 'normallichtstarken' Zooms (4/14-30, 4/24-70) sind zusammen nicht voluminöser und schwerer als die 2.8er aus dem Oly-Stall (7-14, 12-40) und habe darüberhinaus noch einen Lichtwert Rausch- und Freistellungsvorteil.
- Der elektronische Sucher und das Display sind ein Augenschmaus! Selten so viele Bilddetails gesehen.
- Die AF-Performance (besonders im Lowlight-Modus) ist sehr überzeugend. Ich merke (trotz größerer Linsenglieder, die bewegt werden müssen) kaum einen Unterschied zur M1 II. Die Z6 kann sogar verlässlich gut auf Spitzlichter, sogar auf Sterne fokussieren. Das kenne ich von der Oly so nicht.
- Die High-ISO-Performance ist einfach sensationell: ISO 12.800 kann man noch bedenkenlos benutzen.
Ich hatte neulich ISO 3200 eingestellt (von der Nacht zuvor) - und das trotz des Statusdisplays -
Naja, war gar nicht schlimm... bei der Oly ist mir sowas natürlich auch schon mal passiert, aber die Auswirkungen waren 'etwas' unangenehmer.
- Den Unterschied zwischen 12 Bit (Oly) und 14 Bit (Nikon) hatte ich mir so groß nicht vorgestellt. Diese sanften Farbverläufe sind schon klasse!
Was mir nicht so gut gefällt:
- Auf der Oly hab ich schon seit der E-3 ein 'bewegtes Ziel' Programm, das beinhaltet u.a. Serienbild und C-AF.
Gut, C-AF kann man auch bei der Nikon auf ein Ux legen, aber weshalb zum Geier nicht den Auslösemodus?!?
- Wenn ich von U1 nach U2 wechsele und anschließend wieder zurück auf U1 sollen alle Einstellungen so sein, wie sie ursprünglich programmiert wurden - gut so!
Nur: Wenn die Z schlafen geht, setzen sich auch alle veränderten Parameter wieder zurück. Hmm, finde ich eigentlich nicht so gut.
Das könnte man zumindest dem User überlassen, ob er das möchte oder nicht.
- non-CPU Lenses: gute Idee diese Implementierung (alleine schon wegen des IBIS)!
ABER: Weshalb werden diese Objektivdaten nur in die EXIFs geschrieben, wenn der FTZ adaptiert ist? Ja, ja, ich weiß schon: Nikon will seine eigenen Linsen fördern - meiner Meinung nach eine unnötige Beschränkung!
- Das Statusdisplay finde ich klasse! Hatte mir gewünscht, dass evtl. die E-M1X auch so eines bekommen würde (Platz genug hat sie ja).
ABER: Warum werden nicht alle relevanten Daten angezeigt? Es fehlt der Status des Programm-Wahlrades!
So muss ich in der Nacht auf mein Rotlicht oder auf das rückwärtige Display als Statusdisplay zurückgreifen.
- Die Bildwiedergabetaste hätte ich mir auf die rechte Seite gewünscht, dann müsste man mit der linken Hand nicht umgreifen. Dafür hätten meinetwegen die Zoomtasten (obwohl überflüssig - kann man auch mit dem Daumenrad lösen) auf die linke Seite wandern können.
- ...denn die Wiedergabe braucht man leider häufiger, um sich ausgefressene Lichter anzeigen zu lassen.
Bei Olympus kann man sich das vor der Aufnahme anzeigen lassen, das erspart lästige Histogramm-Raterei.
Man sieht auf einen Blick, wo etwas ausgefressen bzw. abgesoffen ist.
Leider ist die Z6 etwas sensibel, wenn es um die Highlights geht, da muss man schon bei der Belichtung sehr umsichtig sein.
- Bei einigen Bildern fiel mir ein Hotpix auf, den wollte ich gern mittels Pixelmapping eliminieren.
Olympus-Menü: Pixelmapping und gut is. Bei der Nikon gibt es kein Menüeintrag dafür. Ich musste erst HIER im DSLR-Forum erfahren, dass das Mapping durchgeführt wird, wenn man zwei mal hintereinander die Sensorreinigung manuell aktiviert.
Alles gut und schön, spart man sich eben einen Platz im Menü...
Nur weshalb das nicht in der Bedienungsanleitung auftaucht, erschließt sich mir nicht...
- Der offensichtlichste Nachteil lieg natürlich bei Teleobjektiven - die sind logischerweise größer und schwerer als die gleiche Bildwinkelentsprechung für 4/3 Kameras.
...aber wir werden sehen, was die Z-Zukunft noch so bringt.
bisheriges Fazit:
Ich bin sehr zufrieden mit der Z6!
Klar, irgendetwas zu meckern findet man immer, kein System ist perfekt, aber Nikon soll sich man nicht auf den Lorbeeren ausruhen, sondern fleißig FW-Updates zur Verfügung stellen, damit zumindest grobe Schnitzer ausgemerzt werden.
Danke für's Durchlesen und an alle Ratgeber im Leica-Unterforum!
Viele Grüße von der Ostsee
P.S.: Wer den Unterschied zwischen der A7 und der Z6 mal live und 'in Farbe' (schlechtes Wortspiel in diesem Zusammenhang) sehen möchte:
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=15884897&postcount=65
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